Mexiko ist ein Land einzigartiger Schönheit. Es ist die Heimat von Vulkanen, Pelikanen und Hurrikanen. Es ist Heimat liebenswürdiger, aufgeschlossener und neugieriger Menschen, die eine Historie haben, wie sie nur wenige Länder vorweisen können. Maya-Tempel, aztekische Statuen, spanische Kolonialbauten sind Zeugnisse dieser Geschichte. Auch wenn die Nachrichtenlage über Mexiko oder Serien wie "Narcos Mexico" und "El Chapo" ein düsteres Bild des Landes zeichnen, macht es sich bezahlt seinen Schweinehund und Angsthasen zu überwinden und dieses Land der Wunder zu besuchen.
Wir verbrachten drei Monate in diesem Land und haben bei weitem nicht alles gesehen oder probiert, was es zu erkunden oder schmecken gab. Wir können nicht einmal abschätzen, wie viel Zeit man wohl bräuchte um dieses große und vielseitige Land in all seiner Schönheit zu erleben. Es wird hoffentlich nicht das letzte Mal gewesen sein und freuen uns schon auf ein Wiedersehen. Hasta pronto, México!
Unsere ausführlichen Reiseberichte findest du hier:
Reisezeit
Die beste Zeit um Mexiko zu bereisen ist die Trockenzeit von November bis April. Die Temperaturen sind im Winter und Frühjahr mit ihren 30°C besser zu ertragen als die sommerlichen 35°C im Schatten und das Wetter ist beständiger. Jedoch sollte man die christliche Hochfeste Weihnachten und Ostern meiden. Zu dieser Zeit sind die meisten Touristen unterwegs, sodass die Preise für Unterkünfte steigen und deren Verfügbarkeit sinkt. Die Karibikküste Mexikos kann von Juni bis November von Hurricanes heimgesucht werden. Auch daher sollte man diese Zeit eher meiden, auch wenn Reiseveranstalter gerne mit Rabatten mögliche Touristen zu locken versuchen. Die Halbinsel Baja California kann das ganze Jahr über bereist werden, aber auch hier präferieren die meisten Touristen den Winter. Von Oktober bis Mai ist die Luft nicht mehr so drückend und trocken und die tieferen Temperaturen von 20°C bis 28°C sind angenehm. Das Landesinnere kann zu jeder Zeit besucht werden. Je nach Höhenlage sind die Temperaturen etwas niedriger als im Tiefland.
Einreise
Du kannst als Besitzer eines Deutschen Passes bis zu 180 Tage für touristische Zwecke visumfrei in Mexiko einreisen. Jedoch entscheidet der Grenzbeamte über die mögliche Dauer. Durch Darlegen einer grob geplanten Route weiß der Grenzbeamte im Zweifel mehr über deine Reiseabsichten, meist erhält man jedoch die 180 Tage ohne große Erklärungsnot. Bei Einreise über den Landweg musst du noch ein Formular, die Touristenkarte “FMM”, ausfüllen, um einreisen zu können. Der Preis dafür beträgt 640 mexikanische Peso, also ca. 31€. Reist du mit dem Flugzeug ein, dann sind die Kosten schon in deinem Flugticket enthalten. Wenn du mit einem Wohnmobil einreist, dann benötigst du zusätzlich ein TIP, um deinen Wagen vorübergehend einführen zu dürfen. Neben einer Kopie deines Reisepasses, deines Kfz-Scheins und deines FMM benötigst du auch einen Nachweis einer Haftpflichtversicherung. Hier reichte bei uns auch das Vorzeigen eines Online-Dokuments auf dem Smartphone. Die Kosten eines TIP belaufen sich auf ca. 50€. (Stand: Februar, 2023)
Unterkünfte
Da wir unseren Campervan verschifft haben, nächtigten wir vor allem auf Campingplätzen. Diese kosteten uns zwischen 5 und 25 Euro pro Nacht. Hotelübernachtungen hatten wir keine. Im Internet findet man aber schon gute Zimmer auch unter 40€ pro Nacht. Selbst in der Hauptstadt Mexiko City oder dem sehr touristischen Cancún. Ganz so günstig wie Südostasien ist Mexiko aber leider nicht.
Geld und Kreditkarten
In Mexiko zahlt man mit mexikanischem Peso; MXN, Mex $ oder auch nur mit $ abgekürzt. 20$ entsprechen ungefähr einem Euro, so dass es einfach ist im Kopf die Preise grob zu überschlagen. Die Kaufkraft des Peso ist bei einheimischen Waren groß. Bei ausländischen Waren sieht die Welt bedauerlicherweise anders aus. Hier sind die Preise auf einem Level mit Deutschland, wenn nicht sogar höher. Dazu später mehr unter Preise in Mexiko. Mit der Nutzung deiner Kreditkarte solltest du Vorsicht walten lassen. Hebe Geld nur an seriösen Geldautomaten ab, am besten in einer vertrauenswürdigen Bank, und zahle lieber in Bar. Betrugsmaschen sind vielfältig und leider keine Seltenheit. Auch solltest du nicht zu viel Bargeld bei dir in der Hosentasche haben und lieber in verschiedenen Bereichen deines Rucksacks aufteilen. Ein kleiner Teil, nicht mehr als umgerechnet 50€ in der Hosentasche, den Rest in der Geldbörse und im Rucksack sicher verteilt. Auf Märkten, auf der Straße, oder in anderen offen einsehbaren Situation solltest du zusätzlich das nötige Geld in der Hosentasche abschätzen und erst dann hervorholen. Ziehe nicht das gesamte Bündel heraus und zeige alle Scheine, die du hast. Hier geht es nicht darum, dass es auf den Peso genau stimmt. Lediglich solltest du vermeiden, den Eindruck einer großen Beute zu erwecken.
Um im Notfall eine schnelle Kontaktaufnahme zu ermöglichen, können sich deutsche Staatsangehörige in die Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts eintragen. Nachfolgende Sicherheitshinweise haben wir von dem Auswärtigem Amt übernommen, sie beruhen nicht auf eigenen Erfahrungen. Zusätzlich sind die Informationen der Seite des Auswärtigen Amtes vom Stand zum Februar 2023 entnommen und können sich jederzeit ändern. Vor deiner Einreise solltest du noch einmal den aktuellen Stand prüfen und dich die Empfehlungen halten.
Vorab unser Empfinden:
In den Großstädten: 5 von 10.
Auf dem Land: 8 von 10.
Kriminalität
Mexiko hat leider eine Historie der Korruption hinter sich, die bis heute auch nicht der Vergangenheit angehört. Sie erstreckt sich auf alle politischen Ebenen, genauso wie auf alle Ebenen der Polizei. Nicht jeder Politiker oder Polizist ist korrupt, aber schwarze Schafe sind auf jeder Stufe zu finden und keine Einzelfälle. Aus diesem Netz der Korruption ergab sich auch der Nährboden für die Drogenkartelle, die das Land bis heute im Würgegriff halten und in engem Kontakt zur polizeilichen und politischen Schicht stehen. Machtkämpfe zwischen den Drogenkartellen und politischen Akteuren sorgten für mehr als 300.000 Tote seit 2006. Auch Touristen gerieten dabei schon ungeahnt zwischen die Fronten.
Darüber hinaus hat sich Mexiko auch insgesamt zu einem unsicheren Ort entwickelt. Nur 2-6% der Straftaten werden von der Polizei aufgeklärt. Der Eindruck der Straffreiheit ist daher berechtigt. Diebstähle, Raubüberfälle oder Expressentführungen sind häufig. Auch ist die Gewalt gegenüber Frauen in den letzten Jahren angestiegen und machen auch nicht vor den touristischen Gegenden halt. Die Straftaten reichen von sexuellen Übergriffen, Entführungen, bis hin zum Mord.
Schusswaffen sind weit verbreitet und werden ohne Hemmungen genutzt. Überfälle im stehenden Stadtverkehr oder im öffentlichen Nahverkehr sind davon nicht ausgenommen. In jedem Fall sollte man weder körperlich noch sprachlich Widerstand leisten. In den meisten Fällen wollen Kriminelle nur schnell an Geld, Kreditkarte oder Handy gelangen. Gib einfach heraus, was du bei dir in der Hosentasche hast. Je mehr Wertsachen du bei dir trägst, desto mehr ist potenziell zu verlieren.
Vermeide es Nachts unterwegs zu sein, egal ob in der Stadt oder auf dem Land. Vermeide es die Landstraße zu fahren, wenn du die Möglichkeit hast, die Mautstraße zu nehmen. Vermeide es an nicht gut besuchten Tankstellen oder Rastplätzen haltzumachen.
Ja, viele Reisende auf Instagram reisen in Mexiko wild umher, ohne auf diese Tipps zu achten und größtenteils passiert nichts. Das ist aber keine Garantie. Better save, than sorry.
Das Auswärtige Amt appelliert zusätzlich an die Reisenden folgende Gebiete zu meiden:
Die Grenzregion zu den USA (so gut es eben geht), die Bundesstaaten Colima, Guerrero, Michuacán (zumindest westlich von Morelia), Sinaloa (mit Ausnahme von Mazatalán), Tamaulipas, Zacatecas, Guanajuato, die Bundestraße 199 in Chiapas zwischen Palenque und San Cristobal de las Casas.
Zu besonderer Vorsicht wird geraten in den Mexiko-Stadts Stadtbezirken Tepilo, Doctores, Lagunilla, Venustiano Carranza, Gustavo A. Madero, und Iztapalapa, und in den Bundesstaaten Jaliscó, Veracruz und den östlichen Gebieten Michoacáns und der Hauptstadt Morelia.
Tropenstürme und Überschwemmungen
In der Zeit von Mai bis November kann es zu Hurricanes kommen, die mit enormen Regenfällen einhergehen. Überschwemmungen und Erdrutsche sind die Folge. Dies kann an allen Küsten geschehen. Noch dazu ist im Juni und Juli der Höhepunkt der Regenzeit. Enorme Regenfälle können ebenso zu Erdrutschen und Überschwemmungen führen. Straßen werden unpassierbar und Brücken können in Mitleidenschaft gezogen werden.
Erdbeben und Vulkane
Mexiko liegt in einer seismisch aktiven Zone. Erdbeben treten vor allem an der Pazifikküste und in Mexiko-Stadt auf. Besonders die älteren Stadtteile Condesa und Roma sind gefährdet. Die Vulkane Popocatépetl und Colima sind besonders aktiv. Um den Krater des Popocatépetl ist deswegen in einem Radius von 12km eine Sperrzone ausgesprochen worden.
Hunde
Dieser Punkt steht nicht auf der Seite des Auswärtigen Amtes, aber soll Erwähnung finden. Straßenhunde sind Teil des mexikanischen Straßenbildes. Auch Hunde, die einen Besitzer haben, Streunern in den Straßen umher. Solltest du Angst vor Hunden haben oder Respekt, dann überlege dir Strategien, wie du Mexiko begegnen kannst. Touristische Zentren in den Innenstädten werden nicht das Problem sein. Eher die Strände und Dörfer werden eine Herausforderung darstellen. Wir haben uns Leckerlis mitgenommen, um sie zu bestechen und ihr Herz zu gewinnen.
Wir haben außerdem erlebt, wie auf einem Campingplatz der Hund eines Reisenden von einem Wachhund attackiert wurde. Auch Hundebesitzer sollten daher versuchen, die Sicherheitslage ihrer Feuchtnase abzuschätzen.
Das Mexikos Straßen nicht immer sicher sind, hast du schon im letzten Punkt erfahren. Doch nicht nur Kriminalität und Wetter sind ein Grund dafür. Durch Korruption fehlt auch das Geld, um Straßen in Schuss zu halten. Tiefe Schlaglöcher und abrupt endender Straßenbelag, der in Schotterpiste übergeht, haben wir schon erlebt und dabei Angst vor gravierenden Schäden am Auto gehabt. Diese Veränderungen der Straße sind nicht immer vorherzusehen. Auch deshalb solltest du nicht in der Dunkelheit fahren.
Ein weiterer Punkt sind Geschwindigkeitsbegrenzungen und Bodenwellen, die Fahrer zum reduzierteren Geschwindigkeitseinsatz erziehen sollen. In Mexiko beträgt die maximale Höchstgeschwindigkeit 40km/h in der Stadt, 80km/h auf Landstraßen und 110km/h auf der Mautstraße, wenn nicht anders gekennzeichnet. Das ist jedoch, insbesondere auf der Landstraße, einigen Fahrern zu langsam, was zu waghalsigen Überholmanövern führt. Selbst bei unübersichtlicher Verkehrslage. Es ist daher ratsam defensiv zu fahren und falls vorhanden auf dem Seitenstreifen auszuweichen und für den einheimischen Verkehr Platz zu machen. Freundliche Fahrer zeigen dabei durch den linken Blinker an, dass der Weg für den Überholenden frei ist. Bodenwellen sollte man nicht mit der maximal erlaubten Geschwindigkeit überfahren, sondern deutlich die Geschwindigkeit drosseln, was man aber schnell durch die eindrückliche Erfahrung lernt. Diese existieren auf der Landstraße, wie auch innerorts und sie werden nicht immer durch Verkehrsschilder angekündigt. Falls du in deiner Zeit in Mexiko das Fluchen auf Spanisch üben möchtest, hier hast du genügend Gründe dazu und bist bald ein Profi.
LKW quälen sich auf Landstraßen die Berge mit 30km/h oder weniger hinauf und sind oft schon an den enormen Abgaswolken aus der Ferne erkennbar. Überhole sie nur bei freier Sicht und bedenke die Fahrweise deiner mexikanischen Mitmenschen. Das gilt für den Gegenverkehr, wie auch für die Schlange an Autos, in der du dich befindest.
Gerne wird übrigens die Schuld bei einem Autounfall auf den Touristen abgeschoben, da er die Verkehrsregeln nicht kennt. Vor allem nicht die ungeschriebenen.
Auf der Straße wirst du immer mal wieder durch Militärsperren fahren. Sie wollen wissen, wo du hin möchtest und gegebenenfalls den Inhalt deines Wagens überprüfen. Diese Sperren sollen die Straßen sichern und sind daher nicht als Ärgernis zu betrachten, sondern als nötiges Übel, um Mexiko überhaupt bereisen zu können. Auch werden dir öfter Militärfahrzeuge mit Maschinengewehren in Kolonne entgegenkommen. Auch das ist ein gutes Zeichen, denn jetzt weißt du, dass die Straße gerade erst gesichert wurde. Sollte dir einmal für eine halbe Stunde kein Auto entgegenkommen oder hinter dir sein, dann dreh um. Eventuell liegt vor dir eine Straßensperre krimineller Natur.
Willst du nicht aktiv am Verkehr von Mexiko beteiligt sein, kannst du mit Bussen und Colectivos reisen. Das Netz ist groß und günstig. Bushaltestellen oder sogar Busbahnhöfe gibt es in jeder Stadt. Die Busse sind oft modern und fahren nach festem Fahrplan. Anders die Colectivos. Die Kleinbusse fahren bestimmte Strecken ohne festen Zeitplan ab und variieren im Preis. Auch gibt es keine Haltestelle. Du gibst die Haltestelle vor und kannst auch durch Handzeichen auf der Strecke eingesammelt werden. Den Preis erfragst du am besten beim Zustieg.
Lebensmittel und Trinkwasser
Wir raten dir absolut davon ab, in Mexiko Leitungswasser zu trinken. Selbst beim Zähneputzen kann das Wasser aus dem Hahn bei sensiblen Personen schon zu einer Magen- und Darmgeschichte führen. Nimm daher immer genug Trinkwasser mit und bestelle in Restaurants auch eine einfache Cola ohne Eiswürfel. Diese entstehen nämlich entweder industriell oder, du ahnst es schon, aus dem Frieren von Leitungswasser. Und selbst wenn sie industriell in großen Säcken voller Eis geliefert werden, was an sich sehr unbedenklich ist, weißt du nicht, wie sie in der Bar oder dem Restaurant gelagert werden. Sollte du auch hier sensibler reagieren, dann verzichte darauf.
Bei Lebensmitteln solltest du auch Vorsicht walten lassen. Bestelle im Zweifel lieber nur Essen, dass nicht mit Leitungswasser abgewaschen werden muss (Salat), wenn es kalt serviert wird und bei erhitzten Gerichten, dass das fertige Gericht einmal komplett gekocht oder zumindest für ein paar Minuten mehr als 60°C erreicht hat.
Ärztliche Versorgung
Die ärztliche Versorgung entspricht in der Regel nicht den deutschen Standards. Besonders auf dem Land sind die Krankenhäuser nicht auf dem medizinischen Stand der Zeit. Für planbare Eingriffe ist es ratsam, sie in Deutschland vornehmen zu lassen.
Impfungen
Für die Einreise nach Mexiko benötigst du von staatlicher Seite keinerlei Impfungen. Die STIKO empfiehlt dennoch die Standardimpfungen gemäß des Robert-Koch-Institut Impfkalenders.
Drogen
Dass die Herstellung und der Vertrieb von Drogen in Mexiko zu einer anhaltenden Staatskrise geführt haben, haben wir ja schon geschrieben. An dieser Stelle wollen wir dir nicht die Risiken von Drogenkonsum aufzeigen. Wenn du Erfahrungen mit Drogen gemacht hast, wirst du dich wahrscheinlich intensiver mit Risiken, Wirkung und Langzeitschäden befasst haben. Du solltest dir in Mexiko auch bewusst sein, dass du nicht weißt, was du bekommst. Illegale Drogen haben keinen Beipackzettel und auch keine Inhaltsstoffliste, noch unterliegen sie irgendeiner konsumentenfreundlichen Kontrolle.
Darüber hinaus unterstützt du mit dem Kauf von Drogen das System, was das Bereisen dieses Landes so schwer macht und so viele Menschenleben gekostet hat.
Mücken
Denguefieber, Malaria, Zika-Virus, Chikungunya Fieber, diese Krankheiten werde allesamt durch Mückenstiche übertragen. Informiere dich bitte vor deiner Reise über diese Krankheiten, um sich dieser bewusst zu werden.
Du kannst die Risiken einer Ansteckung minimieren, indem du Insektensprays mit einem hohen DEET-Anteil nutzt und nachts unter einem Mückennetz schläfst.
Luftverschmutzung
In Mexiko-Stadt kommt es durch die Lage im Talkessel und das hohe Verkehrsaufkommen häufiger zu dichtem Smog. Falls du dank den Corona-Jahren noch eine Maske im Schrank hast, dann pack sie dir in den Koffer. Smog kann langfristig zu Lungenschäden führen. Kurzfristig wird es dich eventuell ein paar Tage mit Fieber ans Bett fesseln.
Der Tag der Toten
Während die Bedeutung von Allerheiligen und Allerseelen in Deutschland nicht mehr so groß ist, ist es in Mexiko als "Dia de los Muertos" ein sehr buntes Fest. Der Grundgedanke, den Verstorbenen zu gedenken, ist jedoch nicht erst durch die Kolonialmacht Spanien nach Mexiko gekommen. Schon die Azteken glaubten an ein Leben nach dem Tod und gestatteten sogar ihren Feinden einen Ort zu, an dem sie ihrer Toten gedenken konnten. Der Tag der Toten ist in der indigenen Tradition jedoch nicht ein einfacher Gedenktag. Er ist eine Schnittstelle zwischen der Welt der Lebenden und der Toten. So sehen die Mexikaner einmal im Jahr ihre Verstorbenen wieder. Gefeiert wird dieser Tag mit bunten Kleidern und Totenkopfgesichtsbemalung. An jeder Ecke sieht man auch bunt bemalte Totenkopfe aus Zucker. In früheren Zeiten waren es allerdings echte Schädel, die den Geistern der Verstorbenen auch nach dem Ableben als Zuflucht für den Tag der Toten zugesprochen wurde. Die Spanier versuchten zunächst diese Tradition zu verbieten. Als das nicht gelang, legten sie den Gedenktag auf den 1. und 2. November, um dem ganzen einen christlicheren Anstrich zu geben. Aus dem Mix dieser Welten entstand ein kulturell einzigartiges Fest, das 2008 von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe erklärt wurde.
Lucha Libre
Die mexikanische Version des Wrestlings kommt nicht ohne bunte Masken aus. Diese im Kampf zu verlieren, bedeutet für den Kämpfer meist das Karriereende. Die Sieger eines Kampfes stehen überwiegend schon vor dem Betreten des Rings fest. Es geht viel mehr um die Show und die Akrobatik mit der gekämpft wird. Gerade die Letztere ist im Lucha Libre deutlich ausgeprägter als im amerikanischen Wrestling. Ein berühmter Kämpfer des Lucha Libre, übersetzt der freien Kampf, war El Santos. Er erhielt sogar eine eigene Comic-Reihe und ist auch nach dem Tod noch ein verehrter Volksheld.
Mariachi Bands
Mariachi ist eine Form der mexikanischen Volksmusik und in der ganzen Welt bekannt. Ein Ensemble besteht 7 bis 12 Mitgliedern, welche Trompeten, Vihuela, Gitarron, Gitarren, Geigen, Harfen, Maracas spielen und singen. 2011 wurde es in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen. Du kannst Mariachi Band im ganzen Land erleben. In Mexiko-Stadt wirst du am Plaza Garibaldi oder Plaza de los Mariachis nicht an ihnen vorbeikommen. Ihre traditionelle Tracht ist denen der Charros nachempfunden und mit Zierelemten über Anzug und Hose ein besonderer Anblick.
La Charreriá y los Charros
Cowboys gibt es nicht nur in den USA. Auch auf dem Land in Mexiko gibt es sie und sie leben diesen Lifestyle genauso aus wie im nördlichen Nachbarstaat. Cowboys heißen hier Charros und sind an ihrer ledernen Reiterhose, den Lederstiefel, dem Hemd, welches sie ordentlich in die Hose stecken, einem auffälligen Halstuch und dem großen Hut (Sombrero) zu erkennen. Dieser Style in abgewandelter Form ist im Alltag in Mexiko über all auf der Straße zu sehen. Blaue Jeans, Lederstiefel, glattgebügeltes Hemd und ein Lederhut. Auch wenn man keine Kühe zu hüten hat.
Die Rancheros sind auf der Hacienda, also einer Ranch in Mexiko anzutreffen, wo sie die Herde vom Pferd aus zusammen treiben und ab und zu mal eine Kuh oder einen Stier mit dem Lasso einfangen müssen. Soweit die idealisierte Vorstellung. Das ist nicht mehr Zeitgemäß und wird daher bei einer Charreriá glorifiziert. Charreriás, das sind Wettkämpfe in denen die Charros ihr können zur Schau stellen und unter ihnen ermitteln, welcher der Besten von allen ist. Wie bei einem Rodeo in Kanada oder den USA gibt es dabei verschiedene Disziplinen in denen die Cowboys ihr können zeigen.
Vom Pferd aus werden weibliche Pferde mit dem Lasso an den Hinterbeinen zum stoppen gebracht (Piales), das eigene Pferd wird aus dem Galopp zum Stillstand gebremst, allgemein gezeigt, wie gut man sein eigenes Pferd unter Kontrolle hat (Cala de Caballo). Natürlich werden auch Bullen geritten (Jineteo del Toro), oder Bullen mit dem Lasso gefangen (Terna en el ruedo). Solche Shows sind nach wie vor beliebt und Teil der mexikanischen Seele, auch wenn nicht alle diese Shows lieben.
Año Nuevo
Das Neujahr, oder auf spanisch Año Nuevo, wird in Mexiko im Kreise der Familie verbracht und hat viele Eigenheiten.
Zu aller erst wird das Haus aufgeräumt und geputzt, um dass Vergangene sauber hinter sich zu lassen und mit Goldschmuck dekoriert, um auf eine geldreiche Zukunft zu hoffen. Ein Teller Linsen als Vorspeise soll ebenfalls Vermögen für das neue Jahr bringen.
Auf dem Esstisch liegen 12 Trauben, von denen eine zu jedem Glockenschlag um Mitternacht genascht wird. Dabei darf man sich für jede verspiesene Traube etwas für das neue Jahr wünschen.
Ein weiterer Brauch ist es goldene oder rote Unterwäsche zu tragen. Diese wenn am Neujahrsabend getragen sorgt entweder für Glück in der Liebe bei roter Unterwäsche oder für Geldsegen bei gelber Unterwäsche. Rotgelbe Unterwäsche wird aber wohl nicht verschenkt. Vielleicht hätten man dann aber auch nur das halbe Glück in beidem.
Nach dem sich alle mit einer Umarmung gegenseitig im neuen Jahr begrüßt haben wird nicht draußen mit einem Feuerwerk die böse Geisterwelt vertrieben, sondern mit einem Koffer in der Hand das Haus mehrmals umrundet. Es steht für viele Reisen, die man im neuen Jahr hoffentlich unternimmt. Vielleicht an die weiße Karibikküste in Yucatan?
Danach wird getanzt, gesungen und viel gelacht. Tequila und Bier fließen in Strömen.
Artesania
So wird das Kunsthandwerk der indigenen Bevölkerung bezeichnet, welches auf Märkten im ganzen Land zu kaufen ist. Besonders beliebt sind bunte Decken, Getöpfertes wie Vasen oder Teller, Metallgefäße und Figuren und Puppen. Für jeden Geschmack ist etwas zu finden und sie sind ein super Mitbringsel für die Lieben daheim.
Ley Seca
An Wahltagen und an manchem Feiertag gilt das "Ley Seca", das trockene Gesetz. An diesen Tagen wird Regional oder Landesweit kein Alkohol verkauft. Weder im Supermarkt noch im Restaurant. Ausgenommen davon sind nur Touristische Gebiete und dort darf auch nicht in Nachtklubs sondern nur im Restaurant Alkohol ausgeschenkt werden.
Die Amtssprache in Mexiko ist Spanisch. In den touristischen Regionen sprechen immer mehr Menschen auch Englisch - jedoch kann man sich darauf nicht verlassen. Um sich höflich und wertschätzend auszudrücken, sollte man zumindest die typischen Wörter, wie "hallo", "bitte", "danke", und "tschüss" beherrschen.
Hallo - ¡Hola!
Guten Morgen - Buenos días
Guten Tag - Buenas tardes
Guten Abend - Buenas noches
Wie geht es Ihnen? - ¿Cómo está usted?
Mir geht es gut, danke. Und Ihnen? - Estoy bien, gracias. ¿Y usted?
Ja - Sí
Nein - No
Bitte - Por favor
Danke - Gracias
Entschuldigung - Perdón o Disculpe
Wie viel kostet das? - ¿Cuánto cuesta esto?
Wo ist...? - ¿Dónde está...?
Ich verstehe nicht - No entiendo
Können Sie das wiederholen? - ¿Puede repetir eso?
Hilfe - Ayuda
Ich brauche einen Arzt - Necesito un médico
Wo ist die Toilette? - ¿Dónde está el baño?
Essen - Comida
Trinken - Bebida
Wasser - Agua
Rechnung, bitte - La cuenta, por favor
Ich bin ein Tourist - Soy un turista
Wie komme ich zum...? - ¿Cómo llego a...?
Ich möchte... - Me gustaría...
Mexiko ist ein riesiges Land mit 31 Bundestaaten. Zwischen diesen 31 Regionen liegen Teils sehr große Entfernungen, verschiedene Klimazonen und Kulturelle unterschiede. Daraus resultieren auch verschiedene Gerichte, Früchte, Drinks, die du nur in einer bestimmten Region bekommen kannst. Andere Gerichte haben das ganze Land im Sturm erobert oder sogar die ganze Welt. Hier ein kleiner Auszug der kulinarischen Vielfalt dieses sagenhaften Landes.
Tequila
Die wohl bekannteste mexikanische Spirituose wird aus dem Herzen der blauen Agave hergestellt. "Echter" Tequila wird zusätzlich nicht mit Hefe sondern mit mit einem Bakterium vergoren, bevor der entstandene Alkohol heraus destilliert wird. Bis zu 51% des Zuckergehalt müssen der Agave entstammen um als Tequila zu gelten. Um das Gütesiegel "Hecho en Mexico" zu erhalten muss er jedoch komplett aus dem Zucker der blauen Agave entstanden sein. Die Hauptstadt des Tequilas ist Tequila im Bundesstaat Jalisco. Salud!
Pulque
Es waren die Spanier die darauf kamen aus den Agaven Tequila herzustellen. Das lag aber daran, dass sie von der indigene Bevölkerung, den Nahuatl, schon in die richtige Richtung geschubst worden sind. Diese tranken gerne Pulque. Einen Gärsaft aus der Agave. Die Spanier brachten bloß noch ihr wissen der Destillation mit aus Europa und so ergab sich der erste Tequila.
Pulque ist ein Nationalgetränk Mexikos und enthält zwischen 2-6% Alkohol. Der Alkohol dieser milchigen Flüssigkeit entsteht nicht wie bei Wein oder Bier durch den Einsatz von Hefe, sondern durch das Bakterium Zymomonas mobilis. Dieses baut den Zucker der Agave 3-4 mal schneller ab als eine Hefe und kann auch mehr prozentual mehr Zucker in Alkohol umwandeln.
Jedoch verdirbt Pulque sehr schnell, so dass es nur noch dort konsumiert wird, wo sich die Hauptanbaugebiete der Agaven befinden. Du wirst Pulque also eher in Jalisco, Oaxaca oder Hidalgo erleben können.
Tacos al Pastor
Deutschland hat den Döner, Mexiko den Taco "nach Schäferart" wie es übersetzt heißen würde. Wie auch beim Döner wird Fleisch am Spieß gebraten und die entstandene knusprige Schicht in ein Brot gelegt. In diesem Fall einem Taco-Fladen. Dazu kommen Zwiebeln, Limettensaft und Soße und wohl bekomm´s! Diese Variante des Tacos ist durch Einwanderer aus dem arabischen Raum entstanden. Sie brachten neue und alte Heimat zusammen und fertig war der neue Klassiker der sich von Mexiko-Stadt den Weg ins gesamte Land gebahnt hat.
Mole Negro
Mole, das ist eine Soße auf der Basis von Chili und Gewürzen und ist im ganzen Land in verschiedenen Farben beliebt. Die schwarze Mole, "Mole Negro", kommt aus Oaxaca und besteht aus mehr als 30 zutaten. Es wird dort besonders zu Hühnerfleisch oder bei Enchiladas verwendet. Zu Enchiladas später mehr.
Cochinita pibil
Wie auch beim Taco al Pastor wird Schweinefleisch mit Anchiote gewürzt, jedoch dann in Bananenblättern eingewickelt und im Erdboden mit heißen Steinen begraben. Auf die Steine kommt dann noch Glühende Holzkühle, die diesem Erdofen weiter einheizt. Mehrere Stunden lässt man das Fleisch nun garen und erhält durch die lange Zeit im Erdboden einen einzigartigen Geschmack. Dazu serviert werden in Habernero eingelegte Zwiebelringe. Zu finden ist dieses Gericht auf der Yucatan-Halbinsel und ist den Maya zuzuschreiben. "Pib" ist auch noch dem Mayanischen entlehnt und bedeutet so viel wie "unter der Erde begraben".
Torta Ahogada
Auch wenn der Name einen in Richtung Süßspeisen verirren lässt handelt es sich bei der "Torta Ahogada" um ein mit geschmorrtem Schweinefleisch belegtes Baguettesandwich. Übersetzt heißt es so viel wie "ertrunkene Torte" da dass Brot mit Tomatensauce und Baumchillisauce (Chile de arbol) übergossen wird. Jedes Restaurant hat seine eigene Zusammensetzung der Saucenanteile und hütet sie wie ihren Augapfel. Manche servieren dazu ebenfalls noch Avocado und Frioles, also Bohnenpaste.
Besonders in Jalisco ist diese Köstlichkeit zu finden.
Enchiladas Potosinas
Wie der Name es schon verrät ist diese Enchilada in der Region San Louis Potosi verbreitet. Hier hat der Legende nach Doña Christina Jalomo Mais für ihre Tortillas in der gleichen Mühle zermahlen, in der sie zuvor Kirschpaprika pulverisierte. Das Maismehl hatte darauf hin eine schärfe, die Tortillafladen in der gesamten Region gut ankamen. Der Name Enchilada bedeutet "mit Chili versehen" prägte sich ein und auch die Herkunft der pikanten Fladen "Potosinas" ist noch bekannt. Ein weltweiter Texmex-Klassiker war geboren. Nur das es Doña Christina war geriet in Vergessenheit. Doch in ihrer Heimat Soledad tat man das nicht. Hier bekommst du sie noch wie von Doña Christina serviert: Mit Chilisauce und Käse gefüllt, und zum Abrunden einem Schuss Sahne on Top.
Chile en Nogada
Das nächste Gericht ist besonders am Nationalfeiertag besonders hoch im Kurs, da es die Farben Grün, Weiß und Rot vereint. Eine grüne Poblano-Paprikaschote, gefüllt mit Hackfleisch, Walnüssen und Früchten, werden nach dem erhitzen in einer Pfanne mit einer süßen Walnussauce übergossen und mit Granatapfelkernen verziert. Entstanden ist es angeblich als Nonnen aus Puebla nach der Niederlage der Spanier dieses Gericht zu ehren Agustin de Iturbide, dem ersten Herrscher Mexikos und und späterem Heiligen, kochten um diesen Tag zu feiern. Viva México!
Barbacoa
Die mexikanische Variante des BBQ hat ihre Ursprünge in der vorkolumbianischen Zeit. Lammfleisch wird wie beim cochinita pibil im Erdofen mit heißen Steinen zart gegart, nur das dieses mal im Erdloch eine Schüssel mit Brühe unter dem im Agavenblatt verpackten Fleisch liegt. Die Brühe besteht aus Pulque, Chili, Reis, Kirchererbsen, Zwiebeln und Gewürzen. Die Garzeit ist lang und wird meist über Nacht gehalten. Das Barbacoa wird daher meistens zum Frühstück verzehrt. Zu finden ist die Art des Grillens in Hidalgo.
Ensalada César
Klingt nicht nur so ähnlich, sondern ist auch tatsächlich der beliebte Cesar Salad. Zuerst kriiert wurde er nicht in den USA, wie man vermuten würde, sondern von einem italienischen Einwanderer in Tijuana. Sein Restaurant hörte auf den Namen "Cesar´s" und wird bis heute betrieben. Mexikaner sehen es nicht als typisch Mexikanisch an, aber da es ein Weltbekanntes Gericht ist möchten wir die Herkunft nicht verschweigen.
Quesadilla
Diese gefüllten Tacos sind in ganz Mexiko beliebt. Auch wenn der Name eigentlich die Nutzung von Käse impliziert (Queso=Käse), werden nicht alle Quesadillas mit Käse als Füllung zubereitet. Auch Versionen mit Chorizo oder Kartoffelfüllung sind bekannt. Für eine Quesadilla braucht man nicht viel. Nur einen Taco und Käse der leicht schmilzt, in Mexiko istda Oaxaca-Käse die Wahl. Der Taco wird nun in eine heiße Pfanne gelegt, Käse auf eine Hälfte des Tacos platziert und die andere Hälfte über ihn gefaltet. Anschließen noch von beiden Seiten knusprig angebraten ist er Perfekt als Beilage oder als Snack für Zwischendurch.
Tamales
Diese Spezialität ist nicht nur in Mexiko, sondern in gesamt Mittelamerika bekannt und beliebt. Tamales bestehen aus einem Maisteig, Masa genannt, vorgekochtem Fleisch und Käse, die in einem Bananenblatt oder in Maishülle verpackt gegart werden. Sie sind ein Frühstück und werden gerne mit heißer Schokolade gegessen und lassen sich auf dem Weg zur Arbeit bei einem Straßenstand erwerben.
Totopos con Guacamole
Bei uns kennt man Totopos unter dem Namen Nachos. Die Maischips mit Guacamole, also Avocado, Zwiebel, Korianderblätter, Limette und Tomate, sind eine beliebte Vorspeise in Restaurants. Wir lieben dieses schnelle Gericht und bereiten es uns daher vor langen Autofahrten als Essen für die Fahrt vor, um nicht Pause machen zu müssen.
Huevos Rancheros
Das mexikanische Frühstücks-Ei wird als Spiegelei auf Maistortillas mit scharfen Chillischoten , einer Gemüsesoße und Korianderblättern. Übersetzt heißt das Gericht "Eier nach Viezüchter-Art".
Fajitas
Auch dieses Gericht wird in einem Maismehlfladen serviert. Fajita bedeutet so viel wie "Gürtel" und bezieht sich auf die Herkunft des Fleisches. Im Englischen auch als Skirt Steak bezeichnet ist es ein Teil des Zwerchfells. Dieses wurde beim Schlachten eines Rinds vom Metzger dem Viehbauern als nette Geste geschenkt. Mit angebratenen Zwiebeln und geschmorten Paprikas wird das Fleisch zusammen in die Tortilla gelegt und dann verzehrt. Dazu kommen oft noch Saucen wie "Pico de Gallo", Guacamole, oder Saure Sahne.
Chile Relleno
Einer unserer Favoriten der mexikanischen Küche ist dieses Gericht. Es handelt sich um gefüllte grüne Spitzpaprika, Chile Poblano genannt, im Teigmantel. Die Füllung kann Hackfleisch mit Käse sein, aber wir haben sie auch oft nur mit Käse gefüllt bekommen. Die Paprika wird zunächst scharf angebraten und anschließend mit befüllt und dann Paniert. Nun wird sie erneut in der Pfanne gebraten und anschließend mit einer Tomatensauce serviert. Dazu gibt es noch eine pikante Sauce, falls man es schärfer mag. Es ist ein Klassiker, den du landesweit in Restaurants finden wirst. Wir haben es auch einige Male im Van nachgekocht, haben jedoch den Teigmantel weggelassen, des Abwaschs wegen.
Michelada
Für uns deutsche klingt die nächste Spezialität tatsächlich sehr speziell. Es handelt sich bei Micheladas nämlich um Bier mit Tomatensaft, einer Prise Salz, einer Limette und Chilisauce. Doch was so absurd klingt schmeckt und ist für Mexikaner das Mittel der Wahl gegen einen Kater. Das mexikanische Konterbier ist oft jedoch auch der Grund für den Kater der Nacht und so kann es vorkommen, dass man in eine schleife des Konterns und Berauschens gerät. Micheladas machen einfach süchtig. Das ganze wird noch zusätzlich auf die Spitze getrieben, wenn zur Garnitur des Getränkes noch Garnelen an den Hals des Glases als Snack gehangen werden oder Chips und Gummitiere das Getränk aufhübschen. In Mexiko gibt es eben keine Tabus beim Verzieren und Verzehren der Getränke. Dann mal Prost!
Horchata
Horchatas sind besonders als sehr heißen Tagen als Erfrischungsgetränk beliebt. Es handelt sich um Reismilch mit Zimt die gekühlt serviert wird. Das milchfarbene Getränk ist im ganzen Land beliebt und wird dir an jeder Ecke begegnen.
Kakao
Was wäre ein Welt nur ohne Kakao? Für Europa wäre es ein Leben wie im Mittelalter. Erst durch die Seefahrt im 16. Jahrhundert war Kakao und damit auch Schokolade bei uns auf dem Kontinent bekannt. In Mexiko hingegen war die Kakaobohne so weit verbreitet, dass sie von den Maya als Zahlungsmittel genutzt wurde. Sie nannten die Frucht "Kakawa" und "Xocolatl" war die bittere Masse die man aus ihrer Fermentierung und Röstung herstellen konnte. Richtig guten Kakao wirst du in Oaxaca finden. Hier wird er noch serviert wie es die Olmeken tranken.
Cafe de Olla
In Chiapas trinkt man seinen Kaffee nicht rein schwarz, sondern kocht ihn in einem Tontopf zusammen mit Zimt und unraffiniertem Zucker, piloncillos. Dieser Kaffee ist sehr aromatisch und auch sehr stark.
Bandera
Beim "La Bandera" handelt es sich um drei Schnappsgläser, die je einmal mit Limettensaft, einmal mit reinem Tequila und das dritte mit Sangrita, also Tomatensaft mit Orange, Limette und ein wenig Chili, befüllt sind. Zusammen bilden die drei Shot-Gläser die Nationalfarben, daher auch der Name "die Flagge" und werden nacheinander auf Ex getrunken.
Elote
Elote ist das mexikanische Wort für Mais und der Name ist Programm. Das beliebte Streetfood wird als Maiskolben erhitzt und anschließend mit hartem Streukäse, heller Sauce, Limetensaft und Chilipulver überzogen. An einem Holzstiel serviert ist es ein guter Snack für zwischendurch. Vielleicht während einer Stadterkundung in Guadalajara?
Puuhh. Das war die bisher längste Liste die wir zu Köstlichkeiten eines Landes erstellt haben und sie ist noch nicht mal bis zum Letzten ausgeschöpft. Wir hoffen du hast einige neue Anregungen erhalten und dein Appetit wurde allein beim Lesen geweckt.
In Mexiko bezahlt man mit dem mexikanischen Peso (MXN,MX$ oder $). 20MXN sind ca. 1€. Folgende Durchschnittspreise fanden wir 02/2023 auf der Seite hikersbay.com. Die Preise geben dir einen groben Überblick für deine Zeit im Land, wenn auch die Preise sich stark unterscheiden können. Touristische Regionen gegenüber ländlichen Gebieten, Saison zu Nebensaison oder der Erntesaison. Für aktuellere Zahlen, schau am Besten auf der Seite direkt vorbei! Der erstgenannte Betrag ist der Durchschnittspreis in Mexiko der Zweite der Durchschnittspreis in Deutschland.
Übernachtung
Hotel pro Nacht 58 € | 86€
Hostel pro Nacht 17€ | 61€
Transport
Benzin pro Liter 1,10€ | 2,00€
Taxi pro km 0,98€ | 2,00€
Bus & Bahn Monatskarte 17€ | 70,00€
Ausgehen
Malhzeit, günstiges Restaurant 7,40€ | 12,00€
0,5l Bier 2,00€ | 4,00€
0,3l Wasser 0,67€ | 2,20€
0,3l Cola 0,92€ | 2,50€
Einkaufen
1,5l Wasser 0,79€ | 0,57€
1l Milch 1,10€ | 1,00€
0,5l Bier 1,20€ | 0,66€
Zigaretten 3,30€ | 7,50€
1kg Käse 6,50€ | 12,00€
500g Weißbrot 1,80€ | 1,80€
1kg Hähnchenbrust 5,80€ | 8,00€
1kg Kartoffeln 1,40€ | 1,60€
Salatkopf 0,86€ | 1,20€
1kg Tomaten 1,30€ | 1,40€
1kg Äpfel 2,40€ | 2,50€
Die größte Pyramide der Welt
Nicht in Ägypten, sondern im Bundesstaat Puebla liegt mit 66 Metern Höhe und 400m in der Breite die größte Pyramide der Welt. Dank der Spanier ist sie jedoch kaum wiederzuerkennen: Die Pyramide von Cholula liegt unter einem Berg und auf ihr thront eine Kirche.
Dimensionen
Mexiko ist flächenmäßig ca. 6-mal größer als Deutschland, in der Bevölkerungszahl mit 125Millionen Menschen jedoch nur eineinhalb mal so groß.
Coca Cola
Mexikaner konsumieren durchschnittlich 163l der braunen Brause pro Kopf im Jahr, was sie zur Numero Uno des Coca Cola- Konsums macht.
Magische Orte
Die Tourismusbehörde zeichnet seit 2001 besonders gut erhaltene, historische Orte als "Pueblo Mágicos" aus. 121 gibt es bislang und sie sind immer eine Reise wert.
Tourismus
Mexiko ist mit 51 Millionen Besuchern das meist besuchteste Land in Lateinamerika (Stand 2020). In der Welt belegt es Platz 3.
Top oder Hop
Um die rasanten mexikanischen Autofahrer zu erziehen gibt es dann und wann ein paar Betonhuckel auf der Fahrbahn, Topes genannt. Meist reicht es nicht aus mit der Höchstgeschwindigkeit über sie zu fahren, nein, man muss deutlich bremsen um sie zu überqueren. Ansonsten hebt man ab und schadet beim Aufprall seinem Unterboden. Manchmal sind sie ausgeschildert, manchmal nicht.
Dinosaurier-Killer
Der Meteor, der vor 66 Millionen Jahren das Ende der Dinosaurier bedeutete, schlug auf der Halbinsel Yucatán ein. Der hinterlassene Krater Chicxulub hat einen Durchmesser von 180km² und wurde erst 1981 vom Ölkonzern Pemex bei der Suche nach Erdöl entdeckt.
Frischluftknutscher
Da es Zuhause bei einigen Familien deutlich beengter ist als in Deutschland fehlt der Platz für traute Zweisamkeit. Das Kinderzimmer wird meist noch mit anderen Geschwistern geteilt. Das verdammt viele junge Paare dazu sich an öffentlichen Plätzen zum hemmungslosen Knutschen zu treffen.
Startschuss für das Farbfernsehen
1940 meldete der damals 23jährige Guillermo Gonzales Camarena das erste System zur Farbübermittlung zum Patent an. Es wurdezum Beispiel auf der Voyager 1 eingesetzt und ließ Willy Brandt 1967 den roten Knopf drücken.
Ende der schlechten Laune
Der Karneval in Veracruz ist Weltberühmt. Er wird mit Paraden, bunten Kleidern und Tänzen begangen. Doch bevor der Spaß losgehen kann wird symbolisch alle schlechte Laune verbrannt.
Mexiko-Stadt steht auf einem See
Oder eher gesagt auf unterirdischen Seen, Cenoten genannt. Diese sorgen dafür das die Stadt pro Jahr bis zu 12cm absinkt. Das führt auch dazu das einige Gebäude der Stadt an den Turm von Pisa erinnern. Sie stehen schief.
Unter dem Meer
Vor der Küste Cancúns gibt es ein Museum eigens für Taucher. Rund 500 Skulpturen wurden dort versenkt und werden Jährlich von 200.000 Menschen betrachtet. Der Eintritt ist kostenlos und auch Schnorchler können ihren Spaß an der Kunst haben, da sie sich nur in 3 bis 6 Metern tiefe befinden.
Godfather of Pizza
Irgendwann in Neapel hat ein findiger Bäcker seinen Teig mit einer Tomatensauce, Mozzarella und Basilikumblättern belegt und knusprig ausgebacken. Die Pizza war geboren. Doch wäre dies nicht möglich gewesen ohne diese eine Frucht aus Mexiko, die Tomate. Die Spanier brachten sie aus der Kolonie nach Europa, so dass es sich heute für uns anfühlt, als wäre diese Frucht von hier. Ein Hoch auf die Globalisierung.