Hola,

Yucatan


Golf von Mexiko

Auch wenn wir unsere Reise durch die amerikanischen Kontinente in Baltimore begannen, im Atlantik waren wir bislang nie richtig baden.  Nun Ende April bei 34°C Lufttemperatur freuten wir uns auf das 27°C warme Wasser bei Progreso am Golf von Mexiko. Der Golf von Mexiko ist rieeesig. Die Bundestaaten Quintana Roo, Yucatan, Campeche, Tabasco, Veracruz, Tamaulipas, (alle Mexiko), Texas, Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida, (alle USA) bilden die Küstenlinie der 1.550.000km² großen Meeresbucht. Der Loop Current, eine warme Strömung im Golf, fliest an den flachen Rändern des Golfs entlang und ändert bei Florida seinen Namen in  Golfstrom, welcher warmes Wasser und Klima bis zu uns nach Europa bringt. Vielen Dank dafür, Golfstrom! Golfstrom, bester Strom!

 

Flamingos

Flamingos kommen in Nord- und Südamerika, Afrika, Südwestasien und auch in einem kleinen Teil von Europa natürlich vor. Ihre rosane Färbung kommt durch den verzehr von carotenoidhaltigen Algen zu stande. Je mehr carotenoid sie zu sich nehmen desto schillernder die Färbung. Ideale Lebensbedingungen stellen Salzige oder alkalische Seen dar. Obwohl diese Gebiete für viele Tiere keine Nahrung sondern den Tod bedeutet, können Flamingos hier überleben. Auch gilt rückwärts, da wo Fische  in reicher Zahl leben nehmen sie Flamingos die Nahrungsgrundlage. Wir sahen zum ersten mal in unserem Leben freilebende Flamingos in den Lagunen von Progreso auf der Halbinsel Yukatan. Die flachen, salzigen Becken sind ideal für sie, so das wir mehrere Gruppen zeitgleich zu Gesicht bekamen.

 

Cementorio de Pomuch

Die Knochen der hier begrabenen werden nach 3 Jahren von ihren Verwandten gereinigt und in die Sonne gestellt. Sie sollen so wieder am Leben teilhaben können und und nicht unter der Erde vergessen werden. Mit einem besticktem Tuch, welches ebenfalls an den Verstorbenen erinnern soll, werden die gereinigten Knochen in einer Holzkiste platziert. Manche von ihnen bekommen sogar wieder die Haare aufgesetzt. Es kann auch passieren, dass sich nach 3 Jahren noch nicht die ganze Haut gelöst hat und es zu einer Art Mumifizierung kann. Die Farben der Gräber werden der Hausfarbe des Verstorbenen angepasst.  Es ist eine andere, aber irgendwie auch schöne Art an die Toten zu denken. Der Umgang mit dem Tod ist auf jeden Fall ein anderer, vielleicht auch positiverer, als wir ihn aus Deutschland kennen. 

 

Cenoten

Ts'ono'ot ist Maya und bedeutet "Heilige Quelle". Wie heilig Wasser sein kann merkt man, wenn man ansonsten von trockenheißer Natur umgeben ist. Die wassergefüllten Erdlöcher und Höhlen waren daher von existenzieller Bedeutung für die Maya und Tolteken, die auf der Halbinsel Yukatan lebten und leben. Ihre heiligsten Stätten errichteten sie direkt neben oder über Cenoten. Um für Regen zu beten opferten sie Menschen und begruben ihre Knochen dort. Cenoten haben aber auch durch die Dunkelheit schon etwas mystisches. Einige der Höhlen im Karstgestein bekommen nur durch ein Loch an der Decke Sonnenlicht, dass bis tief auf den Grund des reinen, blauschimmernden Sees scheint. Nur wenige Tiere leben in den verschlossenen Cenoten und das klare Wasser ist trinkbar. Daher haben Maya schon früher die Löcher an der Decke als Brunneneingang genutzt.

 

Chichen Itza

Wir haben lange überlegt, ob wir uns Chichen Itza für 30 pro Person wirklich ansehen sollen. Bislang der teuerste und touristischste Ort an dem wir in Mexiko waren. Letzendlich entschieden wir uns doch dafür, denn Chichen Itza ist eine der größten und besterhaltensten Archäoligischen Stätten der Welt. Die Ruinen zählen zu den neuen 7 Weltwundern. Das Wahrzeichen wurde zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert erbaut. Er diente als Tempel der Gottheit Kukulcan, der gefiederten Schlangengottheit Yucatec Maya. Steht man vor den Treppen und klatscht, klingt das Echo wie das Zwitschern des Quetzal. 

 

Cancun

Verlassene Mayaruinen, kleine Fischerdörfer, unberührter Dschungel und leere Strände - Cancun! Also, vor 70 Jahren...

1969 entschloss sich die Regierung mit internationalen Privatinvestoren einen Gegenpol zum erfolgreichen Urlaubsort Acapulco, im Westen des Landes, zu errichten. Inspiriert vom Miami Beach in Florida wurde eine Planstadt entworfen, die vor allem amerikanische und kanadische Gäste ansprechen soll. Es dauerte nur wenige Jahre und es reihten sich riesige Hotelanlagen, Restaurants und Shoppingcenter aneinander. Sie alle liegen in der 20km langen Hotelzone - ziemlich abgeschirmt vom Festland, wo die dort arbeitende Bevölkerung lebt. Jedes Jahr reisen Millionen Touristen an, was Cancun zu einem der beliebtesten Reiseziele der Welt macht.

 

Als wir entlang der Hotelzone fuhren, dachten wir wirklich, dass wir wieder in den USA wären. Mit Mexiko hatte es jedenfalls nicht mehr viel zu tun. Wir fragten uns, wer gerne so einen Urlaub macht... aber ein Blick aufs Meer und wir konnten uns die Frage selbst beantworten. Solch einen weißen Strand mit knalltürkisblauen Meer sieht man wirklich selten - ob man das ganze Spektakel drumherum mag, kann jeder selbst für sich entscheiden. Wir verbrachte einen Nachmittag am Strand und fuhren schnurstracks weiter. 

 

Lagune Bacalar

Die Lagune Bacalar ist auch als Laguna de los Siete Colores (Lagune der sieben Farben) bekannt. Der 42 km² große See entstand aus einem Zusammenfluss von sieben Cenoten. Dank diesen ist das Wasser, trotz unmittelbare Nähe zum Meer, süß. Besonders in der Mittagssonne schimmert das Wasser in schönsten blautönen. Zwar befinden sich die touristisch beliebten Ziele wie Cancun oder Tulum in der Nähe, jedoch blieb die Region von den Menschen- und Hotelmassen verschont. Das Ufer der Lagune ist natürlich, hin und wieder findet man eine kleinere Stadt oder kleine private Häuser. 

 

Folg uns gerne auch auf