IN 80 TAGEN UM

AUSTRALIEN


 

In 80 Tagen um die Welt? Nicht ganz, aber wir haben in 80 Tagen den australischen Kontinent umrundet und über 25.000km zurückgelegt, was immerhin einer halben Weltumrundung entspricht. Aber warum in 80 Tagen?

 

In 80 Tagen um die Welt - ein Abenteuer, von dem die Menschen schon seit über einem Jahrhundert träumen. 1873 erschien der Roman Le Tour du monde en quatre-vingts jours, sowie die deutsche Übersetzung Reise um die Erde in 80 Tagen. Der Roman beruht auf dem Rekord des Weltreisenden George Francis Train. Dieser schaffte es, dank der Eröffnung des Suezkanal sowie der amerikanischen Eisenbahn im Jahr 1869, wie keiner vor ihm, die Welt in nur 80 Tagen zu umrunden. Auch mehrfache Verfilmungen lassen die Menschen immer wieder an der Reise teilhaben. In 80 Tagen um die Welt scheint für viele zu einer Anekdote geworden zu sein. Doch wir müssen dich leider enttäuschen. Unsere Antwort auf die Frage ist alles andere als philosophisch oder tiefgründig. Wir haben den fünften Kontinent in 80 Tagen umrundet, da man mit einem deutschen Reisepass schlicht und einfach ein kostenfreies Visum für 90 Tage bekommt.

 


 

 

VICTORIA

 


 

Nach über sechs Monaten in Südostasien haben wir uns schon sehr auf diesen Tag gefreut. Vertraute Kultur, milderes Klima und endlich wieder selbst einkaufen und kochen; Nudeln in Tomatensoße oder ein einfaches Käsebrot! Der Nachtflug raubte unseren Schlaf. Am Flughafen angekommen sammelten wir uns Gepäck ein und wollten so schnell wie möglich in unseren Mietwagen steigen. Natürlich kann in den frühen Morgenstunden nicht alles glatt laufen. Ein hin und her, welches Automodell wir für die nächsten drei Monate erhalten können, kostete uns über zwei Stunden. Hätten wir hier schon gewusst, was uns mit dem Auto noch alles passieren würde, hätten wir vorher einen großen Kaffee getrunken und alles sorgfältig geklärt. Nunja - Papierkram erledigt, Autoschlüssel in der Hand und los gehts! Das erste Mal selbst fahren im Linksverkehr, gar nicht mal so schlimm, wie wir immer dachten. Und nun? Was glaubst du, wo uns die erste Fahrt hinführte? Natürlich in einen Supermarkt! Oh man, haben wir einige Lebensmittel vermisst. Pumpernickel, Käse, Smoothie - erstmal ein leckeres Frühstück auf dem Parkplatz bevor es losgehen kann.

 

Danach ging es zu Kmart - hier findet man eigentlich alles, was das Camperherz begehrt. Wir entschieden uns vorerst eine Decke, zwei Kissen, zwei Campingstühle, einen Gaskocher, eine Pfanne, Besteck und Teller sowie eine große Box für Lebensmittel zu kaufen. Auf Zelt und Matratze verzichteten wir vorerst.

 

Viele Australienreisende sind mit einem Camper oder Zelt unterwegs, sodass sie sich die hohen Unterkunftskosten der Hotels sparen. Mittlerweile wurden die dicken Bücher durch praktische Apps wie WikiCamps Australia ersetzt, die dir kostenlose oder kostenpflichtige Campingsplätze, Raststätten, Duschmöglichkeiten oder weitere nützliche Dinge für deine Campingreise durch Australien anzeigen. 

 

 

MELBOURNE

 

Melbourne ist mit 400.000 Einwohnern weniger als Sydney, die zweitgrößte Stadt Australiens. Vergleiche um die Größe und Relevanz der Städte sorgten schon vor über 100 Jahren zum Streit, sodass keiner von beiden zur Hauptstadt ernannt wurde. 

 

Kostenlose oder günstige Parkplätze in Australiens Großstädten sind leider rar. Daher entschieden wir uns für Park and Ride. Wir stellten unser Auto auf einem großen, kostenlosen Parkplatz im Außenbezirk Altona North ab und fuhren mit dem Bus in die Innenstadt. Um Melbournes beziehungsweise Victorias öffentliche Verkehrsmittel nutzen zu können benötigst du vorher eine sogenannte Myki Karte. Diese kannst du zum Beispiel an großen Bahnhöfen für 6 Dollar erweben und gleichzeitig mit Guthaben aufladen lassen oder als App auf deinem Smartphone nutzen. Busse verkaufen diese Karte nicht, aber der Fahrer nahm uns netterweise trotzdem mit.

 

In Melbourne angekommen bummelten wir einfach im und fernab des Großstadttrubels. Wir spazierten durch die Straßen und Stadtparks, von wo wir die Skyline aus der Ferne betrachteten. Auf dem Yarra-River fand ein Wakeboard-Contest statt. Wir verfolgten gespannt das Treiben der Stadt. Nach 4 Stunden war es uns jedoch schon genug. Westliche Großstädte ähneln sich doch sehr in der Struktur und so gab es für uns doch weniger zu sehen, als wir dachten. Die Stadt selbst ist ja auch noch keine 200 Jahre alt.

  

 

NÄHE MOUNT DISPOINTMENT 

 

Vor 200 Jahren benannten die Mitglieder einer Expedition den 800m hohen Berg als "Berg der Enttäuschung", da sie enttäuscht über die Aussicht waren. Sie erhofften sich einen weiten Blick über Western Port, konnten jedoch aufgrund der Bewaldung nicht viel erkennen. Dank der Nähe zu Melbourne ist der Mount Dispointment heute ein beliebtes Wanderziel für Tagestouristen. Auch wir waren alles andere als enttäuscht über die die hüglige Landschaft und genossen die Aussicht zwischen duftenden Eucalyptusbäumen . 

 

 

FALLS CREEK

 

Etwa 350km von Melbourne entfernt befindet sich das Winterwonderland Australiens. In den 1.200 - 1.800m hohen Bergen bleibt der Schnee zumindest im Winter liegen. Damit die Skigebiete jedoch wirklich nutzbar sind, kommen immer wieder Schneekanonen zum Einsatz. Aber auch zu anderen Jahreszeiten ist Falls Creek ein schöner Ort, um kühlere Wanderungen zu starten. Bei unserem Besuch im Herbst konnten wir den Wolken dabei zusehen, wie sie über die Berge und Wälder des Umlands ziehen. 

 

 

M31 NÄHE ALBURY

 

Allmählich entfernen wir uns von den dicht besiedelten Gebieten Victorias. Neben kleineren Ortschaften ist das Land von Feldern geprägt, die hauptsächlich der Rinderzucht dienen. Das Fahren mit 90 km/h entlang der Landstraßen ist entspannt, guter Asphalt, lange Geraden, weiter Ausblick,.. aber was ist das? Vollbremsung! Auf einmal befanden wir uns in einer Herde schwarzer Rinder. Hat da jemand das Tor aufgelassen oder sollen sie einfach mal den Seitenstreifen mähen? Die Herde interessiert sich auf jeden Dall kaum für uns. Durch langsames Anfahren signalisieren wir ihnen, dass wir gerne vorbei möchten, aber auch das scheint das ein oder andere Rind nicht aus der Ruhe zu bringen. Tatsächlich solltest du auf Australiens Straßen immer sehr vorsichtig und konzentriert unterwegs sein. Die Landschaft lädt dazu ein den Blick schweifen zu lassen, aber uns liefen ständig Kängurus, Emus oder Wombats über die Straße.

 

 

KOSCIUSZKO NATIONALPARK

 

Mit einer Höhe von 2228m ragt der Mount Kosciuszko im gleichnamigen Nationalpark in die Höhe. Er ist der höchste Berg Australiens und befindet sich im Gebirgszug der Snowy Mountains. Verschneite Berge fanden wir im Herbst zwar nicht vor, jedoch ist die karge Vegetation immer noch von einem früheren Gletscher gekennzeichnet. Wer dachte, dass Australien nur ein heißer, roter Kontinent ist, wird hier eines besseren belehrt.

 

 

 B72 NÄHE COOMA 

 

Gibt es ein Tier, das man mehr mit Australien verbindet als das Känguru? Wir hätten nicht gedacht, dass man die liebenswerten Beuteltiere so häufig antrifft! Auf den ersten Kilometern zwischen Melbourne bis Canberra sahen wir sie überall, ebenso wie Wombats.

 

Leider werden die Tiere, besonders in den Abend-, Nacht- und Morgenstunden, ständig von Autos erwischt und liegen leblos auf oder an der Straße. Da uns die Anzahl der toten Tiere schockierte, fingen wir an uns jedes zu notieren. Allein nach einer Woche Fahrt (etwa 1.400km) fuhren wir an über 30 toten Kängurus sowie über 20 toten Wombats vorbei. Dazukommen noch Füchse, Hasen, Vögel und ja, nicht mehr erkennbare Tiere. Wir versuchten immer am frühen Nachmittag auf den Campingplätzen anzukommen, sodass man in der aktiven Zeit der Tiere nicht mehr unterwegs sein muss und natürlich - langsam fahren und die Straße im Blick behalten, besonders in Regionen, in denen schon unzählige Achtungsschilder aufgestellt wurden.

 


 

 

NEW SOUTH WALES

 


 

SNOWY MOUNTAINS

 

An 140 Tagen im Jahr soll auf den höchsten Bergen der Gebirgskette der Snowy Mountains Schnee liegen. Wir fanden im Herbst zwar keinen Schnee vor, dafür jedoch eine atemberaubende Landschaft, die uns Australien von einer ganz anderen Seite zeigte. Während es im größten Teil des Landes das ganze Jahr über heiß ist, herrschen in den Snowy Mountains kühle Temperaturen. Manchmal fragen wir uns, ob wir wirklich in Australien sind. Einige Abschnitte ähneln doch sehr England, Irland oder sogar Island. Das dachten sich wohl auch die Engländer, als sie Australien besiedelten und benannten viele Orte einfach nach denen in der Heimat. Wie den Bundesstaat New South Wales oder Städte wie Newcastle, Cardiff oder Swansea. 

 

 

CANBERRA

 

Genauso wie Washington DC entstand Australiens Hauptstadt Canberra aus einem vorangegangenen Konflikt innerhalb des Landes. Die beiden größten Städte, Sydney und Melbourne, wollten den Titel als Hauptstadt für sich gewinnen und stritten um ihre Relevanz und Bedeutung für das Land. Getreu dem Motto "wenn zwei sich streiten freut sich der Dritte", wurde eine neue Hauptstadt namens Canberra gegründet.  Erst 1927 wirklich als Stadt zu erkennen, hat sie heute schon über 300.000 Einwohner.

 

Wir machten nur einen kurzen Halt in Canberra und besuchten das Old Parlament, die National Library und das neue Parlamentagebäude. Was uns jedoch viel mehr im Gedächtnis bleiben wird ist die inoffizielle Botschaft der Aborigines. Diese befindet sich, trotz Gegenprotesten mit Brandanschlägen, nun seit über 40 Jahren direkt vor dem Old Parlament. Grund ist die Forderung der Aborigines nach mehr Rechtsanspruch auf Land sowie Kompensationszahlungen von 6 Milliarden Dollar für gestohlenes Land. Wir suchten lange nach einer Art Vergleich, um uns in die Lage der Ureinwohner Australiens hineinzuversetzen. Man stelle sich vor, ein Land mit fremder Kultur nimmt Europa ein, erklärt Europa als sein Land und nimmt den Einwohnern alle Rechte. Nach vielen Protesten erbahmt sich das neue Land und gibt einen kleinen Teil, der scheinbar am wenigsten benötigt wird, als Region der ehemaligen Europäer frei. Auch wenn du, sagen wir mal in Portugal aufgewachsen wärst und diese Art Kultur angenommen hast, sollst du halt nach Ungarn ziehen und zufrieden sein. Es ist schwierig eine Lösung zu finden, die die über 200 verschiedenen Ureinwohnerstämme, mit jeweils eigener Sprache oder Dialekt sowie die späteren Einwanderer zufriedenstellen kann. Nichts desto trotz sollte man im Jahr 2019 in der Lage sein anzuerkennen, das man für die vergangenen Fehler Ausgleich schaffen muss.

 

 

BLUE MOUNTAINS

 

Die Blätter der Eucalyptusbäume in den Blue Mountains dunsten in der frühen Morgensonne ätherische Eucalyptusöle aus. Dieser feine Nebel hüllt die Berge in ein bläuliches Licht, sodass der Gebirgszug den Namen "Blue Mountains" bekam.  Dem Großstadttrubel Sydneys entfliehen und frische, minzige Luft einatmen. Die Nähe zu Australiens größer Stadt lässt die Blue Mountains zu einem beliebten Wanderort für Tagestouristen werden. Tatsächlich ist in den Bergen im Vergleich zu anderen Gegenden in Australien sehr viel los. Autos, Busse, Fahrrad und Motorradfahrer blockieren die Straßen und auf den Wanderwegen ist man nur selten allein. Wenn du mit deinem Campervan oder Zelt noch einen der Übernachtstellplätze ergattern kannst, kannst du dich aber auf ruhigere Abend- und Morgenstunden freuen. Natürlich solltest du auch früh aufstehen, um den Sonnenaufgang und das Naturschauspiel der Blue Mountains nicht zu verpassen! 

 

 

 

SYDNEY

 

Nachdem wir in den Blue Mountains waren ging es für uns weiter nach Sydney. Und da standen wir auch schon vor den zwei Wahrzeichen der Stadt. Der wahrscheinlich jedem bekannten Oper sowie der Harbour Bridge. Viele stellen sich die Oper, vermutlich aufgrund ihrer Bekanntheit, größer vor als sie wirklich ist. Dafür wirkt die in unmittelbarer Nähe liegende Harbour Bridge umso imposanter. Mit 8 Straßenspuren, 2 Bahngleisen, 1 Fahrrad und 1 Fußweg ist die Hauptverbindung zwischen Nord und Süd. Bei ihrer Planung sollte sie den größten Spannbogen der Welt bekommen, jedoch wurde sie von der Bayonne Bridge in New York, die später erbaut aber früher fertiggestellt wurde, mit 7,6m überboten. Trotzdem schaffte es die Harbour Bridge 2004 als "breiteste Brücke der Welt mit langer Spannweite" ins Buch der Weltrekorde.

 

 

BONDI BEACH

 

Der Bondi Beach ist einer der berühmtesten Strände und beliebtesten Surfspots der Welt. Da er sich nur etwa 7km außerhalb der Metropole Sydneys befindet, ist es hier jedoch, vor allem an heißen Tagen oder am Wochenende, ziemlich überlaufen. Da hier im März bereits herbstliche Temperaturen herrschten und es ziemlich windig war, entschieden wir ein bei einem Spaziergang entlang der Promenade zu belassen und den wenigen Surfern zu zusehen, die es an dem Tag ins Wasser verschlagen hatte. 

 

 

A1 NÄHE PORTE MACQUARIE

 

Wir folgten dem Verlauf der A1 weiter Richtung Norden. In den frühen Morgenstunden ist der Eukalyptus Wald noch in einen wohlriechenden Nebel gehüllt.

 

 

LIGHTHOUSE BEACH

 

Der Lighthouse Beach ist uns mit seinem Panorama besonders in Erinnerung geblieben. Der graue Himmel, der Wind, die rauen Wellen, die auf die schroffen Felsen prallen. Oberhalb der Steilküste hat man einen guten Ausblick über die Bucht. Trotz der unruhigen Wellen konnten wir eine Gruppe Delfine entdecken. 

 

In Südostasien haben wir meistens im Internet nach Erfahrungsberichten und Sehenswürdigkeiten gesucht und diese abgeklappert. Wenn man etwas aus zeitlichen Gründen auslassen musste hat man sich schon beinahe schlecht gefühlt, weil man es immer noch im Hinterkopf hatte. Kennt ihr das vielleicht auch? Naja, für unseren Roadtrip durch Australien haben wir uns vorgenommen uns einfach treiben zu lassen und nicht ständig zu recherchieren. Es ist aufregender nicht zu wissen, was man an dem Tag entdecken wird und freut sich umso mehr, wenn man ganz alleine einen schönen Flecken gefunden hat.

 

 

BYRON BAY

 

Das 10.000 Einwohner Städtchen Byron Bay befindet sich am östlichsten Punkt des australischen Festlands. Aufgrund der vielen Aussteiger, Künstler, Surfer und Backpacker, die es hier hin verschlägt, genießt die Stadt einen alternativen Ruf. Wir fühlten uns am Strand jedoch wohler, als in der Stadt, wo sich Bars, Restaurants und Geschäfte eng an eng aneinander reihen.

 

 


 

 

QUEENSLAND

 

 


 

GOLD COAST 

 

Hallo Gold Coast! Für uns war es das erste Mal, dass wir solch eine Skyline direkt am Strand gesehen haben. Eigentlich mögen wir lieber abgelegene, naturbelassene Buchten - aber an diesem Strand konnte man es auch gut aushalten. Unterhalb der Woche und vormittags, wo die meisten arbeiten oder zur Schule gehen, hat man den Stadtstrand sogar fast für sich alleine. 

 

 

RAINBOW BEACH

 

Der Rainbow Beach liegt oberhalb der Sunshine Coast im Great Sandy Nationalpark. Regenbogen Strand, Sonnenscheinküste - hier muss es ja paradiesisch aussehen! Und tatsächlich wurden wir nicht enttäuscht. Durch das Dickicht von Büschen und Palmen blickten wir einen großen, weißen Sandstrand mit türkisblauem Meer. Leider verrieten uns die Schilder am Strand, dass wir uns bereits im Salzwasserkrokodil- und Würfelquallengebiet befanden und das Baden nicht empfohlen wurde. 

 

 

BUNDABERG

 

Vielleicht hast du im Getränkeregal schonmal die kleinen, braunen Ginger Beer Flaschen von Bundaberg Brew gesehen. Das beliebte alkoholfreie Erfrischungsgetränk wird hier, in der gleichnamigen Stadt, seit über 60 Jahren hergestellt. Als wir ein großes Gelände mit der Aufschrift Bundaberg sahen, dachten wir erst, dass wir bei der Brauerei sind. Jedoch war es eine Destillerie, die Bundaberg Rum herstellt. Für 30 Dollar kann man hier eine Führung buchen.

 

 

CAPE HILLSBOROUGH 

 

Wir haben schon einige Bilder auf Instagram von der Lucky Bay gesehen und freuten uns schon, dort in ein paar Wochen vielleicht auf Wallabys zu treffen. An unserem 200 Weltreisetag fuhren von der Hauptstraße ab, um zu einer Bucht zu gelangen. Wir wussten nicht wie es dort aussieht und was uns erwartet, wir hatten einfach Lust der Küste einen kurzen Besuch abzustatten. Und was fanden wir vor? Den vermutlich schönsten Strand, den wir bislang gesehen haben. Aber es kam noch besser - mit untergehender Sonne traute sich ein Wallaby an den Strand und aß scheinbar verschiedene Pflanzen, die vom Meer angespült wurden.

 

Nachdem wir uns in Australien immer noch mit zwei Problemen rumärgern (der Fokus unserer Drohne ist kaputt und die Garantie-Reparatur kann nur in Deutschland in Anspruch genommen werden und ein wichtiges Paket, welches wir aus Malaysia absenden wollten wird nicht abgesendet) war diese Begegnung wieder einer der schönen Reisemomente, die einen die gute Laune und Kraft geben, auch in schwierigen Momenten weiter zu machen.

 

 

PANJOO LOOKOUT 

 

Einer dieser Momente, in denen man sich innerlich kneifen oder wachrütteln muss. Stehe ich grade wirklich auf einem Hügel, mitten im Regenwald Australiens und Blicke auf diese weit und breit unberührte Natur?

 

 

MISSION BEACH 

 

Regenwald trifft auf Strand und Meer. In mir löst diese Verbindung irgendwie ein besonderes Gefühl aus und ich kann mich gar nicht satt sehen. In Südostasien haben wir uns oft über die Hotels und Restaurants geärgert, die ihr Gebäude direkt am Strand platzieren. Der Regenwald muss dem Beton weichen. Ich frage mich, welcher Tourist das wirklich besser findet? Was bringt der Zimmerblick aufs Meer, wenn der ganze Strandabschnitt zerstört wurde? Ist es nicht schöner um sich herum Natur zu haben, als unzählige 5 Sterne Resorts?

 

 

WOOROONOORAN NATIONALPARK

 

Auf dem Weg nach Cairns führte uns die A1 an dem Wooroonooran Nationalpark vorbei. Wie so oft haben wir uns einfach mal wieder überraschen lassen, was uns so erwartet. Wir stellten unser Auto auf einem der ausgeschilderten Parkplätze ab und folgten einem Weg, der quer durch den Regenwald führte. Nach einer zehnminütigen Wanderung erreichten wir die Tchupala und die Wallicher Falls. 

 


 

 

NORTHER TERRITOY

 


 

A1 RICHTUNG GILBERT RIVER 

 

Für uns geht's durchs Outback. Um die Umrundung Australiens in 3 Monaten zu schaffen, müssen wir etwa 220km pro Tag fahren. Für uns hat das ganz gut gepasst, im Zelt wurden wir eh immer schon vor 7 Uhr wach - so hatten wir trotz der Fahrzeit von etwa drei Stunden, immer noch den ganzen Tag vor uns.

 

Hier im Outback legen wir deutlich mehr Kilometer zurück und fahren durchaus 600km. Das liegt vor allem daran, dass man nur ein und der selben Straße folgt. Die Landschaft verändert sich nur langsam und wenig - so fährt man schonmal 300km und hat mehr oder weniger die gleiche Aussicht. Lange Pausen machen auch keinen Spaß. Binnen weniger Sekunden schwirren 50 Fliegen um einen rum, die es vorallem auf Mund, Augen und Ohren abgesehen haben.

 

OUTBACK NÄHE FOUNTAINS SPRING

 

MOUNT ISA CITY

 

Nach 1.100km erreichten wir Mount Isa, die größte und wichtigste Stadt der Region North West in Queensland. Der Name Mount Isa stammt vom nahegelegenen Bergbau Hügel, in dem sich bedeutende Erzlagerstätten befinden. Durch europäische Einwanderer wuchs die Stadt seit 1923 fort an.

 

 

OUTBACK NÄHE TAYLOR CREEK 

 

Die Aussicht hier ist unbeschreiblich. Noch nie zuvor haben wir vom Boden aus so weit gucken können. Das Land ist unfassbar grade, nur kleine Büsche und Bäume bedecken den Boden. Wolken gibt es keine.

 

 

OUTBACK TAYLOR CREEK

 

Auch entlang der Hauptstraßen des Outbacks hat man manchmal tagelang keinen Handyempfang. Als wir diese Satelittenschüssel auf einem Rastplatz in der Nähe von Taylor Creek sahen, wollten wir sie unbedingt mal ausprobieren.  Tatsächlich empfing Melissa kurzzeitig WhatsApp Nachrichten und konnte auch eine verschicken. Zumindest ein kurzes Lebenszeichen an Familie und Freunde, die sich schon manchmal Sorgen machten, wenn wir uns längere Zeit nicht melden können. Klar, vor ein paar Jahrzehnten hatten die wenigsten Menschen ein Handy und Funklöcher gab es überall. Aber umso besser ist es doch jetzt, wenn man bei Pannen oder Unfällen um Hilfe rufen kann, besonders wenn man sich mitten im nirgendwo befindet. Selbst entlang der Hauptstraßen kann man an manchen Tagen die entgegenkommenden Fahrzeuge an einer Hand abzählen.

 

 

CLONCURRY

 

Rund 1000km mussten wir fahren, bis wir den nächsten Supermarkt im Outback Australiens erreichten. Das ist in etwa soweit, wie von Hamburg nach Wien. Die Menschen, die zwischendrin wohnen, müssen sich dann für eine Seite entscheiden - 500km nach Cairns oder 500km nach Mount Isa? Die Einkaufsliste will aufjedenfall gut durchdacht sein, diese Entfernung legt man wohl eher nur einmal im Monat zurück.

 

 

RASTPLATZ NÄHE WILORA

 

Zum Glück wiesen uns die Schilder an dem Toilettenhäuschen bereits daraufhin hin, dass man vor seiner Erledigung lieber einen Blick in die Toilette werfen sollte. Auf der Suche nach einer Abkühlung, kehren die Korallenfinger-Laubfrösche gerne in die Keramikschüsseln ein. Aber keine Sorge, auch wenn sie aufgrund der grellen Farbe vielleicht so aussehen - diese Froschart ist nicht giftig. Aufgrund ihres "Lächelns" und der ruhigen, zahmen Art sind die Korallenfinger bei den Einheimischen sehr beliebt. Da die Population stetig zu sinken scheint, stehen die Frösche unter Naturschutz.  Also, falls du so einem kleinen Kerlchen begegnest, dann sei so lieb, gönn ihm die Abkühlung und nimm eine andere Toilette! 

 

 

OUTBACK NÄHE ALICE SPRINGS

 

Über 2000km haben wir im Outback Australiens schon zurückgelegt. Die Landschaft hat sich nur seeeehr langsam verändert. Man fährt eine, zwei, drei, vier Stunden entlang der gleichen Straße, die selten mal Kurven oder Abwechslung bereit hält. Nach wie vor herrscht die Trockenheit und nur ein paar Sträucher, die wenig Wasser benötigen, wachsen auf dem sandigen Boden.

 

 

ALICE SPIRNGS

 

Die 25.000 Stadt Alice Springs wirkt wie eine kleine Oase, in der umliegenden roten Wüstenlandschaft des australischen Outbacks. Doch warum entstand ausgerechnet hier, mitten im nirgendwo, eine Stadt? Wollten die australischen Kolonien vor 1872 eine Nachricht an ihr britisches Mutterland senden, dauerte dies über den Seeweg Wochen bis Monate. Es musste eine schnellere Alternative her - so wurde eine 3.200km lange Telegrafenleitung von Port Augusta im Süden, nach Darwin im Norden des Landes verlegt. Da die Verbindung immer nur eine begrenzte Strecke übertragen werden konnte, musste eine Telegraphenstation erbaut werden. Der beauftragte Landvermesser William Whitfield Mills benannte einen Teich, den er irrtümlich für eine Quelle hielt, nach seiner Frau Alice. Erst mit Ausbau der Eisenbahnverbindung 1929 wuchs das Interesse an der Region und Bergbauer, Rinder- und Kamelfarmer ließen sich nieder.  Heute verfügt Alice Springs über eine gut ausgebaute Infrastruktur. Der Flughafen bietet für viele Touristen eine einfache Möglichkeit in das Outback zu reisen und die nahegelegenen Sehenswürdigkeiten wie den Uluru (Ayer Rock), Kata Tjuta (Olgas) oder dem Kings Canyon zu erkunden. 

 

 

MOUNT CONNOR LOOKOUT

 

Das rote Zentrum Australiens. Klar, woher es den Namen bekommen hat, oder? Aber warum ist der Sand hier überhaupt rot? Dass liegt an dem hohen Eisgehalt des hiesigen Gesteins, das an der Luft zu braunrotem Eisenoxid rostet. 

 

 

ULURU 

 

Wer kennt ihn noch von dem Cover der alten Englischbücher? Der Uluru oder auch Ayers Rock ist Sandsteinmonolith der aus dem sonst so flachem roten Zentrum Australiens in die Höhe und Breite ragt. Den australischen Ureinwohnern gilt der Berg aufgrund seiner spirituellen Bedeutung in der Traumzeit- Erzählung als heilig. Die Traumzeit beschreibt eine Art Paralleluniversum, mit allem was existiert hat, existiert und existieren wird. Sie beinhaltet unter anderem die Schöpfungsgeschichte der Erde und damit verbundene „Gesetze“ an die sich die Aboriginies halten. Die Schöpfer sind verschiedene Wesen, wie die zweigeschlechtliche Regenbogenschlange, die mit ihrer weiblichen Erscheinung Berge, Täler und Wasserlöcher schuf und mit ihrer männlichen Erscheinung, als Sonne, den Regenbogen. Man glaubt, dass Natur und Lebewesen untrennbar miteinander verbunden sind. So gehen die Aboriginies sehr fürsorglich mit ihrer Umwelt um.

 

Umso schrecklicher ist es, dass die britischen Kolonialherrscher die Ureinwohner nach ihrer Ankunft systematisch umgesiedelt haben oder ihnen noch bis 1970 die Kinder entnahmen. Einige versuchen noch heute zu „ihrem“ Land zurückzufinden. Seit Oktober 2019 ist das Besteigen des Uluru, auf Wunsch der Anangu, den lokalen Ureinwohnern, verboten. Wer möchte, darf jedoch um den Felsen herum wandern und sich gerne über die Bedeutung dieser Landschaft für die Aboriginies Gedanken machen. 

 

 

KATA - TJUTA DUNES 

 

Die Kata-Tjuta Dunes bezeichnen eine Gruppe von 36 Bergen, unweit des Uluru. Der höchste Fels, namens Mount Olga, ragt 564 Meter aus dem sonst so flachen Umland empor. Wie auch der Uluru, befinden sich die Kata Dunes wieder im Besitz der Anangu, welche den Ort für Rituale nutzen und Touristen nur beschränkten Eintritt erhalten.  Eine 5 Stündige Wanderung ist öffentlich zugänglich, jedoch an heißen Tagen (über 36 Grad), zum Schutz der Wanderer, gesperrt. Begibst du dich auf die Wanderung, sollte du ausreichen Sonnenschutz und Wasser mitnehmen.

 

 


 

 

WESTERN AUSTRALIA

 


 

OUTBACK NÄHE KUNUNURRA

 

In der Nähe von Kununurra verließen wir das Northern Territory und erreichten Western Australia.

 

 

 

WANDERN IM OUTBACK

 

Schätzfrage : Wie viele Fliegen befinden sich auf dem Rucksack?

 

Ohne ein Fliegennetz vor dem Gesicht versuchen sie 50 Fach auf einen loszugehen und bevorzugen besonders die Augen, Nase, Mund und Ohren. Teilweise war unser Rucksack von einer Schicht Fliegen bedeckt und beim Abschütteln sind locker 100 von ihnen abgeflogen, kurz darauf haben sie sich wieder niedergelassen. 

 

Schon sobald wir die Ostküste bei Cairns verließen und immer weiter ins Landesinnere fuhren, lernten wir Australiens Fliegen kennen. Jeder, der schonmal im Outback unterwegs war, weiß wohl was wir damit meinen. Unzählige Fliegen, die einen umwimmeln und es besonders auf Augen, Mund, Nase und Ohren abgesehen haben. Ohne ein Fliegennetz über dem Kopf, was wirklich so gut wie jeder auf längeren Wanderungen trägt, hält man es kaum aus. Mit einer ruckartigen Handbewegung kann man die Fliegen kurzzeitig aufscheuchen, aber innerhalb weniger Sekunde haben sie sich neu platziert.

 

 

KARINJI NATIONALPARK

 

Bereits vor Millionen von Jahren entstanden im Karinji Nationalpark gigantische Felsschluchten, die von Flussläufen durchzogen sind. Es gibt viele eindrucksvolle Wanderwege, sodass einem die Wahl, für welchen man sich entscheiden soll, gar nicht mal so leicht fällt.

 

 

CIRCULAR POOL 

 

Im Karijini Nationalpark findet man viele Wasserschluchten in denen man sich während des Wanderns abkühlen kann. Wir beobachteten auch einige mutige Klippenspringer, die die Felsformationen nutzten, um in die Tiefe zu springen. Für uns war das Schwimmen in den Schluchten schon Abenteuer genug. Wer hört in einem australischen Gewässer schon gerne "sind hier auch Krokodile? Ich habe gehört hier gibt es welche!". Wir haben jedenfalls keine gesehen.

 

Auf der Reise habe ich schon einige Ängste ablegen können - zum Beispiel Baden im Meer, Seen, Flüssen, Wasserfällen oder eben Schluchten. Klar, war ich schon häufiger in Seen oder im Meer baden, doch Unbehagen war immer dabei. Und wenn dann noch etwas das Bein oder den Fuß berührte, machte sich schnell eine kleine Panikattacke breit. Je mehr man sich der Angst stellt und je mehr man in den positiven Erfahrungen bestärkt wird, desto schneller verliert man sie. Schnorcheln und Tauchen haben mir auch sehr dabei geholfen - mittlerweile freue ich mich über jeden Bewohner, den ich in der Unterwasserwelt entdecke.

 

 

MOUNT BRUCE LOOKOUT 

 

In Westaustraliens Nationalparks findet man ohne Ende Wanderwege. Manchmal ist die Auswahl so groß, dass es etwas schwer fällt sich zu entscheiden. Mit der Wanderung auf den Mt Bruce haben wir aufjedenfall alles richtig gemacht und sie zählt zu einer unserer Lieblingsstrecken. Der Weg war abwechslungsreich und erforderte teilweise ein wenig Klettergeschick. Belohnt wird man mit einer Aussicht auf die sonst so flache Landschaft. Wirklich eindrucksvoll.

 

Hier war es mal wieder vom Vorteil, dass wir Australien im Herbst bereisten. Die Temperaturen um die 28 Grad und leichte Winde machten die Wanderung aushaltbar. Im Sommer sollte man mit Temperatueren über 40 Grad rechnen und aufjedenfall ausreichend Sonnenschutz sowie Wasser mitnehmen.

 

 

CORAL BAY

 

 

 

 

CAPE RANGE NATIONALPARK

 

Im Cape Range Nationalpark findet man viele tolle Schorchelspots und kann das Ningaloo Reef erkunden, welches sich über 250km entlang der Coral Coast erstreckt. Das Riff befindet sich, im Gegensatz zum Great Barrier Reef, nah an der Küste. Neben über 500 verschiedenen Fischarten trifft man hier auch auf Schildkröten, Stachelrochen, Mantarochen, Dugongs und Haien. Auch wir bekamen beim Schnorcheln einige der Meeresbewohner zu Gesicht.

 

 

OUTBACK NÄHE EXMOUTH

 

In der Ferne hörten wir immer mal wieder ein Jaulen - ist das ein Dingo? Als uns der Vierbeiner wenig später einen Besuch abstatte waren wir uns sicher. Er schlich um unser Auto und über die Rest Area, auf der Suche nach etwas essbaren. Zur Nahrung zählt alles, was sich so finden lässt. Von Insekten, über Kängurus und Wombats bis zum Büffel.

 

Bis heute gibt es keine Einigung was der Dingo ist - Wolf, Hund, wilder Hund? Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Dingo von dem ausgestorbenem asiatischen Wolf abstammt. Andere, aufgrund seiner hohen Ähnlichkeit zum Haushund, von verwilderten ostasiatischen Hunden sowie verwilderten Hunden, die durch die Europäer eingeschleppt wurden. Trotz, dass der Dingo schon vor 5.000 bis 10.000 Jahren nach Australien kamen, ist man sich uneinig, ob er als einheimisches oder verwildertes Tier zu betrachten ist.

 

 

OUTBACK NÄHE MINILYA

 

Warum ist das Auto auf einmal so laut? Kurz nachdem Melissa den Satz aussprach passierte es auch schon - ein Reifen platzte. Zum Glück war es ein Hinterreifen und das Auto ließ sich gut unter Kontrolle bringen. Die Bremsen funktionierten nicht mehr, aber auf den langen, leeren Straßen des Outbacks kann man sich immerhin gut ausrollen lassen. Nochmal gut gegangen, dachten wir, und wählten die Nummer unseres Autovermieters.

 

Was macht ihr denn in Westaustralien? Da dürft ihr mit dem Mietwagen gar nicht sein, wir können euch nicht weiterhelfen, bitte ruft mit dem Problem nicht mehr an. Wie bitte? Wir waren uns sicher, dass wir vor der Buchung des Mietwagens mehrmals nachgesehen haben, ob wir ihn in ganz Australien fahren dürfen, da viele Vermieter den Bundesstaat in der Tat ausschließen. Bei der Abholung des Autos haben wir auch extra nochmal nachgefragt.

 

Mit Ersatzrad fuhren wir knapp 100km weiter zur nächsten Tankstelle. Plötzlich entstand eine Pfütze unter unserem Auto - scheiße, das ist Benzin! Voller Panik holten wir die Mitarbeiter zur Hilfe, die mit uns das Auto auf den Parkplatz schoben. Es lief nichts mehr aus und wir stellten fest, dass nicht der Tank, sondern der Einlassschlauch durch den geplatzten Reifen beschädigt wurde. Wieder riefen wir bei unserem Vermieter an, der ziemlich unfreundlich reagierte und uns natürlich überhaupt nicht half. Nach stundenlangem Krisengespräch entschlossen wir das Loch mit Panzertape abzukleben und in die nächste Stadt, Carnarvon, zu fahren.

 

Der Weg nach Carnarvon kam uns ewig vor und die Straßen Australiens schienen mal wieder endlos. Endlich angekommen suchten wir die erste Werkstatt auf, die uns schnell bestätigte, was wir schon ahnten - wir sollten alle 4 Reifen wechseln, da wir es mit ihnen niemals sicher über 5000km bis Melbourne schaffen würden. Alles was unser Autovermieter dazu sagte war, dass wir keine Erstattung von ihnen erwarten sollten. So ließen wir letztendlich 4 Reifen auf unsere Kosten wechseln. Mit dem kaputten Tankschlauch mussten wir zur nächsten Werkstatt. Auch hier erhielten wir eine schlechte Nachricht - über 10 Tage auf ein Ersatzteil warten und für die Reparatur über 500 Euro bezahlen. Wir fühlten uns in der Stadt und mit der Werkstatt nicht wohl, also entschieden wir uns weitere 500km zu fahren, um in einer größeren Stadt namens Geraldton, zu sein.

 

Etwas Glück im Unglück hatten wir dann doch noch und zwar mit der neuen Werkstatt, die wir aufsuchten. Ian, der Inhaber und seine Frau telefonierten alle Secondhandverkäufer im Umkreis von 300km ab und wurden nach unzähligen Versuchen fündig. So kostete uns das teure Ersatzteil nur die Hälfte. Leider stellten wir jedoch auch noch fest, dass die Batterie unseres Autos nur noch 40% Leistung hat - uns musste vorab schon zwei Mal eine Starthilfe gegeben werden. Auch hier siegte unsere Vernunft und wir entschieden uns nochmal 100€ aus eigener Tasche zu bezahlen, um die Batterie des Mietwagens wechseln zu lassen. Natürlich geschah dies alles in Absprache mit unserem Mietwagenvermieter, der jedoch nur unfreundlich und verständnislos reagierte und uns vergewisserte, dass wir auf den Kosten, die sich bislang auf etwa 700€ beliefen, sitzen bleiben würden.

 

Spoiler - die nächsten 3 Wochen verlief erstmal alles gut, bis uns auf den letzten Metern noch mehr passierte. Wir sind durch eine frische Fahrbahnmarkierung gefahren, da keine Warnschilder aufgestellt wurden und haben ein paar Tage später noch einen riesen Steinschlag und Riss in der Windschutzscheibe bekommen. Natürlich müssen wir auch für diese Kosten aufkommen, die sich auf weitere 900€ belaufen.

 

Nachdem wir uns viele Tage über all das geärgert haben oder traurig waren, wollen wir es nun einfach abhaken und unsere Lehren daraus ziehen: Wir gucken nach vorne und freuen uns auf die letzten Tage in Australien und die ersten von vielen Tage in Neuseeland.

 

 

GERALDTON

 

Geraldton liegt etwa 430km nördlich von Perth und ist ein wichtiger Knotenpunkt und Versorgungspunkt für die umliegenden Gemeinden. 

 

SHELL BEACH

 

Der Shell Beach ist ein 40km langer Küstenstreifen, der aus einer bis zu 10m dicken Schicht Herzmuscheln besteht. Doch nur in der Nähe des Meeres liegen die Muscheln so locker aufeinander, weiter hinten sind sie bereits so fest wie Zement. Der Strand entstand über Jahrtausende - die besonderen Bedingungen der Shark Bay mit seinem wamen Wasser und hohen Salzgehalt ließen die Muscheln in großer Zahl vermehren.

 

 

 

KALBARRI NATIONALPARK

 

Die beeindruckende Landschaft des Kalbarri Nationalparks ist das Resultat von vielen Millionen Jahren geologischen Veränderungen.

 

 

NATURES WINDOW

 

Einen besonders guten Blick auf das rot- weiß gestreifte Gestein hat man vom Nature's Window am Murchison River. Der Murchison River erstreckt sich durch den Nationalpark und hat im Laufe der Zeit tiefe Schluchten und Canyons in das weiche Sandsteinplateau geschnitten.

 

 

oder entlang der Küste, wo Wind und Wellen eine bis zu 100m Hohe Klippenlandschaft erzeugt haben. 

 

PINK LAKE

 

An der Küste, in einer kleinen Lagune, befindet sich ein pinker See - ein Naturphänomen, das in Australien sowie weltweit, öfter zu finden ist. Grund für die pinke Färbung des Wassers sind Algen, die sich an das salzhaltige Wasser angepasst haben. 

 

 

TURQUOISE SAFARI

 

Da wir uns bereits wieder ziemlich weit im Süden Australiens befinden, sind die Temperaturen wieder herbstlich. Doch einmal wollen wir noch ins Wasser. Wir buchten eine kleine Schorcheltour, die uns zu einem ganz besonderen Platz vor der der Jurien Bay brachte : Eine kleine Insel, auf und um der sich eine Seehundkolonie befindet.

  

Vor allem die jungen Seehunde sind sehr interessiert und verspielt, sodass sie gerne mit Schnorchlern in Kontakt kommen und ihnen zeigen, wie man sich Unterwasser bewegt. Ist man nicht schnell oder verspielt genug, lassen sie jedoch schnell von einem ab.

 

Das Erlebnis war wirklich einzigartig - wir wünschten, wir hätten mehr Aufnahmen, doch leider ist unsere Unterwasserkamera währenddessen kaputt gegangen. Wasserschaden. Nunja, die Erinnerung bleibt. 

 

 

PERTH

 

Wir erreichten Perth. Trotz der isolierten Lage im Südwesten des australischen Kontinents ist Perth ein globaes Zentrum der Bergbau - und Erdölindustrie. Von den 2,6 Millionen Einwohnern Western Australias leben knapp 2 Millionen hier, in der Metropolregion. Verständlich, die Stadt ist wirklich lebenswert und umgeben von einer einzigartigen Landschaft. 

 

 

PINNACLE ROCKS

 

Etwas landeinwärts befindet sich der Nambung Nationalpark. Hauptattraktion des Nationalparks sind die bis zu vier Meter hohen Kalksteinsäulen, die "Pinnacles" genannt werden. Der Park ist daher auch unter dem Namen Pinnacles Desert bekannt. 

 

 

ROTTNEST ISLAND

 

Als Geburtstagsausflug buchten wir eine Fähre auf die Insel Rottnest Island, die etwa 18km entfernt von Perth, im indischen Ozean liegt. Der Name der Insel deutet mehr oder weniger daraufhin, was einen hier erwartet. Ein Holländer taufte die Insel auf den Namen „Rotte Nest“ - was so viel wie Rattennest bedeutet, denn er hielt die süßen Inselbewohner für große Ratten. Allerdings handelt es sich um Quokka - ein Kurzschwanzkänguru. Auf der Insel lebten und leben die Beuteltiere fernab von Räubern wie Füchsen, Dingos und Katzen. Da sie auf Rottnest Island keine Feinde haben, laufen sie überall, relativ unbesorgt umher und scheuen sich auch nicht vor den Menschen. Als Besucher sollte man sich an die Regeln halten und die Tiere nicht füttern oder bedrängen. Wir setzten uns einfach ruhig auf den Boden und ließen die Quokkas um uns laufen.

 

 

HAMLIN BAY

 

An der Hamlin Bay statten wir der Küste einen Besuch ab, da man hier, so gut wie immer auf ziemlich große Stachelrochen trifft, die entlang des Ufers nach kleinen Fischen, Krebsen, Schnecken, Muscheln und Würmern suchen. 

 

 

BLACK WOOD STATE FOREST

 

Auf unserer Reise durch Australien haben wir schon viele der heimischen Tiere gesehen. Nun können wir auch den Kookaburra von unserer Liste streichen! Der Vogel ist besonders für seinen Revierruf bekannt und beliebt, da er wie ein hysterisches Lachen klingt.

 

 

WAVE ROCK

 

Für eine besondere Steinformation fuhren wir nochmal ins Landesinnere. Hier befindet sich der sogenannte Wave Rock -  eine etwa 2,7 Milliarden Jahre alte Granit-Gesteinsformation, die durch Erosion und Witterung zu einer 15m hohen und 110m langen Welle geformt wurde. Jetzt waren wir in Australien doch noch surfen. 

 

 

CAPE LE GRANDE NATIONALPARK

 

Entlang der Straßen des Outbacks wuchs die Vorfreude auf die nächsten Tage. Wir fuhren in den Cape Le Grande Nationalpark. Ich denke, es ist nicht übertrieben wenn behaupte, dass diese Strände zu den schönsten der Welt zählen müssen. Es ist wie gemalt - strahlend weißer Sand, türkisblaues Meer, endlose grüne Hügel... und Kängurus!

Das beste - hier gibt es keine Hotels, sondern nur einen kleinen Campingplatz. Mit uns waren nur eine Handvoll anderer Menschen da, sodass wir den Strand oftmals für uns alleine genießen konnten. 

 

 

LUCKY BAY

 

 

90 MILE STRAIGHT 

 

146,6km - die längste grade Straße Australiens führt schnurstracks Richtung South Australia - dem letzten Bundesstaat auf unserer Reise. Für die 1.700km lange Fahrt bis Adelaide haben wir nur ein paar Tage eingeplant, da hier das reinste Outback ist. 

 

 

 

ADELAIDE

 

Vor der Besiedlung durch Europäer lebten im Gebiet des heutigen Adelaide etwa 300 Aborigines des Kaurna-Stammes. Diejenigen, die die eingeschleppten Krankheiten überlebten, wurden weit außerhalb ihres angestammten Gebietes, angesiedelt. Bedeutende Silber- und Kupferfunde sowie der Anbau von Weizen schufen Arbeitsplätze in der Region. Adelaide ist heute, mit rund 1,2 Millionen Einwohnern, die 5. größte Stadt Australiens.

 

 

REED LOOKOUT

 

Wir erreichten den Bundesstaat Victoria und nährten uns dem Start - und somit auch Endpunkt unserer Australien Rundreise. Unseren letzten Tage verbrachten wir im Grampians Nationalpark, welcher nach den Grampian Mountains in Schottland benannt ist. Wir genossen die kühle Luft um unsere Nase während wir von einer Aussichtsplattform über den Wald blickten. 

 

 

 

TWELVE APOSTELS

 

Noch einmal an die Küste. Mit 12 Apostels haben wir uns  eines der beliebtesten Postkartenmotive Australiens für den Schluss aufgehoben. Auch, wenn wir den Sonnenuntergang mit vielen anderen Besuchern teilen mussten, war der Moment schön. 

 

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