Dawson
In den Jahren des Klondike Goldrausches (1896-1899) machten sich Hunderttausende auf den Weg nach Dawson. Sie hörten von den großen Goldvorkommen und witterten hier eine Chance. Viele von ihnen unterschätzten die klimatischen Gegebenheiten der Region. In Kaliforniern waren sie mit sommerlichen Temperaturen über das ganze Jahr gesegnet. Doch hier beginnt der Winter schon im Oktober - wie auch wir grade erleben. -40 Grad sind keine Seltenheiten. Angenehm warm wird es erst ab Mai. 17.000 verblieben immerhin bis 1998. Im folgenden Jahr sank die Bevölkerung jedoch schon auf 8.000. Bis 1902 waren es weniger als 5.000. Heute leben in Dawson rund 1.500 Menschen. Das Aussehen der Stadt spiegelt immer noch diese, im wahrsten Sinne, goldenen Jahre wieder und wirkt wie eine Wild West-Kulisse. Wir schlenderten durch die Straßen und wandelten auf den Pfaden des Klondike Goldrush.
Goldwaschen
Auch wir probierten unser Glück und liehen uns eine Goldwaschpfanne im Visitor Center. Die Temperaturen liegen bei 0 Grad, es windet und schneit. Wir sind nicht davon ausgegangen, dass wir hier wirklich einen Goldnugget Goldwaschen. Auch wir probierten unser Glück und liehen uns eine Goldwaschpfanne im Visitor Center. Die Temperaturen liegen bei 0 Grad, es windet und schneit. Wir sind nicht davon ausgegangen, dass wir hier wirklich einen Goldnugget finden, aber Spaß hat es trotzdem gemacht. Immerhin entdeckten wir ein paar glitzernde Steine finden, aber Spaß hat es trotzdem gemacht. Immerhin entdeckten wir ein paar glitzernde Steine.
Dempster Highway
Wer bis zum arktischen Ozean fahren möchte, der kann, etwas südlich von Dawson, dem 736 km langen Dempster Highway folgen. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass das Fahrzeug unter der von Schlaglöchern übersehenen Schotterpiste seeehr leiden wird. Es wird sogar empfohlen, den Highway nur mit 4x4 und Allterrain Bereifung zu fahren. Uns reizt der Dempster Highway - doch Mitte Oktober sollten wir ihn mit unseren frontbetriebenen ganzjahres Reifen besser nicht fahren. Aus Interesse wollten wir zumindest die ersten Kilometer bestaunen, doch direkt in der ersten Kurve bretterte uns ein LKW mit 100km/h entgegen. Unser Van standen in einem Steinhagel. Glücklicherweise blieb es bei „nur“ einem Steinschlag. Wir kehrten um - eine neue Scheibe ist uns das kurze Abenteuer dann doch nicht wert.
Nähe Whitehorse
Entlang des Klondike Highways ging es für uns wieder gen Süden nach Whitehorse. Die letzten Tage war es mit Temperaturen zwischen 3 und -10°C wirklich kalt. In der Nähe von Whitehorse fanden wir einen kostenlosen Stellplatz mit reichlich Feuerholz. Endlich wieder aufwärmen.
Yukon Wildlife Preserve
Unweit von Whitehorse erwarb die Regierung Yukons im Jahr 2004 eine Farm, die sich seit den 70ern um verletzte Wildtiere kümmert. Ob Schafe, Ziegen, Elche oder Füchse - seither wurden hier hunderte Tiere versorgt. Die Tiere, die nicht mehr ausgesetzt werden können, finden hier ein liebevolles Zuhause. Mit einem Eintrittspreis von 17 CAD pro Person kann mann die non-profit Organisation dabei unterstützen.
Alaska Highway
Laut unserem ersten Plan wollten wir Alaska Anfang September erreichen. Plan B - Mitte September, Plan C - Anfang Oktober. Plan D - Mitte Oktober. Wir sind auf dem Weg!
Kluane Nationalpark
Der Highway führte uns durch den Kluane Nationalpark. Die Aussicht auf die schneebedeckten Berge ist wirklich traumhaft. Doch die Straßenverhältnisse bereiten uns etwas Sorgen. Den Großteil der Strecke sind wir auf einer reinen Eispiste gefahren. Durch die große, schweren Räumfahrzeuge ist der Boden sehr uneben, sodass alles wackelt. Wir haben festgestellt, dass 70 km/h die beste Geschwindigkeit sind, fährt man schneller oder langsamer, wird es rutschig!
Grizzlybär
Mit dem ersten Schneefall haben wir gar nicht mehr damit gerechnet auf Bären zu treffen. Mit sinkenden Temperaturen kehren sie in ihre Höhlen ein und fallen in eine Winterruhe. Dieser Grizzlybär nutzte den freien Seitenstreifen des Alaska Highways, um noch etwas essbares zu finden. Wir hielten mit unserem Van direkt neben ihm (oder ihr). Uns trennten vielleicht 5m, doch er (oder sie) ließ sich nicht stören.
Plan E
Entlang des endlosen Alaska Highways, welcher uns in den letzten Tagen durch die atemberaubende, weite Landschaft Yukons führte, trafen wir eine Entscheidung. Wir werden die Grenze zu Alaska nicht passieren. Wir würden den größten, wildesten Bundesstaat der USA gerne erkunden - jedoch zu einer anderen Jahreszeit. Die letzten Tage lagen die Temperaturen bei 0 bis -16 Grad. Wir haben zwar warme Kleidung, aber nicht um stundenlange Winterwanderungen zu unternehmen - so sitzen wir die meiste Zeit im Auto. Des Weiteren bietet die Landschaft hier im Yukon genauso aufregende Natur und Wildnis, sodass wir uns die tausenden Kilometer sparen und einfach hier verweilen. Am Anfang viel uns die Entscheidung schwer. „Wären wir mal schneller gereist...“ - doch dann hätten wir wohl vieles, was wir in den letzten 4,5 Monaten erlebt haben, nicht erlebt.
Haines Junction
Wir haben uns für ein paar Tage auf einem kostenlosen Stellplatz einquartiert und wärmen uns erstmal wieder etwas auf.
Sign Post Forest
Der Wegweiserwald befindet sich in Watson Lake am Alaska Highway. 1942 brachte hier ein Soldat, der bei den Bauarbeiten des Alaska Highways half, ein Schild mit Richtung zu seinem Heimatort in Illinois an. Als er hier ein paar Jahre später erneut lang fuhr, hingen hier weitere Wegweiserschilder. Mittlerweile hängen hier über 77.000 verschiedene Exemplare und der Sign Post Forest ist eines der Sehenswürdigkeiten am Alaska Highway. Da wir ein paar Ersatzschilder dabei haben, entschieden wir uns eine zu entbehren und uns hier ebenfalls zu verewigen. Ob wir das Schild wieder finden (falls wir irgendwann mal zurückkehren)?
Alaska Highway Sign
Wir befinden uns immer noch auf dem 2.237km langen Alaska Highway. Nachdem wir die Northern Rocky Mountains hinter uns ließen, wurde die Landschaft wieder flacher. Lange Geraden, weite Wiesen und Wälder. Zwischen Mile 500 und 400 sollte man besonders vorsichtig fahren, denn freilebende Bisons grasen entlang des Seitenstreifens. Ob Einzelgänger oder Herde - wir haben einige von ihnen angetroffen. Wir sind immer noch fasziniert von diesen sanften, ruhigen Riesen.
-4°C. Mitten im Nirgendwo
Perfekter Zeitpunkt für einen platten Reifen. Dass unsere hinteren Reifen schon etwas abgefahren sind, war uns bewusst. Wir hatten die Hoffnung, dass es wir dennoch bis in eine größere Stadt Albertas schaffen, da dort die Chancen besser stehen, einen passenden Reifen zu finden. So kam es, dass ein spitzer Stein ausreichte, um sich durch unser rechtes Hinterrad zu bohren. Es war bitterkalt und vereist, aber hilft ja nichts. Unser Plan war, einfach schnell das Reserverad aufzuziehen. Doch schnell stellten wir fest, dass unser (erst 1x abgeschraubtes) Sicherheitsschloss bereits aus genudelt ist und wir es per Hand nicht lösen können. Plan B - den Reifen flicken. Auf Youtube sah das ganze wesentlicher einfacher aus - oder war es einfach zu kalt? Ein netter Trucker aus Neufundland hielt an und konnte es mit Rat und Tat zur Seite stehen. Reifen notdürftig geflickt, ging es für uns weiter in die nächstgrößere Stadt.
Schwarzbär
Noch ein Bär entlang des Alaska Highways, der seine Winterruhe noch nicht begonnen hat. Zum Glück hatten wir das neue Objektiv vorne neben uns liegen und konnten es gleich mal ausprobieren.