Good Morning,

Boston


Boston, die größte Stadt Neuenglands und Hauptstadt von Massachusetts liegt ca. 350km Nördlich von New York an der Atlantikküste. Die Hafenstadt gehört zu den ältesten Städten der USA und ist von historisch Bedeutung. Nicht nur waren hier europäische Siedler seit 1625, sondern war die Stadt auch Schauplatz des Unabhängigkeitskriegs und der voran gegangenen Boston Tea Party. Einige große Persönlichkeiten aus der Anfangszeit der USA wie Paul Revere, Samuel Adams  oder Benjamin Franklin haben hier ihre Wurzeln. Doch auch abseits der Historie hat die Stadt einiges zu bieten. Die New England Patriots dominieren die NFL, die Harvard University und das MIT sind Aushängeschilder für Bildung Weltweit und die Metropolregion um Bosten gehört mit über 4 Millionen zu den Top Ten der USA. Wir waren aber nach unseren 5 Tagen in New York satt vom Stadterkunden und nahmen uns nur einen Tag Zeit Bostons Geschichte zu Fuß zu erkunden.

 

Gesehenes & Erlebtes


Der Parkplatz am Hafen

 

Wir entschieden uns für einen 24h Parkplatz am Hafen um Bosten zu erkunden, da wir im Speckgürtel der Stadt nicht sicher waren, ob unser Auto aufgebrochen werden würde. Wir zahlten zwar 30$ Dollar fürs überwachte Parken, aber dadurch, dass wir ihn ja anders als vorgesehen, auch als Nachtlager nutzten war das egal. In den Abendstunden setzten wir uns an den Pier und beobachteten die kleinen Boote im rötlichen Sonnenschein. Camperromantik pur. 

 

Der Freedom Trail

 

Boston macht es den Touristen leicht, die auf den Spuren der Zeit der Unabhängigkeit wandeln wollen, und haben einen roten Faden in Form von typischen roten Backsteinen in den Boden eingelassen. Folgt man der Linie wird man entlang der bedeutenden Gebäude, Plätze, Gräber und Statuen der Helden der damaligen Zeit geführt. Wir ließen uns darauf ein und spazierten entlang der 4km langen Spur. We walked the line.

 

Boston Common

 

Der Trail beginnt am Stadtpark, einer Grünfläche die sich hier schon seit 1634 befindet. Zuerst als öffentlicher Weidegrund für Vieh genutzt, änderte sich der Nutzen zu einem öffentlichen Stadtpark 1728, da nun fünf Promenadenwege durch die Grünanlage führten. Dadurch wäre es der erste öffentliche Park der Welt gewesen. Jedoch war das Prinzip Stadtpark noch nicht in den Köpfen der Menschen damals bekannt und so wurde das erholsame Schlendern auf dafür angelegten Wegen erst 1808 durch die Namensgebung der anliegenden Straße von "Sentry Street" zu "Park Street" Rechnung getragen. 

Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Park zu einem Feldlager der Briten während des Unabhängigkeitskrieges. Außerdem wurde der Platz für öffentliche Hinrichtungen genutzt da es hier große Eichen gab, die sich bestens dafür eigneten. Oft wurde die weite Fläche auch für Protestveranstaltungen verwendet oder Jahrmärkte dort veranstaltet. Auch heute kommen noch viele Menschen hier zusammen, wie für Konzerte oder zum Schlittschuhfahren wintertags auf dem Frog Pond.

 

Granary Burying Ground

 

Der dritt älteste Friedhof Bostons wurde 1660 gegründet. In den Gräbern des Friedhofs liegen viele Persönlichkeiten der Stadt- und Landesgeschichte begraben, wie 3 Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung (John, Hancock, Samuel Adams, Robert Treat Paine), die Opfer des Boston Massakers von 1770, zwei Patrioten des Unabhängigkeitskriegs (Paul Revere und James Otis Jr.), der erste Bürgermeister von Boston (John Phillips)  und der Richter der Hexenprozesse von Salem ( Samuell Seawall). Wir betraten den Friedhof mit Vorsicht, da 2009 eine Frau unvermittelt während einer Tour durch ein unbekanntes Grab brach. Die zur Abdeckung verwendete Schieferplatte aus dem 18. Jahrhundert gab altersbedingt nach. Die Frau blieb glücklicherweise unverletzt und die sterblichen Überreste des vermutlich ehemaligen Stadtrats Jonathan Armitage unangetastet.

 

Boston Baked Beans im Beantown Pub

 

Bosten wird auch die Stadt der Bohnen genannt, Beantown. Das liegt daran, dass die ersten Siedler durch den Handel mit den Ureinwohnern sich zunächst von Bohnen und Maisbrot ernährten. Über die Zeit passten sie das einfache Bohnengericht ihrem Gaumen an. Dazu nahmen sie Molasse, die sie dank Sklavenarbeit in der Karibik bekamen und Schweinefleisch hinzu. Die Molasse färbt das gericht bräunlich und gibt ihm eine schwere Süße, das Fleisch macht es herzhaft, genauso wie eine Prise Salz. zu dem Gericht gehört auch eine Scheibe Brot, das aus Roggen-, Maismehl und Molasse besteht und daher ähnlich süß schmeckt wie der Bohneneintopf selbst.

Der Beantwonpub bewirbt sich selbst damit, dass man ein kaltes Samuel Adams trinken kann, während man auf einen kalten Sam Adams blickt. Und das stimmt. Wir bestellten zu unserem Essen ein Bier und sahen aus dem Fenster des Pubs auf den Granary Burying Ground und das Grab von Samuel Adams.

 

 

Benjamin Franklin Statue bei der Latin School

 

Die älteste Schule der Vereinigten Staaten und auch ganz Britisch Amerikas befand sich in Downtown Bosten. Seit 1635 wurden hier die Kinder der Oberschicht unterrichtet worunter auch John Hancock, Samuel Adams und Robert Treat Paine waren. Der Berühmteste Abgänger aus der School Street war jedoch mit abstand Benjamin Franklin. Auch wenn die Boston Latin School mittlerweile 5km entfernt von hier die Kinder der Reichen mit Latein quält, existiert hier noch eine Statue von Benjamin Franklin und eine Bronzetafel, die an die Zeit der ersten Schule erinnert.

Auf der umgezogenen Boston Latin School wurden unter anderem Joseph Kennedy, Businessman, Erfinder, Politiker und Vater des späteren Präsidenten Robert F. Kennedy, und Leonard Bernstein, ein berühmter Amerikanischer Dirigent und Komponist, unterrichtet.

 

Old Corner Bookstore

 

Im Haus das hier vor einem großen Brand 1711 stand gehörte einst Anne Hutchinson, einer frühen Kämpferin für Gleichberechtigung und einzige weibliche Mitbegründerin eines US-Bundesstaats, Rhode Islands. Sie wurde 1638 aus Boston durch den Stadtgründer John Winthrop verbannt, da sie es gewagt hatte aus ihrer natürlich gegebenen Rolle als Frau auszubrechen und die Bibel eigenständig zu deuten und in größeren Treffen ihre Ansichten zu teilen. Ihre Zuhörerschaft sah sie als Frau gegenüber Männern als gleichberechtigt an. Noch dazu hat sie versucht ihre Ansicht teilende geistliche in öffentliche Ämter der Stadt zu bringen, was von den herrschenden Puritanern als Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte, empfunden wurde. Sie und ihre Familie zogen samt 30 weiterer Familien nach Rhode Island, wo sie den Ort Portsmouth gründeten.

Das Gebäude das hier steht wurde von 1718 von Thomas Crease wiedererrichtet und von ihm als Wohnhaus und Apotheke genutzt, was auch für Generationen so blieb, bis es von William Ticknor zu einem der bedeutendsten Verlagshäuser der USA im 19. Jahrhundert wurde. Das Old Corner Bookstore wurde in der Zeit zum Treffpunkt vieler bekannter Englischer und Amerikanischer Autoren, darunter unter anderem Charles Dickens und Nathaniel Hawthorne. Nach dem Tod von Ticknor war es noch für einige Jahrzehnte eine Buchhandlung, verfiel aber immer mehr und wurde beinahe in den 1960er Jahren abgerissen, um Platz für ein Parkhaus zu schaffen. Das wurde aber von der Historic Bosten Inc. verhindert. Die Gesellschaft kaufte das Haus für 100 000Dollar und vermietete es zunächst an einen Buchhändler, dann an eine Zeitung, danach an einen Juwelier und heute nun an eine Restaurantkette mit mexikanischem Essen. Eine Plakette am Haus erinnert an die frühere Geschichte dieses Ortes und dieses Hauses.

 

Old South Meeting House

 

Die kongregationalistische Kirche wurde 1729 gebaut und diente darüber hinaus auch als Ort für öffentliche Besprechungen und Diskussionen. Sie war Schauplatz der öffentlichen Debatte, die zur  Boston Tea Party am 16. Dezember 1773 führte, dem auslösenden Ereignis der amerikanischen Revolution.

 

Old State House


Das älteste noch stehende Gebäude der öffentlichen Hand Bostons ist das Old State House. Es wurde 1713 erbaut und war bis 1789 der Sitz der Legislative von Massachusetts. Erst Kolonial, dann des Bundesstaates.

Heute ist das Gebäude an der Washington Street ein Heimatmuseum. An der Ostseite des Gebäudes fand 1770 das Boston Massacre statt. Vom Balkon rief der damalige Vizegouverneur Thomas Hutchinson, ein nachfahre von Anne Hutchinsons, die Menge dazu auf wieder nach Hause zu gehen. Er war nicht ganz unbefangen. Als Governeur war er der englischen Krone verpflichtet und konnte einen Aufstand nicht gebrauchen.

 

Bosten Massacre

 

Doch was war eigentlich passiert? Wie kam es zum Massaker?

Die Briten hatten schon 1766 versucht mit dem Stamp Act Steuern auf Schriftstücke in den Kolonien zu erheben, um Schulden aus dem 7-Jährigen Krieg gegen Frankreich zu begleichen. Darüber hinaus war das Verteidigen vor Indianerangriffen in den Kolonien teuer, da das stehende Herr in Amerika ebenfalls Geld kostete. Daher sollten sich die Kolonien beteiligen.  Steuern zu zahlen ohne jedoch ein Mitspracherecht zu haben oder im Parlament gehört zu werden, war den Kolonisten ein Dorn im Auge. Die Steuern waren deutlich niedriger als jene die ein Bürger in England zahlen musste, aber ließen dennoch ein Gefühl der Ausbeutung aufkommen. Dank großer Proteste in den Kolonien wurde der Stamp Act wieder zurück genommen und die Kolonisten in Amerika hatten nun ein Mittel der Stärke entdeckt. Neben Protesten blühte der Schwarzmarkt auf. Neben der Steuer vorbei wurden nun allerhand waren geschmuggelt, Hauptsache das Mutterland bekam keinen Cent vom Handel ab. Mit den Townshed Acts 1770 wollte man die Hoheitsgewalt wieder herstellen und verlangte nun eine Steuer auf Tee, Glas, Blei, Papier und Leder. Darüber hinaus wurden mehr Soldaten in den Kolonien zur Durchsetzung stationiert, was sich ebenfalls wie eine Besatzung anfühlte.

5. März 1770:

Ausgelöst durch eine harmlose Streiterei zwischen einem Parückenmacherlehrling und einem britischen Offizier inklusive einer Schneeballschlacht, setzte der Streit eine Dynamik in Gange, die zu einem Tumult  vor dem State House führte. Hafenarbeiter aus den Docks stießen mit Holzscheiten in der Hand zur Aufgebrachten Menge, die die Schneebälle gegen Steine getauscht hatte. Im Getümmel kam stürzte ein Gefreiter zu Boden und es entlud sich ein Schuss. In Sorge schrie der Gefreite "Feuer" und seine Männer eröffneten das Feuer wahllos in die Menge. Es kamen insgesamt 5 Männer zu Tode. Um diese Situation zu propagandistischen Zwecken zu nutzen wurde es von revoltierenden Kolonialisten, wie Paul Revere, zu einem Massaker hoch gejazzt. Die Britischen Truppen wurden danach außerhalb der Stadt verlegt und die "Mörder" kamen glimpflich davon und wurden nicht gehängt, sondern nur gebrandmarkt. 

 

Auf ein Pint bei Samuel Adams

 

Samuel Adams war nicht nur einer der 56 Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung, nein, er war auch von Haus aus Bierbrauer. Die Familienbrauerei gab er aufgrund seiner zweiten Leidenschaft, der Politik, nach 20 Jahren auf.

Jim Koch, Inhaber der Boston Beer Company, nahm diese Information und widmete ihm ein Lager, das Samuel Adams Boston Lager. Es gewann den ersten Preis auf dem Great American Beer Festival 1985 gegen 93 andere Bewerber und das ließ die Produktion in ungekannte Höhen schnellen. Heute ist aus der Sorte Sam Adams Lager eine eigene Biermarke geworden mit mehr als 13 Sorten geworden. Die Boston Beer Company ist zum 4. größten Brauer der USA geworden mit 6,7 Millionen Hektoliter. Prost! Auf dem Etikett ist jedoch nicht wie man denken könnte Sam Adams abgebildet sondern Paul Revere. Sam war nicht hübsch genug und so entschied man sich für den anderen Helden der Stadt. Der Sam Adams Schriftzug auf der Flasche ist seine Unterschrift, die er auf der Declaration of Independence hinterließ.

Neben der Faneuil Hall an der State Street gelegen hat Samuel Adams eine kleine Showbrauerei samt edler Ausschanktanks und Holzfasslagerung eröffnet. Wir genehmigten uns ein jeweils ein Pint hopfengestopfte Köstlichkeit und im Eichenfass gelagertes Porter.

 

Faneuil Hall

 

1742 erbaut gehört die alte Markthalle zu den ältesten Gebäuden Bostons. Kaufmann und Investor Peter Faneuil schenkte die Halle der Stadt Boston und verstarb kaum 6 Monate nach dessen Eröffnung.

Die Halle wurde jedoch nicht nur zum Handeln von Waren genutzt, in den oberen Etagen war es auch ein Versammlungsraum für die Bostoner. Samuell Adams, James Otis Jr. und weitere hielten hier bekannte Reden für die Unabhängigkeit der Kolonien von Großbritannien. Es waren so viele Versammlungen dieser Art, dass man die Faneuil Hall auch als Cradle of Liberty, die Wiege der Freiheit, bezeichnet.

Wir hatten leider den falschen Tag erwischt. Die Räumlichkeiten in den oberen Geschossen waren für eine private Feier gebucht und blieben uns daher verschlossen. Die Räumlichkeiten im Erdgeschoss sind noch immer gefüllt von Marktständen, jedoch verkaufen die meisten Andenken für Touristen.

 

Paul Revere House

 

Das älteste erhaltene Haus in Boston stand schon 90 Jahre bevor Paul Revere 1770 hier einzog, jedoch ist er der bekannteste Bewohner dieses grauen Heimes.

Paul Revere ist jedem Amerikaner ein begriff, denn alle mussten in der Middleschool das Gedicht "Paul Reveres Ride" von Henry Wadsworth Longfellow lesen und auswendig lernen. Darin wird Paul Revere zum Helden der Revolution, da er die Ankunft der feindlichen britischen Truppen in Bosten in einem Nachtritt nach Lexington und Concord an die dort Stationierten Truppen sowie Samuel Adams und John Hancock meldet. Dieser historische und heroische Ritt entspricht jedoch nicht ganz der Wirklichkeit. Das Gedicht 1860 geschrieben lässt ihn als alleinigen Helden diese Nacht erscheinen, jedoch war man sich schon vor dem 18. April 1775 bewusst, dass die Ankunft der Engländer bevorstand. Reiter aus Philadelphia hatten zudem Kuriere ausgesendet, die die Ankunft der Briten für diese Zeit prophezeiten. Paul Revere war lediglich einer on zwei Reitern, der am Standort Bosten die Nachricht an Lexington und Concords übermittelte. Hierbei wurde er in der Nacht sogar noch von einem britischen Aufklärungstrupp gefasst und unter Waffengewalt gestand er dabei den Aufenthaltsort der eigenen Truppen, sowie dem von Adams und Hancocks. Der eigentliche Held dieser Nacht war Samuel Prescott, der zufällig den Weg von Revere auf seinem Weg nach Concord kreuzte und sich als Alarmreiter anschloss. Während Revere in Gefangenschaft geriet konnte Prescott entkommen und erfolgreich Adams, Hancock und die Bewohner von Concord vor dem bevorstehenden Angriff warnen. 

Am Morgen des 19. Aprils 1775 begannen die ersten Kampfhandlungen zwischen der Miliz aus Lexington und Concord gegen die Rotröcke.

Paul Reveres Name ist vielleicht aber auch in Erinnerung geblieben, da er als Silberschmied den berühmten Kupferstich vom "Boston Massacre" anfertigte und an der Boston Tea Party teilnahm. Er steht also eher stellvertretend für viele Alarmreiter dieser Nacht, die alle ihr Leben aufs spiel gestellt haben. 

Sein ehemaliges Wohnhaus steht noch für Besichtigungen offen und ist zu 90% noch im originalzustand von 1680.

 

Old North Church

 

Die 1723 erbaute Kirche im North End von Bosten ist ebenfalls Teil von Paul Reveres Ritt. Paul Revere wies den Küster Robert Newman an zwei Laternen in den Kirchturm zu stellen, damit die Bewohner von Charleston auf der anderen Seite des Charles Rivers nördlich von Bosten, erfuhren, dass die Briten über den Seeweg einmarschierten. Nur eine Laterne hätte bedeutet, dass sie von Land aus kämen. Daher ist die Kirche teil des Freedom Trails.

Um sicher zu gehen, das die Charlestoner von der Ankunft der Briten erfuhren, nahm Revere ein Ruderboot und informierte in der Nacht einige Bewohner der Stadt.

In der Old North Church befindet sich auch heute noch eine Büste von George Washington über die Marquis de Lafayette sagte, dass sie von allen, die er gesehen hatte, die jenige sei die Washington am ähnlichsten sähe.

 

Copps Hill Burial Ground

 

Der zweitälteste Friedhofs Bostons wurde 1659 eröffnet und trug damals noch den Namen North Burying Ground. Dort begraben liegen viele Siedler aus der Anfangszeit der Kolonie, einflussreiche puritanische Kirchenführer, wie Increase Mather (Harvard College President von 1681-1701) oder sein Sohn Cotton Mather, aber auch der Küster Robert Newman, der die Laternen in den Kirchturm der Old North Church stellte. 

USS Constitution

 

Das 1797 erbaute Kriegsschiff ist das älteste noch Seetaugliche Kriegsschiff der Welt. Die Constitution und ihre Schwesterschiffe USS President und USS United States wurden auch die Old Ironsides genannt, da sie auch dem Beschuss der britischen Schiffe stand hielten und damit sich erfolgreich gegen die stärkste Marine der damaligen Zeit behauptete. Die Schiffe wurden mit Virginia-Eiche beplankt, die dichter und fester ist als europäische Eiche oder Kiefernholz. Diese Festigkeit sorgte für den Spitznamen "Eisenseite". Für die USS Constitution allein wurden 2000 solcher Eichen gefällt und 24ha Wald gerodet. Die Schiffe bekämpften die "Barbaresken" im Mittelmeer 1803, um den Handel der Amerikaner im Mittelmeer weiterhin zu ermöglichen und England im Krieg von 1812-1814, welches probierte sich die USA zurück zu erkämpfen.

 

Bunker Hill

 

Auf dem Breeds Hill fand am 17. Juni 1775 eine Schlacht zu Beginn des Unabhängigkeitskrieges statt. 1400 Revolutionäre standen 2600 Britischen Soldaten gegenüber. In Unterzahl gelang den Amerikanern zwar nicht der Sieg, aber die Briten hatte so enorme Verluste, dass sie nach der Schlacht nicht das Feld gewonnen hatten. Zu Ehren dieses Aufeinandertreffens wurde auf dem höchsten Punkt des Breeds Hill das Bunker Hill Monument 1843 erbaut. Es ist 64m hoch und kann über 294 Stufen als Aussichtsturm über Boston genutzt werden. 

Die Schlacht und dadurch auch das Monument trägt fälschlicher weise den Namen Bunker Hill anstelle von Breeds Hill. Auf dem nahegelegenen Bunker Hill fanden praktisch kaum Kämpfe statt. Coronel William Prescott hatte einfach im Eifer des Gefechts Wälle auf Breeds Hill errichten lassen, sie aber Bunker Hill genannt. Auch knapp 225 Jahre später wird daher noch von der Schlacht von Bunker Hill und eben dem Bunker Hill Monument gesprochen.

 

Boston Tea Party Museum

 

Nach dem sich eine Menschenmenge am 16. Dezember 1773 im Old South Meeting House in Rage geredet hatten zogen sie zum Hafen wo zu der Zeit drei Schiffe mit großen Ladungen von Tee lagen. Als Indianer verkleidet warfen die Bostoner damals 342 Kisten Tee ins Wasser des Hafens. Vorausgegangen war mal wieder der ewige Konflikt zwischen Mitbestimmungsrecht in der britischen Politik und willkürlicher Besteuerung der Briten in den amerikanischen Kolonien. Ein Konflikt, der auch schon zum Boston Massacre führte. 

Dieses Mal hatten die Briten den Plan mit dem "Tea Act" Tee in den Kolonien so billig anzubieten, dass niederländischer Schmuggel-Tee teurer war, als der britische Tee der Ostindien Company. Seit dem letzten Versuch der Townshed Acts, welche zum Boston Massacre führten, boombte nämlich der Schwarzmarkt. Es ging dabei nicht so sehr um die zu zahlenden Steuergelder, sondern um das Prinzip der Fremdbestimmung. Die Untergrund-Gruppierung der "Sons of Liberty", welche Promienente Mitglieder wie John Hancock oder Samuel Adams in ihren reihen hatten, planten nun allen englischen Tee nicht mehr auf amerikanischen Boden kommen zu lassen. Es ging dabei bei einigen Mitgliedern, wie John Hancock, jedoch auch um eigene wirtschaftliche Interessen, da dieser herrlich am Handel mit niederländischem Tee verdiente.

Anders als man erwarten hätte können lief diese Aktion gewaltfrei ab. Die Schiffe wurden von der Menge sogar besenrein an die Kapitäne zurück übergeben. Außerdem wurden alle versuche einzelner beteiligter sich am britischen Tee selbst zu bereichern unterbunden. Es ging nicht ums Plündern oder Brandschatzen, es ging tatsächlich nur um das Zeichen an die britischen Besatzer. Unter dem zusehen mehrerer Tausend Bürger Bostons warfen die organisierten Protestler die Kisten ins Wasser. Die indianische Verkleidung dabei sollte Ausdruck von Unterdrückung sein, wie es eben den Mohawks in Boston durch die Briten widerfahren war. 

 

Anders als die anderen aufgezählten Orte ist das Boston Tea Party Museum kein Teil des Freedom Trails. Warum dem so ist, ist uns schleierhaft. Im Museum führt ein im damaligen Stil verkleideter Tour Guide durch die Zeit und lässt das Werfen der Tee Kisten nachspielen. Der Gift Shop ist ironischerweise ein Tee-Laden. 

 

Boston ist riesig und man kann und sollte sich mehr als einen Tag in dieser Stadt aufhalten. Wir waren aber etwas Stadtmüde und sehnten uns nach ein paar Tagen in der Natur. Dinge, die wir daher nicht gesehen haben sind die Harvard Universität und das MIT, ein Spiel der Red Sox oder der New England Patriots, Salem und seine Geschichte der Hexenverfolgung, das J.F.K. Presidential Museum & Library oder die Boston Public Library. Außerdem, da wir beide keine Freunde von Fisch oder Meeresfrüchten sind, haben wir nicht die anderen Delikatessen aus Bosten gegessen: Lobster Roll, Lobster Mac´n´Cheese oder Clam Chowder. Schande über unser Haupt. Aber jetzt wo du weißt was man nicht verpassen sollte, kannst du es besser machen als wir.

Verkehrsnetz


Bosten ist gut mit dem Zug, dem Auto oder dem Flieger zu erreichen. In der Stadt, besonders in der Innenstadt, ist es nicht so einfach mit dem Auto alles abzufahren. Der Stadtkern vor mehreren Jahrhunderten geplant worden und nur für Autos adaptiert. Hier einen guten und günstigen Parkplatz zu finden ist nicht leicht. Was man zu Fuß ablaufen kann ist die Innenstadt. Um etwas außerhalb zu gelangen kannst du die Metro, hier nur "the T" genannt, nehmen.

Folg uns gerne auch auf