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Arizona


Horseshoe Bend

Manchmal hat man ein Bild von einer Sehenswürdigkeit schon so oft gesehen, dass es sich vor Ort nicht mehr so aufregend anfühlt, wenn man selbst da ist. Glücklicherweise erging es uns beim Horseshoe Bend anders. Ehrlich gesagt startete es wenig vielversprechend - man muss für den Parkplatz 10$ bezahlen und wandert dann einen kurzen, gut ausgebauten Weg mit hunderten anderen Touristen entlang. Doch die riesige Flussschleife des Glen Canyon vor seinen Füßen zu haben und in die 300m tiefe Schlucht zu blicken, raubte uns dann doch kurz den Atem. Gegen Nachmittag hüllte die untergehende Sonne den Canyon in eine ruhige Stimmung. 

 

Grand Canyon

Der Grand Canyon zählt zu den großen Naturwundern der Erde. Doch was steckt hinter dem weltweit bekannten Namen? Eine 450km lange, bis zu 30km breite und bis zu 1.800m tiefe Schlucht, die sich im Nordosten Arizonas durch die Landschaft schlängelt. Bereits vor 3.000 Jahren durchquerten Menschen die schroffe Landschaft. Sie waren Jäger und Sammler. Vor 2.000 Jahren ließen sich die Anasazi nieder. Wie Felszeichnungen belegen, lebten sie von der Landwirtschaft. Eine Dürreperiode im 12. Jahrhundert ließ sie ihre Heimat verlassen. Auch heute leben im Canyon noch Native Americans, sie gehören zu den Havasupai. In den 1880er Jahren wurde der Grand Canyon als touristisches Ziel entdeckt. 20 Jahre später erhielt er eine direkte Anbindung an die Eisenbahn. 

 

Route 66

Von 1926 bis 1985 verband die Route 66 Chicago über den Süden mit Los Angeles. Der Highway wurde zum Mythos und ging als "Motherroad" in die US-Geschichte ein. Entlang der Landstraße bildeten sich Orte heraus. Tankstellen, Motels, Diners, General Stores, Friseure. Alles was man bei der langen Durchfahrt über Land so benötigte, war da. Rennen von Ost nach West mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von bis zu 100km/h (und das trotz Ortsdurchfahrten), Fernsehserien, Songs, Bücher und Filme verklärten das Bild der Route 66 und bildeten den Mythos heraus, den wir heute noch kennen. Doch dann kam die Interstate 40. Die Autobahn war mittlerweile nötig geworden um das hohe Güter- und Personenaufkommen bewältigen zu können, aber machte die Route 66 obsolet. Der Charme der 50er und 60er Jahre der diese Orte prägte wurde beinahe über Nacht komplett zerstört. Nur noch wenige Strecken der ehemals 4000km lange Route sind unter Denkmalschutz erhalten geblieben und nur noch wenige Menschen können von dem Ruf der ehemaligen Lebensader leben. Orte, die früher vor leben platzten sind heute Geisterstädte. Wir fuhren den längsten erhaltenen Abschnitt von Seligman nach Kingman und wandelten auf den Spuren der "goldenen 50er", die mancher Orts noch zu finden sind.

 

Seligman und der Schutzengel der Route 66

Dank Angel Delgadill, einem 95 Jahre alten Friseur aus Seligman, blieb zumindest ein Teilstück des Highways erhalten. Mit einer Petition überzeugte er die Politiker, dass 66 Meilen der Straße unter Denkmalschutz gestellt wurden. Heute lockt der kleine Ort Seligman Touristen aus aller Welt an. Es gibt ein paar kleine Geschäfte von Sammlern, die Sammlerstücke zur Show stellen und sich mit Souvenirs noch etwas dazu verdienen. 

 

Diner

Der Besuch eines Diners zählt während einer Reise durch die USA zur kulturellen Bildung. Klar, serviert werden schnelle Pancakes, Pommes und Burger, doch für Amerikaner ist ein Diner viel mehr. Sie locken vor allem Jugendliche an, die sich hier mit Freunden oder auf ein Date treffen. Dies gilt nicht nur für amerikanische Filme - neben uns saßen tatsächlich sehr viele Jugendliche! Diner sprangen in der Mitte des 20. Jahrhunderts aus dem Boden. Aus nostalgischen Gründen sind die meisten von ihnen im typischen Stil aus den 50ern mit rostfreiem Edelstahl, Glasblöcken, gekacheltem Fußboden und Neonlicht gestaltet. 

 

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