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Acadia Nationalpark


 

Der National Park an der Ostküste in Maine ist bekannt für seine zerklüfteten Felsküsten und raue Landschaft mit Seen und Bergen. Er war 1919 der erste Nationalpark der USA der an der Ostseite gegründet wurde und gehört zu den Top 10 der meist betuchtesten Nationalparks der USA. In Zahlen bedeutete das 4 Millionen Besucher 2021. Besonders beliebt ist er im Sommer, obwohl er die größte Schönheit erst im Oktober mit dem Farbwechsel der Blätter erhält. Im Winter ist es durch den Wind zwar unerträglich kalt, aber durch den Schnee ein Traum in Weiss. Durch seine späte Gründung sind nicht alle Bereiche der Mount Desert Island geschützt. Besonders in Bar Habour, einer 5000 Einwohner Stadt, fällt das auf. Darüber hinaus sind viele Bereiche der größten Insel Maine´s von Villen reicher Neuengländer vereinnahmt, die den National Park immer wieder stückeln und so der Nationalpark nur 122km² der 280km² von Mount Desert Island einnimmt. Insgesamt ist der Park mit ein paar vorgelagerten Inseln 198,6km² groß.

 

Otter Cliffs

Die Otter Cliffs sind mit 110 Feet einer der höchsten Landzungen nördlich von Rio de Janeiro. Wir hatten leider sehr bewölkte Zeiten erwischt und sahen einen traumhaften Nebel der uns jeglichen Blick auf die Klippen nahm. Bei klarerem Wetter und starkem Wellengang kann man hier die auch große Wellen spektakulär an der Felswand abprallen sehen. 

 

Echo Lake

Zwischen Somesville und Southwest Harbor auf der Westseite von Mt. Desert Island liegt der Echo Lake. Er ist ca 3 Kilometer Lang und 500m breit. Seine Wassertiefe ist eher flacher Natur mit gerade einmal 20m. Dadurch ist er aber auch angenehm warm im Sommer und ideal für Familien die einen Ausflug zum flachen Strand am südlichen Ende des Süßwassersees unternehmen. Ebenfalls ideal ist er für Stand-Up Paddler oder Kayak-Fahrer. Wir ließen unser aufblasbares Kayak auch zu Wasser und gingen auf kleine Seefahrt über den Echo Lake.  Auf der Westseite des Sees ragt die Steilwand des Beech-Mountains 256m empor, den man ebenfalls vom Parkplatz des Echo Lakes aus bewandern kann.

 

Beehive Trail

Vom Parkplatz des Sand Beach auf der südwestlichen Seite der Insel befindet sich der Startpunkt des Beehive Trails. Der Beehive Mountain trägt seinen Namen, da er von Unten durch die kleinen, runden, steinernen Terrassen wie ein Bienenstock wirkt. Teile des Trails sind nicht für schwindel-anfällige Gemüter, da man steile Abschnitte durch in den Stein geschlagene Stahlbügel wie eine Leiter überwinden muss. Einige Wanderer, die dies an diesem Tag für sich falsch einschätzten sahen wir Umkehren, was auf dem doch anfangs sehr dünnen Weg an der Felswand entlang für einen halbstündigen Stau sorgte. Nach der Hälfte des 2,2km langen Weges ändert sich der Charakter der Wanderung und der Aufstieg wird deutlich angenehmer und flacher. Vom Gipfel des Beehives überblickt man die Landzunge zu den Otter Cliffs und den Sand Beach. Für den Rückweg nimmt man zum Glück einen anderen Trail und ist nicht gezwungen gegen den Strom wieder den Steilen Weg abwärts zu nehmen. 

 

Bubble Rock North & South

Der wohl bekannteste Felsbrocken Maines befindet sich in der Nähe vom Jordans Pond im Acadia National Park. Vom Bubbles Divide Parkinglot kommt man auf den 2,5km langen Bubbles Divide Trail, einem Rundwanderweg. Der Weg hat waldige, steinige und auch stufige Passagen, ist aber dennoch ein leichter Wanderweg. Da es bergauf geht sollte man eine Stunde bis 90 Minuten einplanen (allein für die Aussicht gehen schon einige Minuten ins Land). Wir genossen die Aussicht vom 234m hohen South Bubble auf den Jordan Pond, den Sargent & Pemetic  Mountain, sowie auf die Cranberry Islands im Süden des Nationalparks. Doch das Highlight war natürlich der Bubble Rock. Der Felsbrocken, der so gefährlich nahe am Abgrund steht, das man glaubt ein kleiner Windstoß könnte ihn ins Tal befördern. Doch der 100 Tonnen schwere Felsbrocken bewegt sich nicht. So konnten wir wunderbare Touri-Bilder schießen, in denen wir so taten als schoben wir Brocken gen Abgrund. Der Untergrund auf dem der Granitbrocken steht ist aus dem selben Granit wie der Cadillac Mountain während der Fels aus Lucerne-Granit besteht, das eher 30 Meilen Nordwestlich zu finden ist und kam durch Gletscherbewegungen vor vielen Jahrtausenden an seinen heutigen Standort.

 

Sand Beach

Der sandige Strand im Südosten von Mount Desert Island ist besonders bei Familien ein beliebtes Ausflugziel. Der breite Strand in der Newport Bucht bietet Aussicht auf den Great Head, die Cadillac Cliffs, den Gorham Mountain und den Beehive. Das Baden ist hier erlaubt, aber nur für hartgesottene. Im Durschnitt ist das Wasser selten wärmer als 13°C Grad und liegt an den heißesten Sommertagen bei um die 18°C. Zum Vergleich: Auf Sylt erreicht das Wasser an den heißesten Tagen eine Temperatur von 24°C. Wir nutzten den Parkplatz des Sand Beaches für unsere Wanderung auf den Beehive und bekamen um 8 Uhr früh nur schwer einen Parkplatz. Als wir von der Wanderung zurückkehrten war auch die gesamte Straße durch parkende Autos von zwei auf eine Spur für Kilometer verengt worden. Der Sand Beach war praktisch komplett mit Strandtüchern, Strandmuscheln und Sandkastenspielzeug vereinnahmt. Wir suchten daher lieber das Weite, als das kalte Nass.

 

Bald Peak Trail & Parkman Mountain Loop

Der 3,9km lange Rundwanderweg führt auf zwei Hügelspitzen auf über 270m Höhe. In 1,5 Stunden hat man diesen moderat-schweren Trail mit seinen 226 Höhenmetern überwunden und genießt dabei die Aussicht auf  den Somes-Sound und den Northeast Harbour. Man kann den Weg das ganze Jahr über Wandern, aber sollte es nur bei trockenen Begebenheiten tun, da der Granitboden sehr rutschig bei Nässe werden kann. Auch so ist es dank Sonnencreme und Schweißabdrücken an manchen Steinen etwas schwerer seinen Halt zu finden.  Wir parkten am Straßenrand der 198 ein paar hundert Meter südlich von der Parkman Mountain Park Area, da der Parkplatz nun zur Mittagszeit keinen Platz mehr bot. Auf die Wanderung hat dies aber keinen Einfluss, da man hier in der Nähe näher zur Bald Peak liegt, während der andere zuerst zum Parkman Mountain führt. Man kann den Rundweg starten wie es einem beliebt.

 

Cadillac Mountain

Der erste Punkt von dem aus man den Sonnenaufgang über den USA erblickt ist der Cadillac Mountain. Vielleicht ist das der Grund warum die Amerikaner so gerne auf den mit 470m höchsten Gipfel des Acadia Nationalpark pilgern. Die Parkplätze an der Spitze sind so limitiert, dass man sich vor ab einen Parkplatz online reservieren muss und dann 30 Minuten Zeit hat die Aussicht zu genießen. Die Kontrolle wie lange man dort bleit ist aber eher sporadisch. Ab den Morgenstunden lässt das Interesse aber auch nicht nach. Wir wollten den Sonnenuntergang dort erleben und buchten uns den letzten Zeitslot von 20:00-20:30. Wir bekamen jedoch keinen Platz mehr, trotz Reservierung, und mussten warten bis jemand den Platz verließ. Das geschah erst als die Sonne schon von den Hügelspitzen verborgen wurde und daher die ersten sich auf den Heimweg in der Dämmerung machten. Wir waren davon sehr angefressen. Es sollte das Highlight zum Abschluss unserer drei Tage im Nationalpark sein und wenn man sich für 6$ schon etwas reserviert, dann sollte es auch jemanden geben, der dass durchsetzt. Wir machten das beste aus der Situation und filmten im Abendlicht die Erhebungen der Insel, gingen ein wenig umher und wurden dann pünktlich um halb neun von einem Parkranger aufgefordert zu fahren. 

Wir wissen nun auch nicht, was die Lehre daraus sein soll. Soll man sich einen Slot früher einbuchen und zu so einem Arschloch werden, dass anderen später den Platz klaut, um auf seine Kosten zu kommen, oder soll man einfach mehr als eine halbe Stunde früher auftauchen und sich dazwischen mogeln. Das Konzept dort geht jedenfalls nicht auf und dessen muss man sich bewusst sein. Der Sonnenuntergang ist, nach allem was wir aus dem Auto heraus beurteilen können, wunderschön. Wir wünschen dir mehr Glück als wir es hatten, wenn du es dir ansehen willst.

 

Thompson Island

Vor dem Nationalpark auf Mount Desert Island liegt die kleine Insel Thomson Island. Sie hat eine nicht so stark frequentierte Picnic-Area und war auf unserer allabendlichen Durchreise zum Walmart in Ellsworth perfekt gelegen, um sich in natürlicher Umgebung Abendessen zu kochen. Wir sahen Möwen die hinter den Gästen  aufräumten, die Gezeiten wechseln und ließen nach dem Abendessen noch einmal die Drohne die letzten Sonnenstrahlen einfangen.

 

Verkehrsnetz


Durch die große Beliebtheit des Parks empfiehlt es sich besonders im Sommer früh Campingplätze oder ein Ticket für den Mount Cadillac zu buchen und ansonsten auch früh im Park unterwegs zu sein. Wir haben die 3 Nächte, die wir vor Ort waren, auf dem 20km entfernten Walmart Parkplatz in Ellsworth verbracht, da wir durch unsere Spontanität den Besuch nicht besser Planen konnten. Die Nächte dort waren gut, aber ohne schöne Aussicht. Da wir Nachts aber relativ wenig aus dem Auto schauen und wieder früh (ab 8 Uhr) im Park waren, hat uns das wenig gestört. 

Wenn du ein Langschläfer sein solltest, egal ob Schlafplatz im Nationalpark oder in Ellsworth, solltest du überlegen ob du den Wagen lieber auf dem Parkplatz am Visitor Center abstellst und von dort aus die kostenlosen Busse durch den Park nimmst. Im Sommer ist es schon ab 8 Uhr voll und es kann sehr gut sein, dass du gerade an den beliebten Stellen, dann keinen Platz mehr findest. Der Park ist bis in die Abendstunden gut besucht, und daher wird auch am Nachmittag nicht leerer.

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