Die Insel Pulau Tioman befindet sich an der östlichen Küste der Malaiischen Halbinsel im Südchinesischen Meer. Auf einer Fläche von 136km² findet man neben wenigen Hotels und Restaurants vor allem Regenwald mit Schmetterlingen, Eidechsen, Affen und Schlangen. Nachdem wir selbst die Unterwasserwelt um Tioman kennenlernten können wir verstehen, warum die Insel bei Tauchern und Schnorcheln besonders beliebt ist. Sie befindet sich in einem Marine Nationalpark, der die intakten Korallenriffe schützen soll.
Wir buchten zunächst zwei Nächte auf Pulau Tioman, entschieden uns dann aber weitere zwei zu bleiben. Uns gefiel es sogar so gut, dass wir gerne noch länger geblieben wären.
Schnorcheln
Wir waren immer wieder an der gleichen Stelle schnorcheln - am kleinen Strand, direkt bei unserer Unterkunft dem Go Deeper Resort. Neben dem Pier befindet sich ein kleines künstliches Riff, in dem sich viele Fische tummeln. Ab und an werden diese wohl angefüttert, sodass sie die Menschen im Wasser mit Futter verbinden und sich sehr nah an den Schnorchler rantrauen. Unserer Meinung nach sollte man Fütterungen nicht unterstützen und haben in einem Nationalpark eigentlich nichts verloren. Es führt dazu, dass die Fische ihr Verhalten ändern und beispielsweise aus ihren sicheren Verstecken kommen. Entlang der felsigen Küste befindet sich natürliches Riff, in dem sich jedoch, aufgrund der Fütterungen am künstlichen Riff, kaum noch Fische befinden. Wir sahen einen Stachelrochen, der jedoch schnell in der blauen Tiefe verschwand. Rund um die Insel befinden sich viele Strände, die ebenfalls toll zum Schnorcheln sein sollen. Setz einfach deine Brille auf und bestaune die Unterwasserwelt!
Tauchen
Während der Nebensaison hatte nur eine Tauchschule auf Pulau Tioman geöffnet - AbecT. Für grade Mal 95RM, also 20 Euro, konnte man einen Tauchgang inklusive Equipment buchen. Wir entschieden uns an zwei Tauchgängen teilzunehmen, die an zwei aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt wurden. Wir erkundeten die Unterwasserwelt an den Tauchspots Rengis Island und Soyak Island. Beide sind auch in der Nebensaison gut erreichbar und für Anfänger geeignet. Bei der Rengis Island hatten wir eine Sichtweite von etwa 7m. Die Maximaltiefe des Tauchgangs betrug 17,4m. Direkt zu Beginn konnten wir einen Schwarzspitzenriffhai bestaunen. Nur kurze Zeit später kamen zwei weitere interessiert auf uns zu und verschwanden nachdem sie ein paar Runden drehten in der Tiefe. In dem gesunden Riff sahen wir allerhand kleiner, großer und bunter Fischarten. Häufig sind dort auch Schildkröten anzutreffen, aber auf diese stießen wir erst am zweiten Tag, bei dem Tauchspot Soyak Island. Hier tauchten wir bis 18m tief und hatten wieder eine Sichtweite von etwa 7m. Wir sahen beeindruckende Korallen, eine Schildkröte, zwei Stachelrochen sowie zwei Rotfeuerfische.
Die Tauchschule von AbecT machte einen soliden Eindruck auf uns. Das Equipment war in einem guten Zustand und sowohl Abec, als auch sein Neffen, waren zuverlässige Tauchguides.
Pythons
Von Abec`s Frau erfuhren wir, dass sich einige Pythons immer wieder an den selben Baum zurückziehen, der sich direkt an einem Hauptgehweg befindet. Sie selbst schien nicht sonderlich begeistert und schauderte sich, als sie uns von ihrer Begegnung am Morgen erzählte. Sie schaue immer auf den Boden, damit sie die Schlangen nicht sehen müsse. Uns packte das Interesse und wir schwingen uns auf die Fahrräder. Es ging von Tekek aus in Richtung Monkey Beach im Nordwesten der Insel. Wir fuhren den einzigen Weg der Insel entlang und fragten zwischendurch andere Einheimische. Jeder von ihnen wusste sofort, welche Schlangen wir meinten und zeigte in die Richtung. Schließlich kamen wir an einer Brücke an, die uns ebenfalls beschrieben wurde, und blickten in die Bäume. Es dauerte keine Minute, da sahen wir die erste Python. Eingewickelt auf einem schmalen Ast, lag sie etwa drei Meter entfernt von uns. Wäre die Python eine Giftschlange, hätten wir uns vermutlich nicht so nah an sie ran getraut. Nur ein paar Äste oberhalb entdeckten wir die zweite Schlange, die sich ebenfalls nicht rührte.
Affen
Nachdem wir in Nepal bereits viele zutrauliche Affen an den Tempelanlagen trafen, freuten wir uns immer wieder, wenn wir welche sahen. Auch auf Pulau Tioman blieb uns diese Begegnung nicht enthalten, jedoch waren diese Affen nicht ganz so freundlich. Vermutlich störten wir sie einfach bei einem Futterraubzug in der Straße - denn der Anführer der Gruppe sprang fauchend auf uns zu. Zum Glück waren wir mit Fahrrädern unterwegs, sodass wir einfach schnell an ihm und der Gruppe vorbeifahren konnten. Wir sprachen einen Einheimischen an, in dessen Hintergarten die Bande grade nach Essbarem suchte. Er sagte uns, dass die Affen häufig aggressiv seien, aber sie noch nie angegriffen hätten. Er fand unserer leicht verängstigten Blick amüsant, und hatte Spaß daran, sich den Affen zu nähren und sie somit zu provozieren und zum Fauchen zu bringen.
Strände
Da wir in der absoluten Nebensaison auf Pulau Tioman waren, waren die Strände leer. Egal wo wir hinfuhren, wir sahen niemanden. Trotz, dass das Wasser während der Monsunzeit etwas trüber ist und auch der pure Sonnenschein fehlte, sahen die Strände für uns paradiesisch aus. Das Meer war ruhig, der Sand glatt und sauber und im Hintergrund ragten die Bäume des Dschungels in die Höhe. Von den Piers aus konnte man in das Wasser gucken und Korallen und Fische entdecken. Wie schön es sein muss, wenn die Sonne scheint und die Tiefen des Wassers erleuchtet? Rund um die Insel befinden sich Strände, die allesamt zum Baden und vor allem Schnorcheln einladen. Die Gezeiten bestimmen, wie weit das Wasser den Strand flutet, so sind bei Ebbe viele der Steine und Korallen freigelegt.
Dschungel
Der Großteil der Insel ist vom Urwald begrünt. Es führt lediglich eine kleine Straße von Tekek im Westen, zum Juara Beach im Osten. Diese, sowie zwei kleine Nebenwege, werden gerne von den Touristen genutzt, um durch den Dschungel zu wandern. Für eine Strecke benötigt man etwa 3 Stunden. Möchte man den Weg nicht wieder zurückgehen, kann man ein Jeeptaxi für etwa 15 Euro pro Fahrt oder ein Wassertaxi, dessen Preis wir leider nicht rausfinden konnten, nutzen. Wir selbst sind nicht durch den Dschungel gewandert, da wir nach unsere Bekanntschaft mit den fauchenden Affen, nicht erneut auf diese treffen wollten, wenn wir alleine im Wald sind.
Wie erreiche ich Pulau Tioman?
Das Eingangstor zur Insel befindet sich an der Ostküste der Malaiischen Halbinsel und nennt sich Mersing. Die kleine Stadt hat für Touristen nicht viel zu bieten, jedoch kommt man um eine Übernachtung nicht drumherum. Einmal am Tag, je nach Gezeiten zwischen 08.00 und 11.00 Uhr, fährt eine Fähre von Mersing nach Pulau Tioman. Die Tickets kannst du bequem online auf easybooking.com, am Busbahnhof oder am Hafen in Mersing erwerben. Mersing selbst erreichst du von jeder größeren Stadt mit dem Bus, den du ebenfalls über easybooking.com oder am Busbahnhof deines jeweiligen Startpunktes erhältst. Die Fährtickets besorgten uns die Tickets nach der Ankunft mit dem Bus. Der Schalter des Anbieters Blue Water Express befindet sich nicht direkt in dem Bahnhofsgebäude - sprich am Besten vor Ort einen der Einheimischen an, der dir die richtige Richtung zeigt oder dich vielleicht sogar direkt vor die Tür bringt. Wir erlebten die Malaiien als äußerst hilfsbereit. Die Hin- und Rückfahrt kostet pro Person 80 RM, also 17 Euro. Falls du noch nicht weißt, wann du zurückfahren willst, können dir die Mitarbeiter ein offenes Fahrtticket ausstellen. Am Fährschalter angekommen, musst du nochmal die Tickets vorzeigen und deinen Namen zu Versicherungszwecken eintragen lassen. Des Weiteren ist noch eine Gebühr für den Marine Nationalpark in Höhe von 30 RM, also 6,5 Euro, zu verrichten. Spätestens beim Einsteigen solltest du den Mitarbeitern der Fähre sagen, wo du aussteigen möchtest. Je nach Bedarf hält die Fähre an den Piers Air Batang, Genting, Paya, Salang und Tekek.
Pulau Tioman ist relativ gut an das Festland angebunden, jedoch wenig besucht. Es gibt eine überschaubare Anzahl an Hotels und Restaurants, von denen sich die Meisten an der Westküste niedergelassen haben. Die Westküste ist von Nord (Bamboo Hill Chalets) bis Süd (Selesa Tioman) mittels eines schmalen Weges, den man großenteils nur zu Fuß oder mit dem Roller und dem Fahrrad benutzen kann, verbunden. Eine weitere, mit Jeeps befahrbare Straße, führt von dem Hauptpier Tekek im Westen, zum Juara Beach im Osten. Alle anderen Strände erreicht man nur mit einem Wassertaxi. Wahrscheinlich wird dich dein Hotel vom Pier abholen, wenn dieser etwas weiter entfernt liegt. Falls nicht, gibt es auch ein paar Taxifahrer auf der Insel - die Preise sind jedoch sehr hoch! Für eine 2km Fahrt zahlten wir 20 RM, also 4 Euro. Auch die Gebühr für einen Roller ist mit 80RM pro Tag, also 17 Euro, ziemlich hoch.
Für 23 Euro inklusive Touristensteuer pro Nacht, buchten wir uns für vier Nächte im Go Deeper Resort ein. Die Unterkunft war wirklich etwas besonderes - man schläft in einer großen Betonröhre und hat sogar auf der Hinterseite ein eigenes, kleines Bad mit Toilette und Dusche. Ringsherum ragen die Bäume des Urwaldes in die Höhe und wenn die Affen sich sicher fühlen, rennen sie auch mal über die Terrassen. In der Hauptsaison ist die dazugehörige Tauchschule geöffnet, einen Yogakurs kann man nach Anfrage jederzeit buchen. Überquert man die kleine, selten befahrene Straße gelangt man zu einem Pier sowie einem kleinen Strand. Du musst nicht weit hinaus schwimmen, um verschiedenste Fische beim Schnorcheln entdecken zu können. Du findest ein Natur- sowie ein Kunstriff. Ein Frühstück, bestehend aus Toast, Eis, Baked Beans und wahlweise Wurst oder Käse war ebenfalls im Preis enthalten. In der Hauptsaison kostet eines der Zimmer allerdings 50 Euro pro Nacht. Die Preise auf Pulau Tioman sind verhältnismäßig hoch.
Wie bereits erwähnt, haben in der Nebensaison nur wenige Hotels und Restaurants geöffnet. Wir fanden nur zwei Restaurants, welche beide glücklicherweise preiswert und lecker waren!
Katapang Straits Corner
Das Restaurant Katapang Straits Corner befindet sich etwa 1km nördlich des Hauptpiers Tekek. Die Speisekarte bietet eine Vielzahl an malaiischen, aber auch ein paar westlichen Gerichten. Besonders gut gefiel uns, dass der Eigentümer offen gegenüber unseren Ideen war und Spaß daran hatte, diese umzusetzen.
Family Cafe
Das Family Cafe entdeckten wir mehr oder weniger durch Zufall. Es befindet sich ebenfalls etwa 1,5km nördlich des Hauptpiers Tekek. Das kleine Lokal wird von Einheimischen Frauen geführt, die auf einem Tisch verschiedene Gerichte in Plastikschalen servieren. Wir bestellten hier jeden Tag für umgerechnet einen Euro eine Waffel, die frisch zubereitet und wahlweise mit Erdbeer- oder Blaubeermarmalade und Peanutbutter bestrichen wird.