Saibaidee

Luang Prabang


 

Die alte Königsstadt am Mekong war bis 1975 auch die Hauptstadt des französischen Protektorats Laos und auch vor der Kolonialzeit die Königsresidenz des Königreichs Lan Xang (Land der Millionen Elefanten). Die gesamte Innenstadt ist von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt und gehört daher zu den touristischen Zielen vieler Laosreisenden. Ungefähr 67 000 Menschen leben hier und haben sogar den Luxus eines eigenen internationalen Flughafens. Die Stadt liegt auf 300m Höhe zwischen Mekong und seinem Nebenfluss Nam Khan. 

 

Gesehenes und Erlebtes


Um auf die Koste des Visums zu kommen, verbrachten wir in Luang Prabang insgesamt acht Nächte und sieben volle Tage. Um die Sehenswürdigkeiten der Stadt und dem Umland zu entdecken, genügen zwei bis drei Tage.

 

Promenade am Mekong

 

Egal wie viele Nächte du in Luang Prabang verbringst. Am Abend an der Promenade des Mekong entlang zu schlendern entschleunigt dich vollkommen. Hier ist immer etwas zu sehen, wie das langsame Treiben der Kähne. Besonders verzaubernd ist der Sonnenuntergang; wir konnten uns an dem alltäglichen Naturschauspiel nicht satt sehen. Tagsüber und zur Sonnenuntergangszeit werden dir hier viele Schiffer eine Bootstour anbieten. Bedenke, dass der genannte Preis verhandelbar ist und ein Drittel des Genannten der wahrscheinlich fairste Preis für beide Seiten ist. Auch einige Restaurants befinden sich an der Uferpromenade und bieten einheimisches und europäisches Essen in allen Preiskategorien an.

 

 

Mount Phu Si

 

Der Mount Phu Si ist ein Hügel, inmitten der Stadt Luang Prabang. Auf der Spitze befindet sich ein Tempel mit goldener Chedi, der für viele Touristen als Aussichtspunkt über die Stadt genutzt wird. Am Morgen und Mittag trifft man nur auf wenige andere Hügelbesteiger. Die meisten wollen den Sonnenuntergang von oben bewundern und machen sich mit hunderten anderen Touristen auf den Weg. Auf halber Strecke wird ein Eintrittsgeld von zwei Euro pro Person verlangt.

 

 

Kuang Si Wasserfall

 

Die Attraktion Nummer eins in Luang Prabang, vielleicht sogar ganz Laos, ist wohl der 30km entfernte Wasserfall Kuang Si. Wirklich jeder der Luang Prabang besucht wird sich an einem Tag diesem Ort widmen. Wohlwissend fuhren auch wir dort hin und wurden nur positiv überrascht. Das Gelände ist so groß, dass die vielen Besucher sich gut verteilen und man genügend Zeit und Platz hat, sich den Naturpark anzusehen.

 

Über 60m stürzt das Wasser über mehrere Stufen am Kuang Si herunter und läuft dann viele hundert Meter über verschiedene Becken seinen Weg. In einigen Becken kann man schwimmen. Das Wasser ist mit ca. 18°C deutlich kälter als die Außentemperatur, aber dadurch auch sehr vitalisierend. Kneiptour, statt Kneipentour. Die türkise Farbe des Wassers und die Sandfarbenen Steine sind auf den hohen Kalkgehalt des Wassers zurückzuführen. Auch wenn es niemanden abschrecken soll: Neben Fischen und Krebsen ziehen auch Giftschlangen ihre Kreise, sie meiden aber den Kontakt zu Menschen und werden euch beim Baden nicht stören. Unfälle mit Tieren sind uns hier nicht bekannt.

 

 

Büffelmelken auf der Büffelfarm

 

Wenn man schon mal auf dem Weg zu den Wasserfällen ist, dann kann man auf halbem Weg ruhig eine Pause bei der Buffalo Dairy Farm machen. Seit Juli 2016 haben es sich zwei Pärchen (eins australisch, eins amerikanisch) zur Aufgabe gemacht den Bauern in der Umgebung die Milchwirtschaft näher zu bringen. Es gab bis dahin nur eine Ziegenmolkerei in ganz Laos und einen anderen Betrieb der mit Importmilch aus Thailand Joghurt herstellte. Bis dato war vielen Leuten nicht mal bewusst, dass Büffel Milch geben können, was wohl seine Ursache in der Lactoseintoleranz der hiesigen Bevölkerung hat. Ein Büffel, der nicht nur einmalig Fleisch bringt, sondern permanent Milch gibt, die man verkaufen kann, stellt eine weitere Möglichkeit zur Existenzsicherung dar. Durch die steigenden Besucherzahlen in Laos und einer wachsende kulinarischen Szene in Luang Prabang, steigt auch die Nachfrage nach Milchprodukten.

Die Betreiber der Farm bieten auch den kostenfreien Service an die Büffel der Bauern in Obhut zu nehmen, sie ärztlich zu untersuchen und zu impfen und bei einer Schwangerschaft bei der Entbindung zu helfen. Das erhöht die Überlebenschance des Kalbs und auch die der Mutter. Während dieser Zeit der Inobhutnahme bekommen die Bauern Geld, schließlich fehlt ihnen die Arbeitskraft der Tiere auf dem Feld. Dafür erhält die Farm aber die Milch, die sie für ihre Käseproduktion und andere Nahrungsmittel nutzt. Zusätzlich kommen Veterinärs-Studenten der Universität hier die Möglichkeit ihr Wissen in die Praxis umzusetzen, was bislang nicht auf dem Lehrplan stand. Auch wird, für alle die Lust haben, ein kostenloser Englischunterricht zwei Mal in der Woche angeboten. Für die Bauern und die Anwohner kann die Farm daher zu einer Verbesserung der Lebensumstände führen. Die Farm finanziert sich, neben dem Verkauf von Lebensmitteln, über Spenden, Touren und einem kleinen farmeigenen Café. Eine Tour kostet in der kleinsten Ausführung ca.5€ pro Person. Man lernt dabei die Tiere kennen, Füttert die Kälber und kann einmal selbst auf dem Melkschemel platz nehmen. Das klingt nach vergleichsweise viel Geld für eine Aktivität in Laos, aber sollte eher als Spende für eine gute Aktion gesehen werden.

 

 

Tak Bak - Almosengang der Mönche

 

Jeden Morgen um 6 Uhr ziehen die Mönche barfuß durch die Straßen um den Berg Phu Si. Sie sammeln dabei spenden der Gläubigen ein, um es den ärmsten der Stadt zukommen zu lassen. Der Almosengang hat eine tiefe buddhistische Tradition in Laos und wird schon seit Jahrhunderten genauso praktiziert wie es heute noch der Fall ist. Mit der Öffnung für den Tourismus hat sich dabei jedoch das Publikum gewandelt. Viele Chinesen kommen für Tagestouren schon in den früheren Morgenstunden mit Minibussen in die Stadt. Auch die hier nächtigenden westlichen Touristen sind unter den Schaulustigen anzutreffen.

In vielen Berichten und Bewertungen liest man, dass die Mönche und Einheimischen sich durch die vielen Touristen gestört fühlen. Vor allem, wenn sie sich in den Weg stellen, um "das beste" Foto zu schießen oder sich laut und respektlos verhalten. Wir selbst haben den Almosengang nicht beobachtet. Möchtest du dies tun, verhalte dich einfach ruhig, im Hintergrund und respektvoll gegenüber den Teilnehmern. 

 

 

Nachtmarkt

 

Wie wohl in jeder südostasiatischen Stadt, darf natürlich auch in Luang Prabang der Nachtmarkt nicht fehlen. Du findest ihn ab 17.00 Uhr entlang der Sisavangvong Road. Die Stände bilden vier Reihen, sodass dazwischen nur zwei schmale Gehwege bleiben. Mit einem Rollstuhl oder Kinderwagen kommt man hier leider nicht durch. Das Angebot der Stände ist kreativ und bunt - Geschirr, Kleidung, Bilder, Taschen - wer wie wir noch weiterreisen möchte, muss sich hier zurückhalten. Die Preise sind natürlich alle verhandelbar und die Laoten auch sehr nett dabei. An einigen Ständen findest du Schmuck, Besteck oder Figuren, die aus dem Metall der in Laos gefundenen Bomben aus dem Indochinakrieg  hergestellt wurden. Es ist davon abzuraten diese Souvenirs zu erwerben, da die Laoten sich auf die Suche nach den Blindgängern in Lebensgefahr bringen.

 

 

Halloween

 

Für viele vielleicht keine Sehenswürdigkeit; aber wir staunten nicht schlecht, als wir am 31.10 die Kinder und Familien sahen, die sich gruselig verkleideten und von Restaurant zu Restaurant zogen. Das hätten wir in Laos nun wirklich nicht erwartet. Die, die an dem Brauch teilnehmen und Süßigkeiten verteilen, haben vor ihrem Haus einen kleinen Stand aufgebaut, an dem ein verkleideter Mitarbeiter stand und den Kindern die kleinen  Geschenke überreicht hat. In den Nebenstraßen fanden wir ab und zu Kürbisse, die von den Laoten geschnitzt wurden.

 

Verkehrsnetz


 

Um nach Luang Prabang zu kommen kann man entweder mit einem Slowboat von Nordthailand aus den Mekong zwei Tage lang hinunter schippern, von Bangkok, Vientiane oder Hanoi aus fliegen oder mit einem Minivan aus Vientiane oder Vang Vieng herfahren. Wir kamen durch unseren Motorradtrip in Kasi mit einem Minivan nach Luang Prabang, was ca. drei Stunden dauerte. Die Straßen waren überwiegend in einem guten Zustand, teilweise wie gewohnt von Schlaglöchern geprägt.

 

In Luang Prabang selbst sind die Straßen gepflegt und sauber. Es gibt viele Bürgersteige, die auch sehr schick gehalten und gut gepflegt sind. Man fühlt sich sofort wie einem Touriort. Es gibt viele TukTuk-Fahrer und auch viele Rollerverleihe. Wer eine Tour zu einem der entfernter gelegenen  Sehenswürdigkeiten, wie dem Wasserfall Kuang Si machen will, wird in praktisch jeder Straße einen Anbieter finden. Die Stadt selbst könnt ihr prima zu Fuß erkunden, denn der interessante Teil der Stadt ist gerade mal 2,5km*1,0km groß. Es ist also von keinem Punkt weiter als eine halbe Stunde zu gehen.

 

Unsere Unterkunft


 

Wir buchten uns im Viengchalern Guesthouse für 8 Nächte ein. Es liegt in der Nähe des Mount Phu Si und ist nahe des Nachtmarktes. Die Nacht kostete hier nur 11€ und  das Zimmer verfügte über ein eigenes Bad, ein Doppelbett und auch das Frühstück war inklusive. Das Zimmer war nicht besonders groß und das W-Lan nur zur Mittagszeit schnell. Die Ausstattung der Zimmer ist etwas herunter gekommen. Das Bettzeug hatte Brandlöcher und einige Verfärbungen, war aber frisch gewaschen. Das Badezimmer roch anfangs ein wenig muffig, es wurde jedoch durch gutes Lüften riechbar besser.  Für den Preis ist das jedoch hinnehmbar. Das Guesthouse bietet auch einen eigenen Wäscheservice an, den wir nutzten. 

 

Restaurants und Bars


 

Coconut

Das Restaurant bietet eine breite Auswahl an einheimischen und europäischen Gerichten. Wir waren viele Male hier und genossen Green Curry, Yellow Curry, Red Curry, Mekong-Seegras, Orlam und den definitiv besten Burger der Stadt: den Coconut Burger. Die Preise sind dabei wirklich fair.

 

Bouang

Hier wird einheimische Küche mit westlichem Geschmack fusioniert. In dieser Freundschaftsbrücke der kulinarischen Welten genossen wir einen Lime-Chickenburger und Green-Curry-Gnocci. Außerdem eignet sich als die Stickyreis-Dip-Plate hervorragend um Laos kulinarisch kennenzulernen. Die sind auch etwas fusionistisch höher, aber noch im Rahmen.

 

Phonheuang Cafe

Wer einmal Essen gehen möchte wie die Einheimischen, der ist hier genau an der richtigen Adresse. Neben mehr als günstigen Preisen bekommt man authentisch laotisches Essen. Wir aßen hier frittierte Aubergine mit Knoblauch und Ingwer und Sukiyaki, ein eigentlich japanisches Gericht, dass sich aber mittlerweile zu einer südostasiatischen Variante entwickelt hat. 

 

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