Sawasdee Kha/Khap,

Koh Tao


 

In Südostasien, besonders in Thailand, findet man viele Inseln, die etwas mit Koh oder Ko heißen. Das liegt daran, dass Ko im thailändischen Insel  bedeutet. Koh Tao erstreckt sich über lediglich 21km² und beheimatet 5.000 Einwohner. Sie befindet sich im Golf von Thailand, etwa 120km Nordöstlich des Festlandes mit der Provinz Surat Thani. Die Insel ist Teil der Samui-Archipels, zu dem etwa 60 weitere Inseln, darunter Koh Samui und Koh Pha Ngan sowie die Inseln des Nationalparks Ang Thong gehören.

 

Gesehenes und Erlebtes


 

Von anderen Reisenden und im Internet hörten wir immer wieder, dass Koh Tao gut zum Tauchen und vor allem für Anfänger geeignet ist. Das Wasser ist warm und klar, es gibt viele unterschiedliche Tauchspots mit der Chance besondere Lebewesen wie den Walhai zu sehen. Des Weiteren tummeln sich auf der Insel zahlreiche Tauchschulen, die sich preislich unterbieten wollen. Für etwa 200 Euro pro Person kannst du einen Open Water Tauchkurs mit vier Tauchgängen belegen, für etwa 25 Euro kannst du einen Tauchgang inklusive Ausrüstungsverleih buchen. Die Preise sind damit ein Viertel von dem, was beispielsweise in Deutschland verlangt wird.

 

 

Tag 1 - Ankunft in der Tauchschule

 

Aufgrund des Tropensturmes Pabuk konnten wir erst einen Tag später als geplant auf Koh Tao anreisen. Da auch noch die Fähre eine Verspätung von gut 1,5 Stunden hatte, kamen wir letzendlich in den frühen Abenstunden an. Wir wurden direkt von dem Koordinator der Tauchschule in Empfang genommen, welcher uns bat, die SSI App herunterzuladen und uns zu registrieren, damit er uns für das Open Diver Programm freischalten kann.  Mit einem freundlichen Lächeln erteilte er uns dann unsere Hausaufgabe - wir sollten die Kategorien 1 bis 3 durcharbeiten.

Die Entscheidung, erst nach dem Essen und kurzer Entspannung anzufangen bereuten wir, obwohl wir sowieso keine andere Wahl gehabt hätten. Die drei Kategorien beinhaltet jeweils zehn Themen, die es für einen Tauchanfänger in sich hatten. Tauchequipement, Berechnungen, Dekrompes..Dekomprass..Dekompressions- ...was? Nach sieben Stunden lesen und lernen fielen wir erschöpft mitten in der Nacht ins Bett.

 

 

Tag 2 - Bonjour Xavier! 

 

Der Tag begann für uns, nach einer kurzen Nacht, um 08.00 Uhr. Nach einem kleinen Frühstück trafen wir unseren Tauchlehrer - Xavier Martineu. Er kommt ursprünglich aus Frankreich, unterrichtet Tauchschüler jedoch schon seit 11 Jahren auf Englisch und beherrscht die Sprache sowie die Fachbegriffe dementsprechend gut! Es gab scheinbar keine weiteren Buchungen für das Datum des Kurses, so waren wir mit dem Tauchlehrer, sowie einer Tauchlehrerin in Ausbildung, die noch Übungsstunden  mit uns absolviert, alleine. Die professionelle eins-zu-eins Betreuung gab uns sofort ein sicheres Gefühl. Von 09.00 bis 10.00 Uhr trafen wir uns dem Klassenzimmer und besprechen den theoretischen Teil der Kategorien 1 bis 3 des SSI Kurses. Da wir den Inhalt den vorherigen Abend schon stundenlang mit der App erarbeiteten, konnten wir allem problemlos folgen. Nach einer dreistündigen Pause trafen wir uns dann in dem bis zu drei Meter tiefen Pool wieder. Nachdem wir die passenden Tauchutensilien, also Tauchanzug, Flossen, Brille, Tarierweste und die Gasflasche, für uns rausgesucht haben, lernten wir diese zusammenzubauen und schließlich aufzusetzen. Die zwei Stunden im Pool vergingen wie im Flug. Wir wurden mit der Ausrüstung vertraut, wiederholten verschiedene Übungen und erprobten Notfallsituation.

 

Vor den ersten Übungen im Pool waren wir sehr aufgeregt. Die Videos in der Theorie sowie weitere auf Youtube zeigen die typischen Taucherübungen, wie Wasser in die Taucherbrille lassen und unter Wasser mit einer bestimmten Technik aus der Brille pusten, das Mundteil herausnehmen und wieder einsetzen, auf- und abschweben. Falls du auch etwas ängstlich oder aufgeregt bist können wir dich beruhigen, die Übungen sind viel einfacher, als sie aussehen oder sich anhören. Wir haben alle auf Anhieb gemeistert und selbst wenn man zwei, drei oder zehn Versuche mehr benötigt, wird dein Tauchlehrer oder deine Tauchlehrerin entspannt und geduldig sein - das ist schließlich ihr Job, den sie lieben!


Danach ging mussten wir dann die neuen Hausaufgaben - Kategorie 4 bis 6 des SSI Programms durcharbeiten, sowie alle Themenbereiche verstehen und die Abschlussfragen beantworten können, denn bereits am nächsten Tag stand die Theorieprüfung an! Hierfür benötigten wir etwa fünf Stunden.

 

 

Tag 3 - Der aufregendste Teil des Kurses

 

Der  dritte Tag startete wieder mit einer kurzen Wiederholung des theoretischem Teils der Kategorie 4 bis 6 des SSI Kurses. Danach mussten wir die 50 Multiple Choice fragen beantworten. Auch wenn wir im Internet ständig lasen, wie einfach der Test ist, waren wir auch hier wieder etwas aufgeregt. Wer möchte schon bei einem scheinbar einfachen Test durchfallen? Aber auch hier können wir dich beruhigen, wir würden zwar nicht behaupten, dass der Test kinderleicht ist, aber wenn man sich die Kategorien 1 bis 6 durchgelesen sowie die Übungsfragen fehlerfrei beantwortet hat, dann besteht man den Test aufjedenfall. Es sind sogar genau die gleichen Fragen, wie sie in der App von SSI vorkommen. 50 Multiple Choice Fragen, von denen du 40 richtig beantworten musst. Die Atmosphäre während des Tests war zudem sehr entspannt, unser Tauchlehrer verließ sogar Raum, sodass wir uns hätten austauschen können. Mit einem und drei Fehlerpunkten haben wir den theoretischen Teil des Open Water Kurses bestanden und freuten uns umso mehr, nun endlich ins Meer zu dürfen.


Nach einer Mittagspause fuhren zu dem ersten und direkt im Anschluss zum zweiten Tauchspot. Das Wasser um Koh Tao war von dem Sturm Pabuk noch aufgewühlt, sodass wir keine weite Sicht hatten. Laut Xavier dauert es meistens eine Woche oder länger, bis sich das Meer beruhigt hat und die Sicht wieder klarer wird. Was für uns als Taucher ärgerlich ist, ist für das Leben unter Wasser notwendig. Trotz des Tauchens im Trüben konnten wir eine Vielzahl an Korallen und auch den ein oder anderen größeren oder bunten Meeresbewohner sehen. Es war ein aufregendes Gefühl, sich selbst, das Erlernte der letzten Tage und die Taucherausrüstung im Meer uns bis zu einer Tiefe von elf Metern auszuprobieren.

 

 

Tag 4 - Wir sind Open Water Diver

 

Während der Weltreise hat sich für uns noch eine ganz neue Welt geöffnet - die Unterwasserwelt. Wir sind glücklich, dass wir uns dazu entschieden haben den Tauchschein zu machen und wollen ihn auf jeden Fall noch häufiger nutzen. Nach der theoretischen Prüfung sowie den zwei Übungstauchgängen am vorherigen Tag, ging es  zum an dem vierten Tag nun eher darum, den Spaß am Tauchen zu entdecken. Wir tauchten in zwei Tauchgängen bis zu 18m tief, entlang der Korallenriffe und durch kleine Höhlen.

 

Verkehrsnetz


 

Wie erreiche ich Koh Tao?

Koh Tao befindet sich etwa 70km von Thailands zweitgrößter Insel, Koh Samui, entfernt. Möchtest du nach Koh Tao reisen kannst du zum Beispiel mit dem Flugzeug in Koh Samui oder Surat Thani landen und danach eine Fähre nehmen. Die Flüge sind je nach Saison jedoch relativ teuer. Ein Flug von Bangkok nach Koh Samui kostet allein schon 100 bis 200 Euro pro Person, dazu kommen die Kosten der Fähre von 600 Baht, also 16 Euro pro Person. Die Reisezeit beträgt 1 Stunde Flug, sowie 1,5 Stunden Fährfahrt. Eine günstigere Möglichkeit ist es, von Bangkok mit dem Zug oder Bus und der Fähre anzureisen.  Lomprayah ist einer der größten Anbieter für Bus und Fährtickets.  Die Tickets kannst du online auf der Lomprayah Website buchen oder in einem der zahlreichen Reisebüros in Thailand sowie höchstwahrscheinlich auch in deinem Hotel. Der Preis für eine Bus- und Fährfahrt von Bangkok nach Koh Tao beträgt um die 1.100 Baht, also 30 Euro pro Person. Die Reisezeit beträgt 6,5 Stunden Busfahrt sowie 2 Stunden Fährfahrt. 

Noch besser als mit dem Bus, reist es sich mit dem Zug. Zwar dauert die Fahrt etwas länger, jedoch hast du bequemere Plätze, eine Toilette sowie ein Restaurant an Bord und kannst dir ab und an die Beine vertreten. Besonders praktisch sind die Nachtzüge, die in den Abendstunden ab Bangkok starten. Auch wir wählten den Nachtzug, sparten das Geld für eine Übernachtung im Hotel und überbrückten die lange Fahrzeit mit schlafen. Einen ausführlichen Bericht über Nachtbus- und Zugfahrten findest du unter Rund ums Reisen | Rund ums Fahren | Nachtbusse und -züge.

 

 

Wie bewege ich mich auf Koh Tao fort?

Mit einer maximal Länge von 7,5km und einer Breite von 3,5km ist Koh Tao schnell zu erkunden. Die Fähre hält mehrmals am Tag am Main Pier, welcher sich im Westen der Insel befindet. Hier, sowie im Süden haben sich die zahlreichen Tauchschulen, Hotels und Restaurants angesammelt. Auf Koh Tao kannst du dich super zu Fuß oder mit dem Fahrrad fortbewegen. Es gibt auch einige Rollervermieter, bei denen du dir gegen eine Tagesgebühr von etwa 250 Baht, also 7 Euro, einen Roller ausleihen kannst. Wenn du schon eine Unterkunft vor deiner Ankunft gebucht hast, wird dich diese mit Sicherheit sogar an dem Main Pier abholen. Und wenn du schon ein Fährticket über Lomprayah gebucht hast, bringt dich deine Unterkunft kostenlos oder gegen eine kleine Gebühr von 50 Baht zurück zum Hafen.

 

Unsere Unterkunft


 

Wir wollten auf Koh Tao das Tauchen lernen. In Bangkok wurden wir von einem Einheimischen Holidayplanner angesprochen, der uns die Carabao Tauchschule empfahl, bei der er bereits ebenfalls einen Tauchschein erwarb. Ja, im ersten Moment dachten wir auch, dass dies eine Touristenfalle ist, aber das Gesamtangebot, welches er uns für vier Wochen Thailand zusammenstellte war preislich tatsächlich unschlagbar. So sagten wir zu und übernachteten ein paar Wochen später in der Carabao Tauchschule.

 

Das Zimmer war geräumig und verfügte über ein Doppel- sowie ein Einzelbett. Die etwas fleckigen und durchlöcherten braunen Bettbezüge sahen nicht ganz so ansprechend aus, aber sie rochen immerhin frisch gewaschen. Das Badezimmer war etwas in die Jahre gekommen und wie immer fehlte der von uns Europäern geliebte Duschvorhang oder zumindest ein Abzieher, für das überschüssige Wasser auf dem Boden. Es gab eine Klimaanlage und einen Ventilator, jedoch wurde uns empfohlen die Klimaanlage nicht zu nutzen, da dies nicht gut für die Atemwege und den Druckausgleich ist, wenn wir die nächsten Tage tauchen wollen. Die Anlage und besonders der Tauchpool gefielen uns, da beides täglich gepflegt wurde. Auch der Strandabschnitt lud abends zum Verweilen ein, dort haben sich noch ein paar andere Tauchschulen angesammelt.

 

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