Selamat Datang

Belaga


 

Belaga ist ein knapp 20.000km² großer Bezirk im Distrikt Kapit. Die gleichnamige Stadt befindet sich jedoch ganze 120km südwestlich. Die Bevölkerung des Dschungelbezirks zählt etwa 37.000 Bewohner, die allesamt verteilt in den vielen Langhäusern der Region leben. Belaga wurde einst von chinesischen Händlern gegründet, die mit den Orang Ulu Handel betrieben. 

 

Gesehenes und Erlebtes


Wir gingen also zu dem gelben Haus und wurden kurz davor schon von einem älteren und drei jüngeren Männern abgefangen. Sie saßen an der Straße und tranken Dosenbier. Der ältere Mann stellte sich uns als Daniel vor und wir wussten sofort, bei wem wir gelandet sind. Nun gut, wir nahmen die Einladung zum kalten Bier an und gesellten uns dazu. Er sprach erstaunlich gut Englisch und erzählte uns zwischen vielen "wichtigen" Telefonaten, etwas über Belaga. Wir fragten ihn, was man in der Umgebung unternehmen könnte und er konnte uns schnell ein Angebot machen. An einem Tag könnten wir eine Dschungelwanderung machen, die uns zu den Orang Ulu bringen sollte. Ein Stamm, der immer noch im und von dem Dschungel lebt. Am Nachmittag machen wir noch eine Bootstour zu einem Wasserfall und einem Langhaus. Am zweiten Tag können wir mit dem Jeep oder dem Boot zu dem Langhaus gebracht werden, in dem seine Schwester und andere Familienangehörige leben und dort eine Nacht mit und bei den Einheimischen verbringen. Daniel verlangte dafür 600 RM, also 130 Euro, was uns erstmal nachdenklich stimmte. Malaysia war bislang ziemlich günstig, für Tauchgänge zahlten wir grade mal 20 Euro. Ein weiterer Deutscher, Malte, der zufällig ebenfalls in Belaga war und bei Daniel schlief, kam dazu. Wir sprachen mit ihm übers Reisen allgemein und schließlich auch über Daniels Angebot. Malte berichtete über seine Erfahrungen aus Sabah, wo eine Übernachtung in einem Langhaus um die 300 Euro pro Person kosten solle und die Einheimischen dort täglich viele Touristengruppen sehen. Wir sagten Daniel zu und begaben uns die nächsten zwei Tage auf Erkundungstour um Belaga. 

 

 

Dschungelwanderung

 

Wir verabredet erschienen wir morgens um 09.00 Uhr bei Daniels Hotel. Auf dem Weg wurden wir schon von einem Einheimischen angesprochen, der scheinbar mehr als wir wusste. Es war unser Bootsfahrer, der uns über den Fluss bringen sollte. Daniel ließ etwas auf sich warten und teilte uns nur kurz mit, dass wir mit einem Mann namens Bo in den Dschungel gehen und gegen 15.00 Uhr wieder zum Mittagessen da sein werden. Daniel, Bo und der Bootsmann gingen gemeinsam mit uns zum kleinen Hafen. Wir stiegen in das Boot und Daniel winkte uns zu. Hm.. er scheint wohl nicht mitzukommen. Wir wollten Bo fragen warum, aber dieser verstand natürlich kein Wort Englisch.  Nach 30 Sekunden waren wir auch schon da. Wir haben den Fluss quasi nur überquert. Eine hohe, steile Dschungelwand stand war uns. Bo gab uns ein Zeichen aus dem Boot auszusteigen und scheinbar diese Wand hochzuklettern. Wir konnten den Weg kaum erahnen und waren etwas verwirrt, warum Bo nicht vorgeht, um uns zu zeigen, wie man am Besten durch das Gestrüpp kommt, doch dieser schien kein Wort und keine Zeichen zu verstehen. 

 

Die steile Wand unverletzt erklommen waren wir stolz auf uns, doch Bo wollte, dass wir weitergehen. Auch hier wollte er selbst nicht voran gehen und deutete immer nur, dass wir vorgehen sollen. Melissa war mutig und bahnte sich den Weg durch das Dschungel Dickicht. Bo kam teilweise nur sehr langsam hinterher und stelle sich ab und an etwas ungeschickt an, sodass wir uns schon fragten, ob wir ihm durch den Dschungel helfen sollen und nicht umgedreht. Im Bako Nationalpark wanderten wir vor einigen Tagen bereits durch den Dschungel Borneos, doch diese Wanderung war eine ganz andere. Hier wandern keine anderen Touristen, die Natur ist nahezu unberührt. Wer hier durch geht, ist in der Regel Früchtesammler. Wie auch Bo, was wir feststellten, als er Durian über Durian fand und in seinen Korb auf den Rücken schnallte und uns viele Stücke zum probieren gab. Dieser Daniel.. gut durchdacht. Er schickt uns mit einem Früchtesammler, der sowieso jeden Tag im Dschungel ist, auf den Weg und gibt ihm wahrscheinlich nur eine Müdemark.  

 

Krrrrrrk - platsch. So mutig Melissa war, musste es ja irgendwann so weit sein. Sie stürzte auf einem morschen Brett ein, welches über einen Fluss gelegt wurde. Bo lachte leicht darüber, aber konnte auch nicht wirklich helfen. Zum Glück waren nur Schuhe und Hose nass und der Rest unversehrt. Aber auch nach diesem Unfall kam er nicht auf die Idee, dass es besser ist, wenn er als erfahrener Dschungelwanderer vorginge. 

 

 

Orang Ulu 

 

Nach dem wir uns über drei Stunden den Weg durch den tiefsten Dschungel Borneos bahnten, hörten wir einen Hahn krähen. Uns war klar, dass hier in der Nähe Menschen leben müssen und so war es auch. Wir erreichten eines der Häuser eines Stammes der Orang Ulu. Dieser Stamm lebt im und vor allem von dem Dschungel. Was wir vorher nicht bedachten aber eigentlich klar war - die Treffen mit den Touristen sind nicht arrangiert. Daniel führt hier vielleicht alle paar Wochen Interessierte zu dem Dorf, sodass die Bewohner dies nicht gewöhnt sind. Wir trafen zwei Jugendliche an, die scheinbar auf das Dorf aufpassten. Der Rest der Familie war im Dschungel zum Jagen und Sammeln. Natürlich sprachen die beiden, wie auch Bo, kein Wort Englisch. Uns schossen so viele Fragen in den Kopf, die wir leider nicht stellen konnten.  Bo gab den Jugendlichen die Gastgeschenke, die Daniel uns extra aus der Stadt mitgegeben hatte. Tabak und Schokolade, Luxusgüter, an die das Dorf selbst nicht kommt. Des Weiteren öffnete Bo noch mehr Durians, die wir während wir im Dorf saßen verspeisten.  Wir sahen uns schließlich selbst etwas um. Die Häuser waren aus Holz und einfach gehalten. An einigen Stellen zerfielen sie schon fast. Auf dem Hof wuchsen verschiedene Pflanzen, wie beispielsweise Bananen. Überall lagen geöffnete Durians, da grade Saison ist, wie uns Daniel später erzählte. Riesige Hähne wurden an einem Bein festgebunden und liefen soweit es die Schnur zuließ über den Hof. An einer Wäscheleine hing einfache Kleidung, die scheinbar auch aus der Stadt erworben oder geschenkt wurde. Daneben hing ein abgezogenes Wildkatzenfell.  Aus dem Haus, in dem die Jugendlichen saßen, lief Musik. Hier war weit und breit kein Stromnetz zu sehen. Hier erklärte Daniel uns, dass die Häuser nicht mit Strom versorgt sind, aber die Einwohner ab und an Batterien aus der Stadt kaufen, um eben Musik hören zu können. 

 

 

Bootstour

 

Nachdem wir den gleichen Weg wieder zurück gehen mussten, kamen wir gegen 15.30 Uhr in Belaga an. Hier wartete Daniel mit etwas zu Essen, es gab Bartschwein mit Reis. Michael möchte auf der Weltreise viel probieren und traute sich an das ungewöhnliche Fleisch. Der Geschmack ist mit Wildschwein zu vergleichen, was der ein oder andere vielleicht schon selbst einmal probiert hat. Für Melissa gab es trockenen Reis - immerhin ein schneller Energielieferant nach der anstrengenden Wanderung. Nach dem Essen saßen wir am Tisch und warteten, das es los ging. Gegen 16.00 Uhr sollte ein verspätetes Boot aus Kapit ankommen, in dem zwei Hotelgäste von Daniel waren. Er wollte bei unserer Bootstour dabei sein, aber auch die Gäste begrüßen... so warteten wir... und warteten. Als sie gegen 17.30 Uhr immer noch nicht ankamen, stiegen wir letztendlich in das Boot, schließlich verschwand die Sonne schon langsam  hinter dem grünen Dschungeldickicht.  Wir fuhren etwa eine halbe Stunde mit dem Boot raus und bestaunten den Dschungel, der rechts und links von uns in die Höhe ragte. Ein Freund von Daniel, der uns ebenfalls begleitete, hielt Ausschau nach Durianbäumen und wurde alle paar Meter fündig. Kaum zu glauben, wie viele Durianbäume um Belaga wachsen und die Bewohner mit ihren besonderen Früchten beschenken. Zwar hatten wir uns auf der Wanderung am Vormittag schon den Bauch vollgeschlagen, doch als eine Durian nach der anderen in das Boot geworfen und aufgeschnitten wurde, konnten wir schlecht nein sagen. Auf einmal fuhren wir auf eine Stromschnelle und einen Wasserfall zu, der aus dem Urwald hinab in den Fluss fiel. Ein Fischer des Kayan Volkes trieb mit seinem Boot im Wasser, um das Abendessen zu fangen, während seine Frau draußen am Ufer unter einem selbstgebautem, kleinen Zelt saß und über einem kleinen Feuer bereits kochte. 

 

 

Übernachtung im Langhaus

 

Der zweite Teil unserer Tour führte zu einem Langhaus, das mehrere Stunden von Belaga entfernt lag. Die Häuser sind im traditionellen Stil gebaut, obwohl sie erst 20 Jahre alt sind. Damals mussten sie einem Stauseeprojekt weichen. Trauer um die Vergangenheit haben wir aber nicht entdecken können. Viel eher schienen uns die Leute glücklich darüber zu sein, dass sie jetzt an einer gepflegten Straße mit Nähe zu einem Markt, einem Krankenhaus und sogar einer Schule für die Kinder wohnen. Der Bruch mit der Vergangenheit hat sich aber schon vor vielen Jahren angebahnt: Traditionelle tätowierte Frauen und Männer mit großen Ohrlöchern gibt es nur noch in Groß und Urgroßelterlichen Generation. Die Familien zählen zu den Orang Ulu und dem indigenen Stamm der Kayan. Vor 50-60 Jahren haben sie sich noch die Arme und Beine tätowiert und ihre Ohrlöcher geweitet, um die Stammesangehörigkeit für alle deutlich zu machen. Auf die Frage, warum es irgendwann aufhörte, erzählten uns die Frauen lachend, dass es sehr lange dauert und schmerzhaft sei. Außerdem sind die letzten traditionellen Tätowierer verstorben, ohne dass jemand anderes ihr Handwerk gelernt oder übernommen habe. 

Den Besuch in diesem Langhaus und des Stammes kann man nicht im Internet buchen. Daniel selbst ist in dem ursprünglichen Langhaus aufgewachsen, welches noch bis vor 20 Jahren mitten im Dschungel stand. Seine Schwester sowie weitere Familienangehörige zogen in das neue Langhaus um und leben die Tradition weiter. Daniel ermöglicht interessierten Touristen gegen einen verhandelten Preis in der Wohnung von seiner Schwester und seinen Neffen zu schlafen. Je nachdem wie viele Besucher es überhaupt nach Belaga verschlägt und wie viele davon die inoffizielle Tour bei ihm buchen, treffen die Langhausbewohner nur alle paar Wochen auf Touristen. Möchte man also einen authentischen Einblick in das Leben der letzten Kayan und der Langhäuser werfen, ist die Tour zu empfehlen. 

 

 

 Der unangenehmste Moment auf unserer Reise 

 

Leider wurden wir jedoch mit Daniels Schwester, Giulia, nicht warm. Schon bei unserer Ankunft verhielt sie sich sonderbar - anstelle uns zu begrüßen, die Wohnung und unser Nachtquartier zu zeigen, beachtete sie uns kaum. Als wir uns auf die Terrasse setzten und mit einer anderen Frau ins Gespräch kamen, die uns etwas über die Familien und das Langhaus erzählen wollte, unterbrach sie dieses und "befahl" uns, mit ihr und den anderen Volleyball spielen zu gehen. Als das Ballspiel anfing Spaß zu machen, schickte sie uns vom Platz, da wir lieber Badminton spielen sollten. Als sie keine Lust mehr hatte, sollten auch wir aufhöre und mit ihr zurück zur Wohnung kommen. Beim Abendessen fragten wir sie, was für den nächsten Tag geplant sei, schließlich wollten wir das Haus und die Umgebung kennenlernen. Doch Giulia antwortete immer nur "Ich weiß es nicht, ihr habt alles gesehen". Unglaubwürdig zählten wir ihr auf, was wir noch nicht gesehen haben und was uns interessiert. Wir einigten uns darauf, am nächsten Morgen einen lokalen Markt sowie die Schule zu besuchen. 

 

Nach dem gemeinsamen Frühstück packten wir unsere Sachen und sollten in ein Auto steigen, welches uns die Umgebung zeigt. Am Markt angekommen begann die Situation zwischen uns unangenehmer zu werden. Das erste, das sie zu uns sagte war, dass wir dem Fahrer doch Geld geben sollen, dafür dass er uns (etwa 10km) gefahren hat. Als wir sie entgeistert ansahen und ihr deutlich machten, dass wir für die Tour bei Daniel schon ziemlich viel Geld bezahlt haben und er uns sagte, dass alles inklusive sei, bestand sie weiter darauf, dass wir den Fahrer bezahlen müssen. Giulia kommandierte uns, sowie alle Leute, die sie traf, herum. Sie legte uns sowie den anderen Wörter in den Mund, die wir zueinander sagen sollen, in etwa "Jetzt sag doch mal Hallo..und sag wer du bist.. und wo du herkommst... ja genau.. haha... und achja, die beiden sind nicht verheiratet, hahaha..." Trotz, dass wir ihr mehrmals erklärten, dass es in unserer Kultur üblich sei erst später zu heiraten, gefiel es ihr, dies jeder fremden Person unter die Nase zu reiben. Dazu kam, dass sie uns jeden Schritt vorgab, den wir gehen sollten. Blieben wir an einem Marktstand einmal stehen, um eine Frucht genauer zu bestaunen oder zu fragen was es genau ist, wollte sie sofort, dass wir etwas kaufen und rief den Verkäufern irgendwelche Summen zu. Mit etwas getrübter Stimmung ging es in einen kleinen Lebensmittelladen, in dem Giulia wie zu vor weiter machte. Sie machte lauthals Witze darüber, dass Melissa kein Fleisch ist und dachte scheinbar, dass sie und alle Verkäufer sie bekehren können. Nachdem sie das 10. mal "kauft das, kauft das, kauft das" gesagt hat, entschieden wir einfach zu gehen und uns den Markt alleine anzugucken. Irgendwann kam sie langsam hinterher, aber schien es immer noch nicht zu merken. Unser Fahrer saß in einem kleinen Restaurant und trank mit anderen einen Tee. Giulia wollte uns erst wieder auf quatschen, dass wir etwas bestellen sollen - doch wir lehnten ab. Sie selbst bestellte sich ein kaltes Getränk und ging einfach, ohne es zu bezahlen. Als unserer Fahrer sie darauf hinwies, zuckte sie nur mit den Schultern. Nach dem Marktbesuch wollte sie nach Hause, doch wir wiesen sie darauf hin, dass wir gerne die Schule, die sich gegenüber des Marktes befindet, sehen wollen. Erst etwas genervt führte sie uns über den Platz, viel erzählen konnte sie uns nicht.  

 

Gegen 11.00 Uhr fuhren wir zurück zum Langhaus. Wir fragten Giulia, was wir heute noch unternehmen und sie sagte wieder, dass wir alles gesehen hätten. Da wir keine Lust mehr hatten bei ihr zu sein baten wir sie, wie mit Daniel vereinbart, einen Fahrer zu organisieren, der uns jederzeit zur nächsten Stadt bringen könne. Wie der Zufall es wollte, hatte unserer Fahrer vom Morgen scheinbar Zeit uns am Nachmittag zur etwa drei Stunden entfernten "Cross Road" zu bringen, an der man in einen Bus nach Bintulu oder Miri steigen kann. Wir verabredeten uns gegen 14.00 Uhr und verbrachten die Zwischenzeit auf der Terrasse mit Giulia. Sie wollte uns noch ein Spiel zeigen, welches "Fischen" heißt und vor allem von den alten Frauen gerne gespielt wird.  Anstelle uns das Spiel zu erklären, fiel zu wieder in ihren Kommandomodus zurück und sagte uns jeden Zug vor. Die Stimmung war unangenehm und angespannt. Die selbstgedrehte Zigarette, die sie rauchte, versetzte sie scheinbar noch in eine Art Rausch, die das ganze noch verstärkte. Wir saßen uns auf dem Boden gegenüber und sie sprach auf Malaiisch mit uns. Sie sah uns provokativ und lachend ins Gesicht und verlangte, dass wir dem Fahrer für die Fahrt zur "Cross Road" RM 200, 43 Euro. Mit Daniel war ein Preis von RM100, 21 Euro, abgesprochen. Als wir ihr dies sagten, lachte sie nur merkwürdig weiter. Wir warteten und warteten, mal wieder. Als der Fahrer gegen 17.00 Uhr immer noch nicht da war, suchten wir Giulia, die sich in der Zwischenzeit aus unserer Sichtweite zog. Sie wisse nicht wo der Fahrer sei und habe auch keine Telefonnummer. Wir müssen wohl noch eine Nacht bei ihr verbringen und dafür RM 60, 13 Euro, pro Person. 

Spätestens jetzt reichte es uns alle Male. Wir waren sauer, enttäuscht und entschlossen das Haus und die geldgierige Frau so schnell wie möglich zu verlassen. Wir versuchten mit den anderen Hausbewohnern zu reden, aber so richtig helfen wollte uns keiner. Wäre es nicht schon so spät, hätten wir die Rucksäcke genommen und versucht zu trampen. Doch in der Dunkelheit, irgendwo im nirgendwo auf Borneo, empfanden wir es als eine schlechte Idee. Einfach irgendwo auf der Terrasse schlafen? Wir harrten aus und machten Giulia deutlich, dass keiner ihrer Tricks uns Geld aus der Tasche zu ziehen funktionieren wird. 

 

Wir baten sie Daniel anzurufen, denn leider hatten wir in dem Langhaus selbst keinen Empfang. Sie telefonierte mit ihm und gab uns später das Telefon. So langsam schien ihr die Sache unangenehm zu werden und sie tat so, als wäre nie etwas passiert. "Wir sind doch eine Familie! Ihr könnt natürlich umsonst bei mir schlafen!" ...  Ist klar.. Wir hatten absolut keine Lust darauf und ließen unsere Rucksäcke draußen. Wir hatten zwar keine bessere Idee, aber einfach draußen sitzen und auf den öffentlichen Bus am Morgen zu warten, der jeden Tag gegen 07.30 Uhr nach Bintulu fährt, klang besser, als weiter auf sie angewiesen zu sein. 

Daniel versuchte die Wogen am Telefon zu glätten und Giulia ebenfalls. Sie trug irgendwann einfach unsere Rucksäcke rein und wir legten uns letztendlich schlafen. 

 

Verkehrsnetz


 

Wie erreiche ich Belaga?

Hätte uns Oliver in Kuching nicht erzählt, dass man ziemlich einfach und günstig mit dem Boot nach Belaga kommt, hätten wir die kleine Stadt, mitten im Dschungel Borneos, niemals auf dem Plan gehabt. Belaga ist abgelegen und wird nur von einer Hand voll Touristen im Monat bereist. Hat man keinen eigenen 4x4 Jeep zur Verfügung, erreicht man die Stadt nur über den Fluss. Zuerst nimmst du eines der Boote von Kuching und fährst nach Sibu. Laut Oliver fährt nur ein Boot am Tag, gegen 08.00 Uhr morgens, diese Strecke. Sei am Besten schon gegen 07.00 Uhr am Hafen in, um noch Fahrkarten zu erhalten. Besonders an Wochenenden und Feiertagen werden die Boote ziemlich voll, sodass gegebenenfalls nicht alle mitfahren können. Lass dich nicht beirren, wenn das Boot häufiger anhält. Auf dem Weg liegen noch ein paar kleinere Dörfer und Langhäuser, an denen Leute ein und aussteigen. Du musst bis zur Endhaltestelle fahren.  Die Stadt Sibu erreichst du nach etwa fünf Stunden Fahrt, also gegen Mittag.  Wir empfehlen dir sofort die Tickets für das Boot am nächsten Tag nach Belaga zu kaufen. Wir dachten uns, dass die Strecke nicht allzu gefragt sein wird und lagen damit ziemlich falsch. Die Boote fahren morgens tatsächlich nahezu stündlich. Als wir gegen 09.00 Uhr am Hafen waren, konnten wir jedoch keine Tickets mehr für die Fähre gegen 09.30 Uhr erhalten und mussten bis 12.00 Uhr warten. Nach etwa 5 Stunden Fahrt erreichst du die Endhaltestelle Belaga.

 

Wie bewege ich mich in Belaga fort? 

Nichts leichter als das - mit deinen Füßen! Belaga ist trotz der hohen Einwohnerzahl, eine ziemlich kleine Stadt. Die meisten Einwohner leben weit im Umland in Langhäusern. Die Stadt selbst kannst du innerhalb von 10 Minuten komplett ablaufen. 

 

Unsere Unterkunft


 

In Belaga gibt es derzeit nur zwei Hotels. Daniels Corner und SingSoon Huat Hotel. Oliver, ein Hotelbesitzer aus Kuching, der uns überhaupt erst auf den Gedanken brachte nach Belaga zu fahren, riet uns von Daniel ab. Viele seiner damaligen Gäste haben ihm zurückgemeldet, dass dieser ziemlich hohe Preise verlange. Wir liefen durch die Straßen und entdeckten schnell das Sing Soon Huat Hotel. Hier erhielten wir ein privates Doppelzimmer mit eigenem Bad für 12 Euro die Nacht. Die Einrichtung des Zimmers war nicht die Neuste und insgesamt machte es einen ziemlich abgewohnten Eindruck. Doch wer den weiten Weg nach Belaga auf sich nimmt, war vorher mit Sicherheit schon in anderen Unterkünften Asiens und weiß, was einen erwartet. Ein wirklicher Vorteil war, dass wir die Waschmaschine jederzeit kostenlos nutzen konnten.

 

 

Restaurants und Bars


 

Trotz, dass Belaga eine kleine Stadt inmitten des Dschungels ist, findet man alles, was man benötigt. Kleine Lebensmittelgeschäfte und verhältnismäßig viele Restaurants reihen sich in den wenigen Straßen aneinander. Am Morgen und Mittag kannst du am Besten in der Straße, die zum kleinen Hafen führt, essen gehen. Die meisten Restaurants bieten hier zum Frühstück eine Nudelsuppe für etwa 1 Euro pro Teller an.  Am Abend findest du in der Straße direkt dahinter einen Platz, an dem sich mehrere kleine Küchen zusammen getan haben. Es scheint, als würden kleine Familien hier ihre Lieblingsgerichte anbieten und kochen. In der Mitte kannst du traditionell auf Plastikstühlen und Tischen essen. 

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