Sawasdee Kha/Khap,

Bangkok


Die Hauptstadt Thailand beherbergt in der Metropolregion 14,5 Millionen Menschen. Jedes Jahr besuchen darüber hinaus 20 Millionen Touristen die Hauptstadt. Es ist eine Stadt die niemals schläft. Seit 1782 ist Bangkok die Hauptstadt des Königreichs und bietet neben dem Königspalast auch die größten Tempel des Landes. Als Dreh und Angelpunkt in Südostasien haben hier viele globalagierende Konzerne ihre Headquarter für die Region und so ist die Stadt nicht nur der Wirtschaftsmotor Thailands sondern auch das Wirtschafts- und Transportzentrum Südostasiens. Bei aller Großartigkeit hat man aber leider vergessen die Stadt, die erst 1947 die eine Millionen-Einwohner-Marke knackte für weitere Expansion zu planen, und so versinkt die Stadt im Verkehrschaos. Apropos versinken: Bangkok liegt gerade einmal im Mittel 5m über dem Meeresspiegel. Man geht davon aus, dass große Teile der Stadt in 10 Jahren unter Wasser stehen, wenn man nicht anfängt zusätzliche Deiche und Abwasserkanäle zu bauen. 

 

Gesehenes und Erlebtes


Wir verbrachten in Bangkok bei unserem ersten Besuch drei volle Tage. Die Stadt gefiel uns nicht besonders gut, da wir nicht so recht wussten, was wir uns ansehen sollten. Die Straßenzüge sahen alle gleich aus und wirkten, nachdem wir vorher drei Wochen in Nepal waren, so normal und uninteressant. Bangkogk soll die wärmste Stadt der Welt sein, da die Temperatur hier kaum schwankt. Auch dies machte uns zu schaffen, bei 35 Gard und mit stickiger Luft voller Abgase, macht eine Sightseeingtour nur wenig Spaß. Als wir das zweite Mal in Bangkok waren, planten wir hier zwei volle Tage ein. An denen wollten wir Besorgungen machen, die in Laos, Vietnam und Kambodscha nicht möglich waren. Da wir ohne große Erwartungen und nur mit dem Ziel zu shoppen die Stadt bereisten, gefiel sie uns gleich besser. Die großen Einkaufscentren tummeln sich nahezu alle nebeneinander, sodass man sich vor Geschäften und Angeboten gar nicht mehr retten kann. Um die Stadt anzugucken, würden wir kein zweites Mal nach Bangkok reisen. Als Knotenpunkt in Südostasien würden wir, wenn es passt und nötig ist, dennoch wieder einen Zwischenstopp einlegen.

 

 

Taxiboote

 

Eine Fahrt mit dem Wassertaxi hat aber auch noch andere Vorteile, als dem Straßenverkehr zu entgehen. Die Breite des Chao Phraya gibt freie Sicht auf die Skyline Bangkoks. Die Fahrt kostet immer gleich viel, egal wie weit du willst; ca. 0,20€. Gerade um zum Königspalast oder Wat Arun oder Wat Pho zu kommen bietet sich eine Fahrt über das Wasser an.

 

 

Königspalast

 

Eigentlich könnte die Hauptstadt Thailands auch Ayutthaya heißen, wären da nicht die ewige Fehde mit den Burmesen. 1767 hatten die Soldaten aus Birma die Stadt 70 Kilometer nördlich von Bangkok zerstört. Der damalige thailändische König Rama I. beschloss aus strategischen Gründen eine neue Hauptstadt im Süden am Fluss und in Meeresnähe zu errichten. Dort zwischen Wat Pho und Wat Mahathat wurde der Grundstein Bangkoks gelegt und ist bis heute das Herz der Stadt. Für die Mauer die den Palast umgibt wurden auch Reste des alten Palastes in Ayutthaya verwendet. Seit 1787 wird unablässig auf dem 2,6km² großen Gelände gebaut, renoviert und erweitert. Eine neue Thronhalle wurde erst im Jahr 2006 eröffnet. Das Allerheiligste ist wohl im Wat Prah Kreo auf der Anlage zu finden: der Smaragd-Buddha. Er ist mit 66cm kleiner als man es erwarten würde und er ist aus Jade nicht aus Smaragd, wie man es vermuten könnte. Er war eine Kriegsbeute von König Rama I. bei seinem Sieg über die Burmesen in Vientiane und soll demjenigen der ihn besitzt Legitimität und Wohlstand bringen.  Bevor ihr den Palast betreten könnt und 11 Euro Eintritt zahlt, wird eure Kleiderordnung kontrolliert. Schultern und Knie müssen bedeckt sein und festes Schuhwerk getragen werden.

 

 

Wat Arun

 

Der Tempel der Morgenröte steht gegenüber des Königspalastes auf der anderen Uferseite des Chao Phraya. Er wirkt besonders bei Nacht vom Fluss aus sehr imposant, da die Beleuchtung ihn noch einmal mehr hervorhebt. Doch auch bei Tag ist der Tempel einen Besuch wert. Auf vier Ebenen kann man den 67m hohen  Phrang umrunden und die vielen kleinen Ornamente bestaunen, die ihn verzieren. Für das Bestaunen der Anlage kann man ca. 30 Minuten einplanen. Unser Tipp ist es sich nicht mehr als drei Tempel pro Stadt anzusehen, da man schnell Tempelmüde wird, auch wenn euch jeder Reiseführer hundert Tempel in einer Stadt empfiehlt. Wat Arun hat uns aber Spaß gemacht zu besichtigen, da allein die Fahrt mit dem Wassertaxi zum tempeleigenen Bootsanleger etwas besonderes ist.

 

 

Shoppingcenter

 

Während unseres zweiten Bangkokaufenthalts kamen wir nur zum Shoppen in die Stadt, denn beim ersten Mal hatten wir schon die Sehenswürdigkeiten abgeklappert. Auf der Suche nach einem Laptop und kleinen Weihnachtsgeschenken stellten wir fest, wie viele Malls und in welchen Dimensionen Bangkok diese hat. Gefühlt war ein ganzer Stadtbezirk von der Größe einer mittelgroßen deutschen Stadt wie Bamberg nur mit Einkaufszentren gespickt. An zwei Tagen gingen wir satte 24 Kilometer täglich nur durch diese Einkaufstempel. Auf dem Bild siehst du wie ein Laden von einem Mönch zur Eröffnung gesegnet wird. Auch im kühlen unreligiösen Raum findet der Buddhismus noch statt.

Falls du auch vor hast in Bangkok etwas zu finden, was dir auf der Reise noch fehlt oder ersetzt werden muss, so können wir diese Einkaufszentren empfehlen:

MBK - Für Schnickschnack, Urlaubsmitbringsel und Fashionimitate

Pantip Plaza - Die Elektronikmall für Laptops, Handys, PCs und Elektroteile aller Art

Central World - Die größte Mall in Südostasien. Hier findet man alle großen Marken, die auf der Welt so aktiv sind. 

 

 

Chatuchak Markt

 

Wer aber lieber einen typischen asiatischen Markt kennen lernen will, der ist hier besser aufgehoben. Auf dem Chatuchak Markt, dem größten Markt Thailands, wird gefeilscht, was das Zeug hält. Wer nicht gleich beim Feilschen zuschlägt und sich erst noch einmal bei den anderen Läden umschauen will, der läuft Gefahr diesen Laden nicht mehr wieder zu finden. Der Markt ist so riesig und weitläufig und dabei so gleich in der Struktur, dass es schwer ist den gleichen Laden noch mal wieder zu finden. Auf 1,13km² drängen sich 10 000 Stände aneinander. Schätzungsweise 300 000 Besucher kommen täglich zum Einkaufen vorbei. Es ist ein Wahnsinn. Der Markt hat auch einen eigenen Streetfoodmarkt, von dem wir aber herzlich abraten. 

 

 

Kao San Road

 

"One Night in Bangkok" kommt vielen wohl in den Sinn, wenn sie an Thailands Hauptstadt denken. Die Partyhochburg mit verrückten Ping-Pong Shows und allerhand anderen merkwürdigen Erscheinungen. Wer diese Seite Bangkoks sucht sollte in die Kao San Road kommen. Hier reihen sich Bars, Nachtclubs und Travestieshows dicht an dicht. Es soll auch einige Verrückte geben, die sich hier ein Hostel suchen. Dafür braucht man einen festen Schlaf, denn selbst am Tag steht diese Straße nicht still.

 

Verkehrsnetz


 

Um nach Bangkok zu kommen gibt es viele Wege. Per Flugzeug, mit dem Zug oder dem Bus. Die letzten 30 Kilometer sind dabei aber immer die schlimmsten, denn die Stadt hat durch ihren schnellen Wachstum vergessen das Infrastrukturnetz auszubauen und versinkt im Verkehrschaos. Ob du nun also vom Flughafen oder Highway aus in die Innenstadt willst, du stehst gut und gerne eine Stunde im Stau. Wenn du mit der Bahn in die Stadt kommst hast du dieses Problem nicht. Ab dem Bahnhof allerdings gestaltet es sich genauso schwer. Ab 16 Uhr geht gar nichts mehr auf den Straßen. In den Skytrains, der auf stelzen stehenden "U-Bahn" sind die Wagons nun brechend voll. Bis in die Nacht wird sich das auch nicht mehr ändern.  Da Wege jedoch lang sein können empfiehlt es sich dennoch ein Taxi oder Tuktuk zu nehmen, oder noch besser wer kann ein Wassertaxi. Dieses fährt auf dem Chao Phraya an dem auch einige Sehenswürdigkeiten stehen und ist dabei sehr kostengünstig.

 

Unsere Unterkünfte


Während unserer Weltreise waren wir gleich in drei verschiedenen Unterkünften in der Hauptstadt.

Hoft Hostel: Oktober 2018

Das Hoft Hostel hatte uns durch seine Loftatmosphäre bei Booking.com überzeugt. Als wir ankamen gab es auch kein Böses erwachen und wir kamen uns gut aufgehoben vor. Man schläft auf einer Matratze auf dem Boden, hat keinen Schrank, sondern nur einen Nachttisch und einen Handtuchständer zur Seite, aber das passte gut in den minimalistisch-modernen Stil des Hauses. Für 20€ pro Nacht war die Unterkunft recht teuer, da wir kein eigenes Bad hatten und das inbegriffene Frühstück sich bloß als Toast mit Marmelade oder Cornflakes entpuppte. Darüber hinaus war es etwas abgelegener als wir dachten. Zur nächsten Skytrainstation waren es 1km und zum Wassertaxi 1,3km. Diese Linien führten aber meist nicht dorthin wohin wir wollten, so dass man zu Fuß meisten genauso schnell oder schneller am Ziel war. Das Internet in der Unterkunft war schnell und das Personal freundlich, aber wir würden wohl beim nächsten mal lieber zentraler sein wollen.

 

The Train Hotel: Dezember 2018

Diese Chance hatten wir dann am Ende des Jahres. Wir kamen unverhofft einen Tag früher als geplant aus Kambodscha nach Bangkok und hatten so eine Übernachtung spontan zu suchen, da wir die anderen zwei Tage schon vor 6 Wochen gebucht hatten. Es waren schon sehr viele Unterkünfte ausgebucht, da wir in der Vorweihnachtszeit waren und die Hochsaison für Thailand gerade begann. Da das "The Train Hotel" nahe zu unserer nächsten Unterkunft lag und das preiswerteste war, was wir finden konnten, stiegen wir dort ab. Die Bilder und die Kommentare auf booking.com waren eigentlich vernichtent und wir stellten uns auf eine schlimme Nacht ein. Bei Ankunft stellten wir aber fest, dass es nicht so schlimm war, wie die Kommentartoren es beschrieben hatten. Das Hotel hatte schon seine besten Zeiten hinter sich, aber die Bettlaken waren frisch, das Bad betretbar und das Zimmer definitiv sicher, da sich dicke Metallstreben zur Ausseinseite am Fenster befanden. Es war wohl nötig, da man in direkter Nachbarschaft zum Bahnhof war. Das Internet war schnell, was vielleicht auch daran lag, dass wir es uns mit keinem teilen mussten. Wir zahlten umgerechnet 9€ für die Nacht.

In Zukunft dürfte sich aber das Erscheinungsbild weit freundlicher zeigen: Das Hotel wird momentan renoviert.

 

Chic Hostel: Dezember 2018

Einen Tag später zogen wir dann in das im Vorfeld gebuchte Chic Hostel um. Wir haben es gebucht, da wir wegen einer Weiterfahrt mit dem Zug gern in Bahnhofsnähe sein wollten. Mit 23€ pro Nacht war es für uns die bislang teuerste Unterkunft. Dabei hatten wir nicht einmal ein eigenes Bad. Unser Zimmer war ca. 14qm groß und hatte einen kleinen Schrank. Hervor zu heben ist aber das Frühstück. Das Chic Hostel gibt nämlich Frühstückscoupons für das Nachbarhotel Prime Hotel Central Station aus, welches ein reichhaltiges Frühstücksangebot hat und mit einer Aussicht aus dem 12. Stock über die Stadt besticht. Wahrscheinlich tun sich die Hotels zusammen, um so ein Frühstücksbuffet möglich zu machen. Ob die Herrschaften im Nachbarhotel wissen, dass sie für unser Frühstück mitzahlten? Das Internet war je nach Tageszeit gut. Gerade in den Abendstunden ließ die Downloadgeschwindigkeit aber stark nach. Das Chic hostel verfügt auch über einen eigenen Indoorpool, den wir aber in unserer knappen zeit dort nicht nutzen konnten. 

Restaurants und Bars


Das Kurissara war unser erster Berührungspunkt mit thailändischem Essen. Im kleinen Restaurant, das meistens gut gefüllt ist, findet man alle Klassiker der Thaicuisine. Wir waren mit Padthai und Tom Yam noch nicht so experimentierfreudig. Wer will bekommt auch Shrimp oder Tintenfisch auf den Teller. Trotz des hohen Angebotes an Streetfood, schlugen wir nach dem enttäuschendem Erlebnis auf dem Chatuchak Markt nicht mehr zu. Die meisten Stände, die wir sahen, hatten zudem kaum vegetarische Speisen im Angebot. Einmal waren wir bei McDonalds essen - klingt nach keinem Geheimtipp, aber wenn man mal in Thailand ist, ist es wirklich interessant, die andere Speisekarte des Fastfoodriesen zu studieren. Hier gibt es zum Beispiel auch Reisgerichte oder frittierte Maistaschen. Wo wir schonmal bei Fastfoodbeichten sind, wir entdeckten in einem Einkaufscenter eine Filiale von A&W Rootbeer. Wir wussten gar nicht, dass sie eine eigene Restaurantkette haben. Da uns das Rootbeer sehr gut schmeckt, bestellten wir ein kleines Menü mit einem 1l Bierkrug, der wieder aufgefüllt werden kann, sowie Curlyfries. Unnötig zu erwähnen aus welchem Land auch diese Fastfoodkette stammt.

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