Das Tor zum Himalaya ist in Pokhara

Wenn wir neugierigen Nepalesen in Kathmandu unsere Route durchs Land schilderten sagten sie über Pokhara gern: "Such a nice City, so clean Air, not like Kathmandu." Und es ist wahr, die Luft ist hier wirklich besser, der Verkehr ist ruhiger und auch die Verkäufer sind hier nicht so aufdringlich. Pokhara ist mit 300.000 Eihnwohnern die zweitgrößte Stadt in Nepal und liegt etwa 200km westlich von Kathmandu, ziemlich genau im geografischen Mittelpunkt des Landes. Der Süden der Stadt grenzt an den Phewa Lake, den zweitgrößten See Nepals sowie an die Ausläufer des Annapurnagebiets. Trotz, dass man sich dem Himalayagebirge zu nähren scheint, liegt die Stadt nur auf 930m Höhe.

 

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1. Unterkunft

In Kathmandu erhielten wir auf der Straße ständig unschlagbare Hotelangebote, so entschlossen wir uns für Pokhara noch keine Unterkunft zu buchen und vor Ort gegebenenfalls bessere Angebote zu erhalten.  Sobald wir aus dem Bus ausstiegen bildete sich eine Traube von Hotelbesitzern um uns, die eifrig um ihre Zimmer warben. Das bot eine gute Verhandlungsbasis für uns und wir einigten uns mit dem Holy Hotel Besitzer, dass er zu seinem Hotel an der Lakeside bringt und wir den Fahrservice nicht bezahlen müssen, wenn wir ein Zimmer bei ihm nehmen würden. Die Empfangsdame am Hotel war sehr unfreundlich. Sie verlangte für das Zimmer 2€ mehr pro Nacht, als wir mit ihrem Mann verhandelt hatten. Als dann noch Insekten und kleine Echsen im Zimmer rumkrochen und die Dusche eiskalt blieb, entschieden wir uns zu gehen. Nur zwei Hotels weiter fanden wir ein besseres Zimmer in dem Seaview Hotel. Hier zahlten wir für ein Privatzimmer mit Doppelbett, Ventilator und eigenem Bad 12 Euro die Nacht. Unser Gepäck konnten wir während der 6 tägigen Wanderung kostenlos im Hotel lassen.  Wir erwähnten vorher nicht, dass wir nach der Wanderung vermutlich ein anderes Hotel nehmen, da uns die Geschwindigkeit des Wlans nicht ausreichte. Als wir nach der Wanderung zurückkamen, erhielten wir unser Gepäck unkompliziert und vollständig zurück. Der Mitarbeiter guckte etwas irritiert, als wir ihm mitteilten, dass wir keine weitere Nacht im Hotel buchen und versuchte uns zu überzeugen, dass sich das Wlan innerhalb der sechs Tage verbessert hätte. Wir lehnten dankend ab und fanden ein paar Straßen weiter ein gemütliches Zimmer im Third Eye In.  Wir zahlten auch hier 12 Euro die Nacht und hatten ein bequemes Doppelbett, eine Klimaanlage, ein eigenes Badezimmer und besseres Wlan.

2. Verkehrsnetz

Der Verkehr in Pokhara ist im Vergleich zu Kathmandu entspannt. Durch die zweispurigen Straßen fahren ebenfalls Busse, Autos und Zweiräder – aber deutlich weniger und dadurch sortierter und flüssiger als in Nepals Hauptstadt. Das Touristenviertel liegt direkt am See und nennt sich Lakeside. Hier bewegt man sich am besten zu Fuß fort. Für den Weg von und zum etwa zwei Kilometer entfernten Busbahnhof nahmen wir ein Taxi, welches wir auf zwei Euro handelten.

 

Um selbstständig nach Nayapul und dem Startpunkt der beliebtesten Wanderrouten zu gelangen, kann man ein Taxi oder den öffentlichen Bus nehmen. Der öffentliche Bus kostet für Touristen um die fünf Euro - jedoch musst du dich auf eine lange, holprige Fahrt auf Sitzen mit wenig Beinfreiheit einstellen. Wir nahmen auf dem Rückweg von Nayapul nach Pokhara erst einen Bus - stiegen jedoch nach einer guten Stunde aus, da uns aufgrund der Fahrweise des Busfahrers sowie dem Geruch der anderen Mitfahrer schlecht wurde. Des Weiteren stießen unsere Knie bei jedem Schlagloch schmerzhaft gegen die Vordersitze; mit 1,65 und 1,75 sind wir wirklich nicht groß. Bequemer und schneller geht es mit dem Taxi. Die Fahrt dauert etwa halb so lang (1,5 Stunden), führt die gleiche holprige Straße entlang, jedoch fühlt es sich angenehmer an. Die Taxifahrer lassen sich auf einen Festpreis ein, der zwischen 15 und 20 Euro liegen sollte. Vielleicht triffst du in Pokhara ja andere Reisende, die im gleichen Zeitraum wandern wollen - dann könnt ihr euch das Taxi sowie die Kosten teilen.

3. Gesehenes und Erlebtes

Wir verbrachten in Pokhara insgesamt sechs Tage - drei vor und drei nach der Wanderung. Um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden, reicht wahrscheinlich ein Tag. Doch besonders nach der Woche in Kathmandu sowie der anstrengenden Wanderung im Gebirge erlebten wir Pokhara als pure Erholung und genossen es, einfach zu entspannen, am See spazieren zu gehen oder in einem der vielen leckeren Restaurants und Cafés zu essen.

Phewa Lake

Das Herz der Stadt ist der Phewa Lake. Er liegt nicht im Zentrum, aber entlang der Uferpromenade spielt sich das gelassene Leben der Einheimischen sowie der Reisenden ab. Ob zum Sonnenaufgang, unter der Mittagssonne oder dem Sonnenuntergang - ein Spaziergang bietet sich zu jeder Uhrzeit an. Verschiedene Cafés und Restaurants laden auf ihren zum See gerichteten Terassen zum längeren Verweilen ein. Je nach Interesse kann man sich ein Boot mit oder ohne Guide ausleihen oder sich einer Gruppe anschließen. Die Preise richten sich nach dem Angebot. Ein Boot ausleihen kostet etwa zehn Euro die Stunde - sich einer größeren Gruppe anschließen wird etwas günstiger oder zumindest die Zeit auf dem See länger. Inmitten des Sees legt ein Hindutempel, der auch angefahren wird. Vergiss nicht etwas anzuziehen oder dabei zu haben, womit deine Schultern und Knie bedeckt sind.

Wanderweg Reisfelder, Davis Falls, World Peace Pagoda , Aussicht über Pokhara

Von der Seepromenade aus betrachtet, liegt hinter dem See ein Hügel, auf dem sich ein weiterer Hindutempel mit der sogenannten Friedens Stupa befindet. Von Pokhara aus führen zwei uns bekannte Wanderwege auf den Hügel hinauf - der eine Weg ist etwas breiter und ebenfalls für Autos befahrbar, der andere führt direkt durch den Wald. Wir entschieden uns für den Straßenweg, denn dieser führte an einer weiteren Sehenswürdigkeit, den Davis Falls, vorbei. Zunächst führte uns der Weg raus aus der Stadt, über wunderschöne Reisfelder und in ein wieder bewohnteres Gebiet. Hinter den Häuserfronten sollten dann die Davis Falls sein. In einem kleinen angelegten Park, der etwa einen Euro Eintritt kostete, fanden wir diese dann auch. Die Wasserfälle waren schön - jedoch zerstörte das drumherum, damit meine ich zwei Meter hohe Zäune und Touristen die den kleinen Aussichtspunkt versperren um Selfies zu machen, das Naturspektakel. 

Nach zehn Minuten machten wir uns wieder auf den Weg und entschieden uns an einem kleinen Kiosk ein kaltes Getränk zu uns zu nehmen. Die bevorstehende Wanderung von etwa fünf Kilometern bergauf in der prallen Mittagssonne drückte unsere Laune. Ein Taxifahrer schien ein Gespühr für unsere Situation zu haben und überzeugte uns nach einem "harten Verhandlungskampf" den Weg mit dem Taxi zu nehmen. Es fühlte sich falsch, aber doch so gut an. Ohne jegliche Anstregung oben angekommen, gingen wir die letzten Meter zu Fuß und besichtigten die Stupa und genossen die Aussicht über Pokhara. Wir lernten einen anderen Reisenden kennen, der uns von seinem Wanderweg durch den Wald berichtete, er war froh als wir ihm anboten, dass er sich zu uns in das Taxi gesellen kann, das auf uns wartete. Unser Tip - unterschätz den kurzen Wanderweg nicht und schütz dich vor der Sonne und nimm ausreichen Wasser mit. Auch ein Insektenspray sollte aufgetragen werden, wenn du durch den Wald gehen möchtest. Für die Taxifahrt hin und zurück zahlten wir dem Fahrer 1500 NRP, also etwa 12 Euro.

4. Essen und Trinken

Müsli, Sandwich, Eier, Pancakes - das Organic Cafe bietet eine große Auswahl an Frühstücksmöglichkeiten. Sie legen großen Wert auf Sauberkeit bei der Zubereitung der Lebensmittel und werben damit, filtriertes Wasser zum Zubereiten der Gerichte zu nutzen. Wir bestellten ein Falafel Panini sowie ein Nepalesisches Frühstück bestehend aus Ei und Brot, dazu jeweils einen Tee. Wir zahlten etwa fünf Euro für das leckere Frühstück und waren pappensatt!

Im Cafe Lake Yard bestellten wir zum Frühstück zwei Bananen Pancakes mit Schokoladensoße sowie Tee. Das Essen ließ sehr lange auf sich warten; die am Nebentisch sitzenden Gästebeschwerten sich mehrfach bei dem überfordertem Personal. Es schien, als würden sie die Zutaten erst einkaufen gehen, wenn bestellt wurde. Wir lehnten uns entspannt zurück und genossen während der Wartezeit einfach den Blick auf den See und beobachteten die Nepalesen, wie sie nach und nach ihre Stände aufbauten. Der Pancake war frisch zubereitet und ein durchaus lecker. Wir zahlten insgesamt etwa fünf Euro.

In dem Caffe Concerto aßen wir das erste Mal während unserer Nepalreise nicht Einheimisch. Die Pizzen wurden jedoch von Nepalesen auf ihre eigene Art zubereitet, sodass es definitv anders schmeckte, als die Pizza von unserem Lieblingsitaliener. Mit fünf Euro pro Gericht lagen wir auch deutlich über dem Preis, den wir sonst in Nepal für ein Abendessen bezahlten, jedoch lohnte es sich.

Die Pizzen schmeckten lecker! Wer mit anderen westlichen Touristen ins Gespräch kommen möchte wird in diesem Restaurant auf viele treffen. So lecker die nepalesische Küche auch ist - irgendwann treibt einen der Appetit in ein Pizzarestaurant.

Das beste Restaurant, in dem wir in Pokhara aßen, ist wohl das Fresh Elements. Das Ambiente ist hochwertig, schick und modern. Die Preise daher auch etwas angehoben. Wir bestellten Momos, Hähnchen und Grillkäsepanini. Das Panini war super lecker und eine willkommene Abwechslung zu der Nepalesischen Küche. Momos haben wir schon bessere und günstigerere gegessen. Das Hühnchen war laut Michi lecker - er beneidete mich jedoch um das köstliche Panini! Preislich lagen wir bei etwa sechs Euro pro Gericht mit Getränk.

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